Flucht ins Blaue, Teil 2

Lieblingsstrände sind Privatsache. Aber Ausnahmen bestätigen die Segel: Hier verraten deutsche Skipper Ziele, die sie eigentlich lieber für sich behalten würden.

    (Hier geht es zu Teil 1 der "Flucht ins Blaue")

    Fernando de Noronha

    Praia do Cachorro / Brasilien
    (Uwe Röttgering)

    "Fernando de Noronha war mein erstes Ziel unter tropischer Sonne nachdem ich 40 Tage lang von Grönland aus gen Süden gesegelt war - vielleicht habe ich mich deshalb so in den Strand verliebt. Praia do Cochorro liegt an der Nordwestküste der Insel, auf der vom Wind abgewandten Seite und ich konnte zum ersten Mal wieder entspannen und mein Schiff in Sicherheit wissen. Die tolle Felsenformation hat mich besonders fasziniert und natürlich kann man vor der Küste auch hervorragend tauchen. Schwer vorzustellen, dass die Insel eine ehemalige Sträflingskolonie ist."
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    Tägliche Flüge und Schiffsverbindungen ab Natal und Recife.

    Meistgelesen diese Woche:

    Cow Wreck Beach
    Anegada, British Virgin Islands
    (Christian Zaloudek) "Wenn man den Strand sieht, ist man meistens schon auf Grund gelaufen, Anegada heißt nicht umsonst „ertrunkenes Land“. Die Insel hat gerade mal 200 Einwohner aber dafür liegen vor der Küste bestimmt an die 350 Wracks im Wasser. Das Riff ist unglaublich breit, für Fliegenfischer ein wahres Paradies, denn das Wasser ist an vielen Stellen gerade mal knietief. Und der Sandstrand selbst ist an die 18 Kilometer lang. Da ist viel Platz für „Liming“ – auf Deutsch: professionelles Faulenzen."
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    Erreichbar mit dem Kleinflugzeug von Tortola aus innerhalb von 10 Minuten, schöner mit dem Inter-Island Wassertaxi.

    Mopelia Atoll Gesellschaftsinseln, Französisch-Polynesien
    (Hans-Dieter Hucke)

    "Mopelia ist ja vor allem dafür bekannt, dass der deutsche Graf Luckner, der im ersten Weltkrieg in dieser Gegend mit der „Seeadler“ auf Kaperfahrt ging, hier sein Schiff verloren hat. Bis vor kurzem konnte man beim Tauchen auch immer noch Wrackteile, z.B. eine Kanone, Anker und Ankerkette entdecken, aber die sind mittlerweile bis auf den Anker in 45m Tiefe geborgen. Dabei ist die Insel selbst eine Reise wert – zumindest für Menschen, die die Einsamkeit suchen. Etwa 140 Seemeilen von Bora Bora entfernt liegt sie sehr ursprünglich und abgelegen, eine Funkverbindung gibt es nicht. Mopelia hat auch kaum Einwohner bis auf ein paar Fischer, die hier Miniaustern züchten. Dafür gibt es umso mehr Seevögel. Ein Geheimtipp also für ornithologisch interessierte Robinson Crusoes."
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    Nur per Boot erreichbar. Eine günstige Möglichkeit, sind die kleinen Versorgungsschiffe, die die Inseln regelmäßig ansteuern.

    Ant Atoll Mikronesien

    "Das Ant Atoll besteht insgesamt aus 13 mit Palmen bewachsenen Buchten. Wir lagen 1977 zwei Wochen vor der größten der Atollinseln vor Anker – und selbst die war nur etwa einen Kilometer lang. Damals war keine Menschenseele dort, die Zeit der Weltumsegler fing ja erst an und wir haben unsere Tage gemütlich mit Schwimmen, Schnorcheln, Kokosnuss- und Papayapflücken und Fischen verbracht. Heute ist das Riff bei Tauchern beliebt, die von der nächst größeren Insel Mikronesiens, Pohnpei, herüber segeln."

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    Erreichbar per Boot von Pohnpei aus.

    Papa Beach Savaii, West-Samoa

    "Savaii ist zwar eine der größten Inseln Polynesiens, aber auch eine der am wenigsten besiedelten. Papa Beach liegt auf der Nordseite, in einem kleinen Tal und die Berge drum herum sind ganz mit Urwald überwuchert.. Als ich Anfang der achtziger Jahre hier vor Anker ging, war Savaii touristisch noch kaum erschlossen. Ich bin mit den Einheimischen zum Thunfischfang in kleinen Booten aufs Wasser hinausgefahren und wir saßen abends vor den Hütten und haben mit den Füßen Kreise im Sand gezogen. Friedlicher geht es kaum.“
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    Erreichbar am besten mit der Fähre von Upolu aus.

    Makemo Tuamotus , Französisch Polynesien
    (Bobby Schenk)

    "Französisch Polynesien ist praktisch meine zweite Heimat. Auf der Nachbarinsel von Tahiti, Moorea, habe ich vier Jahre lang gelebt. und von dort aus waren dieTuamotus mit dem zauberhaften Atoll Makemo immer mein Lieblingsausflugsziel. Die ganze Lagune von Makemo ist etwa so groß wie der Bodensee und übersät mit Korallenköpfen. Für die Durchfahrt mit dem Boot sollte man sich also Zeit lassen und es ohnehin unbedingt nur
    bei Sonnenschein versuchen. Aber es lohnt sich: Makemo hat einen der wenigen echten Sandstrände der Südsee –sonst sind es ja meist nur zerstoßene Korallen – das Wasser ist herrlich zum Schnorcheln und gleich hinter dem Strand beginnt ein wunderschöner Kokospalmenwald. Hier gibt es wirklich alles was man sich wünscht – außer Gesellschaft.“

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    Am besten mit dem Boot erreichbar, aber es gibt auch kleine Inter-Island Flüge von Tahitis Hauptstadt Papeete aus.

    Koh Kham Koh Chang Archipel, Süd-Osten Thailands
    (Manfred Heckel)

    "Das Wasser um die Insel changiert zwischen blau und grün, fast wie ein Opal, einfach unglaublich schön und man kann die Seesterne sehen, die flach auf dem Meeresgrund liegen. Auf der einen Seite des Strandes ragt eine Sanddüne ins Meer hinaus und davor liegen wie wahllos ins Meer geworfen pechschwarze Lavabrocken. Die wenigen Touristen kamen erst vor etwa 20 Jahren hierher. Auch heute ist die Insel noch sehr ursprünglich. es gibt es ein paar einfache kleine Bungalows und unter den Palmen am Strand kann man nach dem Baden einen Kaffee trinken.“
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    Erreichbar mit dem Boot von Koh Maak aus, bei Niedrigwasser kann man Koh Kahm von dort aus sogar zu Fuß erreichen.

    Thymianbucht Marmarameer, Türkei

    "Auf dem Weg mit der Yacht nach Istanbul ist diese Bucht der perfekte Ankerplatz für ein paar entspannte Tagesstunden. Sie liegt an der Nordküste der Erdek Halbinsel neben der großen Bucht Gündogrusu bei der Ortschaft Turan. Die Bucht selbst hat keinen offiziellen Namen, aber ich nenne sie „Thymianbucht“ wegen der Macchia, dem Strauch- und Gewürzmix, der die gesamte Bucht überwuchert und sie in einen wunderbar würzigen Duft hüllt. Thymian Rosmarin, Myrte, Ginster, Orleander - die Küste riecht nicht nur gut, sondern blüht im Frühling und Herbst auch in den unterschiedlichsten Farben. Das Wasser ist klar und auch wenn der Ort offiziell nicht als Tauchparadies gilt, kann man rund um die vorgelagerten Felsinselchen Zackenbarsche und andere bunte Fische treffen.“
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    Liegt an der Nordküste der Halbinsel bei Bandirma.