Spielen Sie ein Spiel mit mir, die Regeln sind einfach: Ich nenne drei Zutaten – Sie erraten das Land oder die Region, dessen Küche durch diese Zutaten charakterisiert wird. Ein Beispiel: Mozzarella, Tomaten, Basilikum? Na klar, Italien. Wie wäre es mit Schalotten, Koriander, Kokosmilch? Eindeutig Thailand. Und wenn wir Kokosmilch durch Fischsauce ersetzen, dann sind wir in Vietnam, die Verwendung der Schalotten ist in beiden Ländern sehr ähnlich. Schalotten schmecken milder und gleichzeitig aromatischer als die größere Küchenzwiebel. Thai-Schalotten sind besonders geschmackvoll. Weil die Sorte gut ist, aber auch weil sich in der starken tropischen Hitze mit reichlich Sonne in jeder Art von Zwiebel mehr aromatische Eiweißstoffe, Zucker und Stärke bilden als in unseren Breiten. Purpurrote Thai-Schalotten tragen bei uns diesen Namen, weil Thais damit begannen, frische Zutaten für die asiatische Küche aus ihrem Heimatland nach Deutschland zu importieren. Zwiebeln und Schalotten unterscheiden sich auch im Anbau: Schalotten werden meist, Thai-Schalotten immer durch Steckzwiebeln vermehrt – Gemüsezwiebeln kann man seit einigen Jahren kreuzen und durch Samen vermehren, was die Zucht beschleunigt und den Anbau verbilligt. Steckschalotten bilden im oder auf dem Ackerboden einen Horst aus miteinander verwachsenen Tochterzwiebeln, Küchenzwiebeln wachsen einzeln. Sehr junge Thai-Schalotten verwenden wir als asiatische Frühlingszwiebeln. Ob Frühlingszwiebel oder Schalotte, beide gibt es ganzjährig. Haupterntemonate sind jedoch Januar und Februar, denn im Winterhalbjahr wachsen Schalotten in Südostasien am besten. Zusätzlich werden besonders viele Zwiebelchen im Oktober in die Erde gesteckt, damit sie rechtzeitig zum chinesischen Neujahrsfest ausgewachsen sind. Denn violette Schalotten harmonieren gut mit glasierten Schweinefüßen, die an diesem Tag Glück bringen sollen (vor knapp drei Wochen, am 29. Januar, begann ein Jahr des Hundes). Längs geschnittene Zwiebelchen bleiben knackig. Roh ergänzen sie Salate, knusprig frittiert sind sie lecker auf Currys oder Reis. Dafür 3 mm dicke Scheiben von 5 Schalotten 30 Minuten auf einem Teller trocknen, mit 150 ml Öl 15 Minuten bei milder Hitze goldbraun garen. Abgießen, das Schalottenöl über Suppen oder Eintöpfe träufeln, die abgetropften Schalotten erst bei Gebrauch salzen. Lesen Sie auf der nächsten Seite das Rezept "Hähnchenbrustsalat"
HÄHNCHENBRUSTSALAT2 Hähnchenbrustfilets mit 2 EL Öl bei schwacher Hitze 18 Min. braten. 1 Bund Koriander hacken, falls vorhanden die Wurzeln mit 1–3 scharfen Chilis schneiden und mit 1 EL Zucker und 1/2 TL Salz im Mörser zerreiben. 3 EL Limettensaft und 5 EL Fischsauce zugeben. 100 g Thai-Schalotten schälen, längs in dünne Scheiben schneiden, 500 g Ananas schälen, vierteln, den Strunk entfernen, das Fruchtfleisch in dünne Scheiben schneiden. Hähnchenfleisch in Scheiben schneiden, mit den vorbereiteten Zutaten mischen. 100 g geröstete, gesalzene Erdnüsse grob hacken und eventuell mit ein paar gerösteten Schalotten (s. o.) über den Salat streuen und bald servieren.