Es wimmelt vor jungen Menschen in der Basler Zentrale von Herzog & de Meuron. Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf dem alljährlichen Sommerfest im August 2023, auch die beiden Gründer. Eigentlich geben beide keine gemeinsamen Interviews, wie sie vorausschicken, sie würden gern lieber jeweils allein sprechen. Bei diesem Thema aber geht es nicht anders: Seit Mitte der Fünfzigerjahre sind die beiden miteinander befreundet und haben im Laufe ihres Lebens eines der renommiertesten Architekturbüros der Gegenwart aufgebaut. Allianz Arena, Elbphilharmonie, die Tate Modern in London – die Liste ihrer spektakulären Bauten ist lang. Die beiden empfangen also in ihrem Büro mit Blick auf den Rhein. Es herrschen 38 Grad. Drüben am anderen Ufer, wo ihre gigantischen Firmentürme für den Pharmakonzern Roche in den Himmel ragen, hängt eine Gewitterfront.
»So eine Freundschaft entsteht einfach, die kann man nicht herbeireden«
Sie entwarfen die Elbphilharmonie in Hamburg und das Nationalstadion in Peking. Jacques Herzog und Pierre de Meuron sind nicht nur zwei Schweizer Stararchitekten, sondern vor allem eines: lebenslange Freunde.