10 Tipps für No. 1

Ob McCain oder Obama - wer den Einzug ins Weiße Haus schafft, sollte ein paar grundlegende Dinge wissen.

Tipp 1. Wo befinden sich die privaten Räume der Präsidentenfamilie im Weißen Haus?
Der »Master Bedroom«, in dem Sie heute Morgen aufgewacht sind, ist das private Schlafzimmer des Präsidenten und der First Lady. Obwohl Ihr Vorgänger das Zimmer bis gestern besetzt hielt, können Sie davon ausgehen, dass die Bettwäsche für Ihre Regierungszeit neu erworben wurde. Der Raum nebenan heißt »President's Study«: Hier haben Ronald und Nancy Reagan oft zu Abend gegessen und dabei ferngesehen. Drei Türen weiter, im »Lincoln Bedroom«, steht ein fast dreimal zwei Meter großes Bett für Freunde und Verwandte, die im Weißen Haus übernachten wollen. Abraham Lincoln hat hier jedoch nie geschlafen.

Tipp
2. Kann man im Haus irgendwo Bargeld abheben?
Ja, im Keller des Weißen Hauses steht ein Bankautomat der »White House Credit Union«, quasi eine Art Hausbank. Sehr praktisch.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wo Barack Obama seine Liebslingspizza bestellt und John McCain seinen Cappuccino)

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Tipp 3. Wo gibt es in Washington D.C. die beste Pizza Salami (Lieblingsgericht von Barack Obama)?
»Philadelphia Pizza & Co.«, 1201 34th Street NW, Washington, D.C. 20007, Tel. 333 01 00. Heimservice & Geld-zurück-Garantie, wenn's länger als dreißig Minuten dauert.

Tipp 4. Wie unterscheidet man einen General der Army von einem Admiral der Navy?
Keine Panik! Die Schulterklappe des Admirals ziert ein weißer Anker; am Ärmel hat er vier blaue Streifen. Der Army-General trägt überall vier Sterne.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wo das Telefon für internationale Krisen steht und wer die Schmutzwäsche bekommt)

Tipp 5. Steht auf dem Nachtische tatsächlich ein spezielles "Krisentelefon" - auch "red phone" genannt?
Nicht nur auf dem Nachttisch, das Rote Telefon begleitet Sie überall hin. Der Apparat klingelt nur im Falle einer nationalen Krise (Beispiele: 11. September, endgültiger Finanzmarkt-Kollaps). Am anderen Ende der Leitung wird sich entweder Ihr Nationaler Sicherheitsberater oder der Stabschef des Weißen Hauses melden. Am 11. September 2001 war es zum Beispiel der Stabschef Andrew Card, der Präsident George W. Bush »We are under attack, Sir!« ins Ohr flüsterte. Bitte unbedingt beachten: Das »Red Phone« ist nicht zwangsweise rot; es kann auch beige, schwarz oder weiß sein.

Tipp
6. Wer kümmert sich eigentlich um die Wäsche der Präsidentenfamilie?
Das erledigen Mitarbeiter des hauseigenen Waschsalons kostenlos. Bitte die bereitgestellten Wäschekörbe mit dem Präsidentensiegel in Schlaf- und Badezimmer nutzen. Auch eine chemische Reinigung ist möglich, wenn gewünscht. Dafür wird Ihnen jedoch jeweils am Ersten des Monats die Rechnung präsentiert.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wo die geheimen Notausgänge sind)

Tipp 7. Das Weiße Haus besitzt mehre geheime Notausgänge, oder?
Ja. Zwischen den Bronze-Büsten Winston Churchills und Dwight D. Eisenhowers im ersten Stockwerk ist eine Tür. Öffnen Sie die Tür, gehen Sie durch die vermeintliche Abstellkammer vor Ihnen und weiter bis zu einem schlecht beleuchteten Flur! Gehen Sie diesen Flur entlang, bis er ein »L« formt! Vor Ihnen befindet sich nun eine schwere Eisentür, auch bekannt als »Marilyns Eingang«. Diese Tür führt zu einem Tunnel, der vom Westflügel des Weißen Hauses bis zum benachbartenGebäude des Finanzministeriums reicht.

Tipp 8. Wo gibt es den besten Grande Cappuccino (Lieblingsgetränk von John McCain)?
Der nächste Starbucks:1301 Pennsylvania Ave NW, Washington D.C., Tel. 737 73 78.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Darf der Präsident ein Haustier mitbringen?)

Tipp 9. Darf der Präsident ein Haustier halten?
Die Hausordnung des Weißen Hauses erlaubt alle Tierarten. Für gewöhnlich beherbergen Präsidenten einen Hund und/oder eine Katze (William Jefferson Clinton, George W. Bush) in ihren Privaträumen. Dennoch haben Ihre Vorgänger auch schon ein Pony (John F. Kennedy), einen Papagei (George Washington), eine Kuh (William Taft) und einen Tabak kauenden Schafsbock (Woodrow Wilson) ihr eigen genannt. Der Marquis de Lafayette schenkte Präsident John Quincy Adams 1826 sogar einen Alligator, der einige Zeit in der Badewanne des »East Rooms« residierte.

Tipp
10. Muss der Präsident vor einer Auslandsreise selber packen?
Nein, Ihre Koffer werden von den Butlern oder Zimmermädchen des Weißen Hauses gepackt. Falls Lieblingsklamotten mit sollen, bitte formlos Bescheid
geben.

Illustration: Anita Ortega