Was in eisigen Zeiten helfen könnte

Unser Kolumnist will sich auf den kalten Winter vorbereiten und findet Tipps in einem Tagebuch von Sir Arthur Conan Doyle, den Aufzeichnungen Reinhold Messners – und bei seinem Freund Bruno.

Illustration: Dirk Schmidt

Um mich auf Winter und Kälte, ungeheizte Räume und die Wiederkehr der guten alten Eisblumen an den Fenstern ­vorzubereiten, kramte ich Arthur Conan Doyles Erinnerungen an seine Zeit als Schiffsarzt auf einem Walfänger heraus. Doyle studierte, bevor er Sherlock Holmes erfand, Medizin und führte acht Jahre lang eine Praxis in Southsea bei Portsmouth. Um als Student Geld zu verdienen, verdingte er sich von Februar bis August 1880 auf der Hope, reiste in die Arktis, jagte Robben und Wale und schrieb ein Tagebuch. Es erschien unter dem Titel Heute dreimal ins Polarmeer gefallen vor Jahren bei mare. Doyle bekam vom Kapitän damals den Spitznamen »Großer Eis­taucher« verpasst, weil er ständig vom Boot oder von Eisschollen ins kalte Wasser rutschte und sich mühsam retten musste. Einmal häutete er einen Seehund, als er schollenabwärts ins Meer glitt. »Die Eisoberfläche war so glatt, dass ich nichts greifen konnte, um mich hochzuziehen, und mein Körper wurde in dem eiskalten Wasser rasch taub.« Es war klar, dass er binnen Minuten sterben würde. Aber schließlich bekam er die Hinterflosse der gehäuteten Robbe zu ­fassen, und endlich konnte unser Mann, bevor er vom toten Tier erschlagen worden wäre, ein Knie aufs Eis hieven, dann den rest­lichen Körper. Er notierte: »Meine Kleider waren so hart wie eine Rüstung, als ich das Schiff erreichte, und ich musste mein erstarrtes Gewand erst auftauen, ehe ich es ausziehen konnte.«