Brigitte Nielsen, die Dänin, die eigentlich Gitte Nielsen heißt, hat in den über 30 Jahren ihrer Karriere, die man, mindestens am Anfang, eine Weltkarriere nennen konnte, sicher 16 000 Interviews gegeben. In den Achtzigerjahren, als sie mit Sylvester »Rocky« Stallone verheiratet und bei den Reagans im Weißen Haus eingeladen war, befanden sich vor allem internationale Hochglanzmagazine darunter, später, als sie vor allem Fernseh- und Realityshows in Deutschland, Italien oder England mit ihrer Teilnahme beehrte, wurden die Blättchen bunter und günstiger.
Sie könnte genervt oder gelangweilt sein von der ewigen Interviewerei, den immer selben Fragen nach Stallone, ihren Alkoholproblemen, ihrem Selbstmordversuch, ihren Besuchen im Dschungelcamp. Aber sie sitzt fröhlich und scheinbar ehrlich dankbar in einem Wohnzimmer ihres Hauses in Los Angeles, trägt die weißblond gefärbten Haare gewohnt raspelkurz, um den Hals ein Seidentüchlein, dazu einen Pullover mit halblangen Ärmeln. Sie fasst schnell Zutrauen, erzählt mal auf Englisch, mal auf Deutsch, antwortet auf alle Fragen, hat ein bisschen dieses amerikanische »Du kannst alles schaffen, wenn Du nur willst« verinnerlicht und nennt sich selbst das beste Beispiel dafür.
Denn als sie jung war, deutete nun wirklich gar nichts auf eine Weltkarriere hin. Da Nielsen schon mit elf 1,83 Meter groß war, wurde sie in der Schule gemobbt und fühlte sich als Außenseiterin; sie plante, nach der Schule wie ihre Mutter in einer Bibliothek zu arbeiten und nebenbei in einer Bäckerei zu jobben. Alles änderte sich, als sie mit 16 ein Modelscout in Kopenhagen auf der Straße ansprach. »Im Grunde war es ein Wunder.« Außerdem spricht sie im Interview über ihre turbulenten Jahre und Abstürze – und verrät, wie man Dschungelkönigin wird.
Gegen Ende des Gesprächs fragt sie, aus welcher Stadt ich käme. Und als ich »München« sage, fängt sie fast an zu schwärmen, dass sie selbst bald wieder dort sei, um eine weitere Staffel »Wirt sucht Liebe« für RTL2 zu drehen, da ist sie die Moderatorin, die die Gastwirte besucht und vorstellt. Und dann möchte sie mich treffen, unbedingt. Sie kann sich vorstellen, dass wir Freundinnen werden. Ich warte auf ihren Anruf.
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