Mumm

Es gibt ihn immer dann, wenn Menschen ein wichtiges Ereignis im Leben feiern. Wenn eine Studentin mit Freunden anstößt, weil sie die Diplomarbeit bestanden hat. Oder wenn ein junges Paar heiratet und die Hochzeitsgesellschaft auf sein Wohl trinkt. Es gibt ihn auch dann, wenn sich alte Freunde wiedersehen und diesen Augenblick zusammen genießen wollen. Die Rede ist vom Sektempfang, und das Motto der Sektmarke Mumm passt wie kein anderes zu diesem Phänomen. Schon in den Achtzigern hieß es: „Manchmal muss es eben Mumm sein.“ Der Slogan ist seit dreißig Jahren gleich geblieben, aber seine Bedeutung hat sich im Lauf der Zeit verändert. Denn früher, genauer gesagt: in den Siebzigerjahren, gab es den Sekt Cuvée „Sélection“ der Marke Mumm nur an Bord von Lufthansa-Flugzeugen. Das Fliegen war damals noch sehr teuer und deshalb den wirklich Reichen vorbehalten. Und so wurde Mumm-Sekt selbst Teil dieser exklusiven Welt der gutbetuchten Fluggäste und ihrer Stewardessen. Sie erhoben den begehrten Schaumwein zum Statussymbol. „Manchmal“ – das war immer dann, wenn es in die Luft ging. Anfang der Achtzigerjahre kam der „Sélection“ auch in die Supermärkte. „Manchmal muss es eben Mumm sein“ – der Slogan stand jetzt nicht mehr nur für den Genuss über den Wolken, er markierte den gehobenen Anlass. Den Zeitpunkt, zu dem man sich als Teil der High Society fühlen konnte. Wer Mumm trank, der gehörte zumindest für eine kurze Zeit zu den wichtigen Menschen, jenen mit Einfluss, zu den Reichen und Schönen. Mittlerweile bedeutet das Wort „wichtig“ meist etwas anderes. Denn wichtig ist heute, wer sich selbst verwirklicht. Die Menschen genießen Mumm immer noch zu bedeutenden Anlässen. Doch der leichte, trockene Sekt zeigt den Feiernden nicht mehr den Weg nach oben. Er ist Teil ihres Selbstbewusstseins geworden. Es braucht dazu weder ein Flugzeug noch eine High Society. Wer mit Mumm anstößt, der ist in seinem Leben gerade oben. Daher gilt zum neunzigsten Geburtstag des edlen Getränks mehr denn je: „Manchmal muss es eben Mumm sein.“