SZ-Magazin: Herr Pollan, halten Sie sich für kaffeesüchtig?
Michael Pollan: Mehr denn je.
Wie viel trinken Sie?
Jeden Tag einen sehr großen Becher.
Und Sie halten Kaffee für eine Droge?
Es ist eine Substanz, die wir in unseren Körper aufnehmen und die uns augenblicklich verändert – also ja.
Welche Wirkung hat Kaffee auf Sie?
Ich glaube, er hat einen enormen Einfluss auf mein Bewusstsein und darauf, wie konzentriert ich sein kann. Mir fällt die Vorstellung schwer, vier oder fünf Stunden lang am Schreibtisch zu sitzen, ohne Kaffee zu trinken. Ich habe das eine Zeitlang versucht, und es hat nicht geklappt. Ich hatte große Schwierigkeiten beim Schreiben. Tee ist gesünder, heißt es. Ich trinke gelegentlich grünen Tee, der etwas milder ist als schwarzer. Er enthält weniger Koffein, und theoretisch sollte man mehr trinken können. Wenn man doppelt so viel Tee trinkt, sollte man also die gleiche Menge an Koffein bekommen. Aber für mich scheint es nicht die gleiche Wirkung zu haben.