Ich war noch nie in Marseilles. In meiner Vorstellung allerdings duftet es dort: nach Vanille, Klatschmohn, Mimosen, Flieder, Lavendelhonig, nach Eisenkraut, Piment, Zedernholz, Mandeln, Tannennadeln und Olivenöl. Dass ich beim morgendlichen Duschen von einer Reise nach Marseille träume, hat zwei Gründe: Erstens bin ich romantisch veranlagt, zweitens bin ich ein großer Fan des französischen Seifen- und Duschgelherstellers »Le Petit Marseillais«.
Während man im deutschen Drogeriemarktregal allenfalls Duschtuben findet, die in der heimischen Waschkabine nach Mädchenzimmer oder Saunaclub aussehen, stehen in Frankreich die wunderbar geschmackvoll gestalteten, schön kantigen Marseillais-Flaschen und rufen mir zu »Bonjour!« Hierzulande muss man leider, wenn es im Bad auch noch hübsch aussehen soll, auf teure Parfümerieprodukte und Fachgeschäfte zurückgreifen - der klassische, einheitliche Stil der französischen Seifenmarke dagegen ist in Frankreich in jedem Supermarkt zu bekommen.
So habe ich mir die letzten Jahre durch meine Frankreichurlaube einen Vorrat an Duschgels angereichert, der mich sauber und wohlriechend durchs nächste Jahrzehnt bringen könnte. Ich besitze zudem drei Nachfüllpackungen der Marseillais-Küchenseife im Schrank, weil die wirklich hilft, Zwiebel- und anderen störenden Essensgeruch an den Händen zu neutralisieren - und weil ich Seifen mag, die in hübschen Spendern daherkommen.
Sollte sich mein Vorrat doch eines Tages dem Ende zuneigen, gibt es nun auch online die Möglichkeit, Ersatz zu bestellen. Nach Marseille fahre ich trotzdem bald - und wenn es dort entgegen meiner Tagträume schlecht riechen sollte: Ich habe natürlich das Duschgel dabei.