Herr G. ist Profikoch. Als ich ihn kennenlernte, fühlte ich mich in seiner Küche anfangs wie Alice im Wunderland: all diese Küchengeräte, von denen ich viele noch nie in meinem Leben gesehen hatte und mir auch nicht richtig vorstellen konnte, zu was sie eigentlich dienen sollen! Eines davon war ein schuhlöffelartiges Teil in der Besteckschublade, mit Spiralen vorne. Dass ich es nicht kannte, lag nicht nur an meiner bis dato eher großen Unkenntis in punkto gehobener Küche, sondern weil das Gerät aus Frankreich kommt und auch vor allem dort oder eben in der französischen Küche verwendet wird. Der cuillère magique - zu deutsch magischer Löffel - ist im Grunde ein Saucenbesen für Kleinstmengen. Große Saucenbesen sind oft windiger Natur, dieses kompakte Edelstahlteil dagegen ziemlich solide. Vor allem aber kann man mit dem Mini-Gerät in kleinen Gefäßen rühren, wo ein großer Saucenbesen gar nicht erst reinpassen würde. Und manch feine Sauce wird eben nur in geringen Mengen gekocht. Auch ein sehr kleiner normaler Schneebesen wäre dann nicht gut geeignet, weil man mit einem gewöhnlichen Schneebesen nie richtig an den Boden und in die Ecken von Gefäßen kommt und sich Klümpchen bilden können.
Der cuillère magique ist also zwar ein hochspezialisiertes Teil aus der französischen Haute Cuisine mit all ihren Sößchen, kann aber eben auch in der gewöhnlichen Küche hervorragend zum Einsatz kommen (Salatdressing! Fondue-Dips!). Doch obwohl dieser Mini-Saucenbesen so praktisch ist, hat er sich hierzulande noch nicht so recht verbreitet. Als ich unlängst eine weitere, geniale Einsatzmöglichkeit für mich entdeckt habe, nämlich mit dem magischen Löffel (alle Traditionalisten unter den Freunden von Tee-Zeremonien hier bitte nicht weiterlesen) Matcha-Tee in der Tasse aufzuschäumen, war klar: Es musste unbedingt ein zweiter cuillère magique den Weg in unseren Haushalt finden. Online ist er zum Beispiel hier oder hier zu bekommen.