Diesen Sommer war ich in Peru. Ich bin über die Nasca-Linien in der Wüste geflogen und auf den Machu Picchu gestiegen, habe im Regenwald Piranhas gefischt und schwimmende Inseln auf dem Titicacasee besucht.
Ich habe dabei innerhalb kurzer Zeit völlig verschiedene Klimazonen und vor allem Höhenmeter erlebt. In der dünnen Luft der Anden zum Beispiel wurde ich zuweilen ganz schön kurzatmig. Deshalb war klar: Ich werde auf dieser spannenden, aber eben auch anstrengenden Reise mein Gesamtbefinden nicht durch den Konsum von Alkohol gefährden. Mit einer Ausnahme. An jedem neuen Ort habe ich einen Pisco Sour getrunken (gut, am Anfang in Lima waren es auch einmal zwei, doch das habe ich dann schnell sein lassen).
Ich habe es Recherche genannt, schließlich gelten Pisco und auch der Pisco Sour als Nationalgetränk Perus. Zwar beanspruchen auch die Chilenen Schnaps und den Cocktail daraus für sich, doch das ist eine andere Geschichte.
Für die Peruaner jedenfalls ist glasklar, dass sich der Name des hochprozentigen Traubenschnaps von der gleichnamigen Stadt Pisco südlich von Lima ableitet. Tatsächlich werden in dieser Region schon seit Jahrhunderten Weintrauben angebaut umd destilliert. Um die peruanische Abstammung des Kultgesöffs zu unterstreichen, hat man es in Peru zudem offiziell zum nationalen Kulturerbe erklärt und feiert seit Jahren landesweit jeden vierten Sonntag im Juli den Pisco-Tag und jeden ersten Samstag im Februar den Pisco-Sour-Tag.
Das Grundrezept für Pisco Sour geht so: 3 Teile Pisco werden mit je einem Teil Zuckersirup, Limettensaft (traditionell von speziellen kleinen peruanischen Limetten) und Eiweiß mit Eiswürfeln gemixt oder geschüttelt. Oben drauf kommt dann noch ein Spritzer Angostura Bitter oder etwas Zimtpulver. Ich mag den weißen Pisco-Eiweiß-Schaum besonders gerne, der sich oben absetzt.
Und mein Pisco Sour darf nicht zuviel und nicht zuwenig Alkohol haben. Damit ich ihn mir bei Bedarf zuhause exakt so nachmixen kann, habe ich mir im Supermarkt in Lima eine Pisco Sour Mischung besorgt, die man glücklicherweise zum Beispiel auch hier bestellen kann. Da ist schon alles drin, man muss sie nur noch mit Pisco und Eis in den Mixer geben. Das geht ratzfatz.
Jaja, die Barkeeper unter uns werden jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber nicht jeder fühlt sich schließlich zum Barmixer berufen. Und selbst die Peruaner, erzählte mir eine Bekannte aus Lima, nehmen gerne mal so einen Mix für ihren Pisco Sour auf die Schnelle.
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