SZ-Magazin: Sie haben eine fast zweijährige Tochter und einen vierjährigen Sohn. Mit welcher Kreation haben sie Sie zuletzt überrascht?
James Otter: Kürzlich hat mein Sohn aus Magnetbausteinen komplexe Gebilde zusammengesetzt, die mich wirklich verblüfft haben. Ich finde es großartig, dass Kinder nie zögern, sich einfach auszuprobieren. Sie besitzen noch diese wundervolle Freiheit. Außerdem scheuen sie keinen Moment davor zurück, ihre Werke selbstbewusst der Welt zu präsentieren: Mama! Papa! Schaut, was ich gemacht habe!
Viele Erwachsene glauben, dass sie nichts mit ihren eigenen Händen erschaffen können. Was ist da passiert?
Oft fängt es an, wenn Kinder in die Schule kommen. Sie beginnen dann, ihre Kreationen mit denen von Gleichaltrigen zu vergleichen und das Urteil anderer zu fürchten. Noch dazu bekommen sie plötzlich Zensuren für ihre Kunstwerke, die besagen: Das hier ist toll – und das hier ist schlecht. Viele Menschen lassen sich irgendwann einreden, sie seien künstlerisch nicht gut genug, und ihre Talente lägen auf anderen Gebieten.