SZ-Magazin: Herr Schur, Sie haben ein Buch über Alltagsethik geschrieben. Von Immanuel Kant halten Sie nicht so viel, ist da zu lesen – dabei stehen Sie im Ruf, genauso pünktlich zu sein wie der deutsche Philosoph.
Michael Schur: Ich bin wirklich immer pünktlich. Wenn ich mit Freunden ausgehe, bin ich gewöhnlich der Erste, der auftaucht. Und ich ärgere mich immer über Leute, die zu spät kommen. Aber es ist nicht so, dass ich Kant nicht mögen würde. Ich glaube nur, dass seine ethische Welt zu streng und unnachgiebig ist, um im wirklichen Leben zu funktionieren.
Ist man ein schlechter Mensch, wenn man heimlich über eine rote Ampel geht?
Oder immer noch Musik von Michael Jackson hört? Den Einkaufswagen auf dem Parkplatz stehen lässt? Der preisgekrönte Hollywood-Produzent und Drehbuchautor Michael Schur versucht in seinem Buch »How to be perfect« herauszufinden, wie man moralisch richtig handelt.