»Wir sind als Familie an meiner Depression gewachsen«

Unter Uwes Krankheit hat auch seine Ehe mit Sibylle gelitten. Heute wundern sie sich, wie gut alles läuft. Hier erzählen die beiden, was sie über die Liebe gelernt haben.

Sibylle (49) und Uwe (52) können wieder gemeinsam lachen – und reflektieren: Wie geht es uns gerade? Achten wir auf alles, was wichtig ist? 

Foto: privat

Uwe:
Eigentlich spüre ich meine Depression seit meinem zwölften Lebensjahr. Ich dachte aber, das wäre mein Charakter, ich wäre eben etwas melancholisch. Dass ich wirklich krank bin, konnte ich lange nicht akzeptieren. Sibylle und ich sind seit 1995 zusammen. Sie hat mich oft gefragt, was mit mir los sei. Meine Antwort war immer dieselbe: »Alles in Ordnung.« Für mich war damals klar: Ich darf nicht schwach sein.

Richtig schlimm wurde es erst 2003. Ich hatte bei meinem Arbeitgeber ein Jahresgespräch, das