»Die Menschlichkeit findet manchmal ihren Weg nicht, da muss man nachhelfen«

Mo Asumang wurde mit der Erotik-Sendung »Liebe Sünde« bekannt – und zu einer der ersten ­afrodeutschen Frauen im Fernsehen. Heute sucht sie für eine Show das Gespräch mit Rassisten und Frauenhassern. Ein Interview über Sex, Einsamkeit und ihre Oma, die bei der Waffen-SS war.

Mo Asumang heißt mit Vornamen eigentlich Monika. Sie ist 59 Jahre alt und lebt in Berlin.

SZ-Magazin: Frau Asumang, Sie haben Ende der Neunzigerjahre bis Ende 2000 als Moderatorin der Pro-Sieben-Sendung Liebe Sünde den Deutschen erklärt, wie sie guten Sex haben können. Warum brauchte es damals überhaupt diese Aufklärung?
Mo Asumang: Ich habe öfters Leute getroffen, die gesagt ­haben, dass sie die Sendung heimlich sehen mussten. Offen­sichtlich habe ich viele junge Menschen damals angesprochen, die nicht aufgeklärt worden sind. Zu Hause wurde und wird weiter oft nicht über Sex gesprochen – und wenn doch, dann nur ganz oberflächlich. In unseren Einspielern sind wir auf die Details und Fragen der Menschen ein­gegangen. Und die Menschen ­hatten sehr viele Fragen! Wenn ­jemand zum Beispiel sagte, sein Penis steht nicht, dann haben wir halt sehr realitätsnah einen Beitrag gemacht über eine Muffe, die ihm wieder auf die Sprünge geholfen hat.