»Männer wissen einfach zu wenig von Frauen«

Die Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie im Interview über die Institution Ehe, die Risiken, die verheiratete Frauen eingehen, und die Frage, warum Sexismus sie noch wütender macht als Rassismus.

Die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie, 43, trägt seit 2018 bewusst Kleider, die in ihrer Heimat hergestellt wurden.

Foto: Manny Jefferson/Guardian/eyevine/laif

In Lagos ist es eine Stunde früher als in Deutschland und auch schon Abend, als wir uns per Zoom treffen. Chimamanda Ngozi Adichie, einem breiten Publikum bekannt geworden durch ihren Roman Americanah, verbringt den Sommer regelmäßig in Nigeria und den Winter in den USA, nur im vergangenen Jahr konnte sie wegen der Pandemie nicht nach Nigeria reisen. Das war tragisch, weil ihr Vater starb und sie sich nicht von ihm verabschieden konnte. Notes on Grief (erscheint am 8. September auf Deutsch unter dem Titel Trauer ist das Glück, geliebt zu haben) heißt der Text, der entstand, als sie weit entfernt von der Heimat ihrer Familie trauerte. Dieses Jahres starb auch noch ihre Mutter, am 1. März, dem Geburtstag ihres Ehemannes. Chimamanda Ngozi Adichie, 43, ist mit einem nigerianischen Mediziner verheiratet und hat mit ihm zusammen eine fünfjährige Tochter.