Was nützt mir ein Bodyscanner? Einen Bodyscanner müssen Sie sich wie eine Kabine vorstellen, in der Sie von oben bis unten digital vermessen werden. Ihre Daten gehen dann an einen Bekleidungshersteller und der fertigt damit ein auf Sie zugeschnittenes Kleidungsstück. Die Idee ist gut, man spart enorm viel Zeit. Für eine Vermessung mit der Hand brauche ich etwa 25 Minuten, der Bodyscanner erledigt das in 15 Sekunden. Und weitergedacht könnte es bedeuten, dass irgendwann in einem Geschäft nur noch Musterteile hängen müssten. Nur leider hapert es mit der Umsetzung der Maße im Moment noch gewaltig. Wir bei Loden-Frey haben vor zwei Jahren einen Bodyscanner angeschafft, zurzeit wird er nicht genutzt – zu viele Reklamationen. So wurde beispielsweise der Bauchansatz richtig berechnet, aber der Anzug saß trotzdem unvorteilhaft. Ein Bodyscanner registriert zwar 10000 Messdaten, aber für einen Anzug genügen mir eigentlich 40. Stattdessen würde ich mir wünschen, ich könnte in den Computer auch eingeben, was für persönliche Vorlieben mein Kunde hat. Denn danach frage ich ganz genau – und nähe bei einem sportlichen Menschen die Hose etwas bequemer, weil er Bewegungsfreiheit braucht. Um sich in seiner Kleidung wohl zu fühlen, kommt es eben doch nicht nur auf Größe, Länge, Breite an.Josef Moser leitet die Maß-Abteilung bei Loden-Frey in München. Links: Dreidimensionales Ganzkörperporträt in Glas, von Human Solutions.