Wieviel Abenteuer passt in ein Menschenleben? Der Selbstversuch des Sängers Peter Maffay läuft schon seit 66 Jahren: aufgewachsen in einer Einzimmerwohnung in einem rumänischen Dorf, Flüchtlingskind in Niederbayern, Schulabbrecher, Schwabinger Gelegenheitsmusiker, Posterboy des deutschen Schlagers in den Siebzigerjahren, Rocker mit Hang zum Exzess in den Achtzigern, Tabaluga-Erfinder und Bundesverdienstkreuz-Träger, inzwischen ein musikalischer Großunternehmer mit bereits 17 Nummer-eins-Alben und 50 Millionen verkauften Tonträgern im Gepäck – und noch immer rastlos.
»Was macht Sie zu einem Getriebenen?« fragt das SZ-Magazin in einem ausführlichen Interview der aktuellen Ausgabe. Und Peter Maffay antwortet: »Ich will nie wieder zurück in die Enge und Not, aus der ich gekommen bin. Das ist eine Urangst, die mich noch keine Sekunde verlassen hat. Und die Wahrheit ist, dass ich diesen Zustand des Getriebenseins inzwischen genieße. Nichts wäre schlimmer als Agonie und Stillstand. Wenn ich nicht arbeite, werde ich aggressiv - und bevor ich aggressiv werde, arbeite ich lieber.«
Stillstand im Privatleben gibt es bei Maffay auch nicht. Viermal war der Sänger bereits verheiratet: „Ich heirate, weil ich liebe. Die Ehe ist für mich eine Verabredung, zu zweit Unmögliches zu versuchen: den ganzen herrlichen Irrsinn einer jungen Lieben zu bewahren und sich gleichzeitig auf ewig Sicherheit und Stabilität zu versprechen.« Kurz nach der kirchlichen Trauung mit seiner langjährigen Partnerin Tania Spengler im vergangenen Sommer verliebte sich der Sänger in die Lehrerin Hendrikje Balsmeyer - die 28-Jährige lebt mittlerweile mit Maffay zusammen am Starnberger See.
Maffay verschweigt im Interview nicht, wie schwer er es mit seinem Alkoholkonsum, seiner Rastlosigkeit und seinem Egoismus früheren Partnerinnen gemacht hat; auch unschöne Episoden werden nicht ausgespart. Aber diesmal, sagt Maffay, sei es für die Ewigkeit: »Ich weiß heute mehr über die Zerbrechlichkeit der Liebe als mit dreißig, aber Gefühle verändern sich nicht durch Lebenserfahrung. Nur der Umgang mit ihnen wird anders: Du lernst ein Geschenk zu schätzen, das dir das Schicksal macht. Ich weiß: Hendrikje ist die Frau, mit der ich zusammenleben werde, bis ich alle bin.«
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Foto: Julian Baumann