Ort Hoch oben im Gotthardmassiv hat der Schweizer Künstler, Fotograf und Architekt Jean Odermatt das Hotel »La Claustra« in einen ehemaligen Militärstollen gebaut: ein Restaurant, ein Seminarraum, 17 Zimmer und sogar ein Mini-Spa – alles umschlossen von meterdicken dunkelgrauen Felsen. Drinnen ist kein Unterschied mehr auszumachen zwischen Tag und Nacht, Frühling und Herbst. Ein immer gleicher, unveränderlicher Ort.
Umgebung Für die Lunge: Ob einem die Luft vor dem Eingang zum Hotel nur so klar vorkommt, weil man gerade im Inneren eines Bergs war, oder ob man dort tatsächlich die beste, fast schwer zu atmende Luft einsaugt, ist nicht leicht zu sagen. Für die Augen: Blick auf Berge und Gipfel.
Beste Zeit Jeder Tag, den das Hotel geöffnet hat (von Mai bis Oktober), ist gleich gut. Weil man in einem Berg wohnt, ist man unabhängig vom Wetter, weil man sich nicht ablenken kann (mangels Empfang kein TV, Handy oder Internet), muss man nur mit sich und seinen Launen klarkommen.
Übernachten Eine erhebende Erfahrung: Fahren Sie allein nach »La Claustra«, der alte Stollen hilft enorm bei der Besinnung auf das, was im Leben wichtig ist. DZ für 370 Euro, www.claustra.ch.
Anreise Nach dem kleinen Ort Andermatt die alte gepflasterte Gotthardstraße nehmen und durch die riesigen, vom Wind abgerundeten Felsbrocken auf den Berg hinauf.
Unbedingt im Restaurant Parmesan mit selbst gemachtem Wacholdergelee probieren und das Tessiner Yak.
Bloß nicht erschrecken, weil man durch den feuchten Stollen laufen muss: Am Ende warten Kerzenlicht, Wasser und ein unglaublich herzlicher Empfang durch Frau Hutter.
Illustration: Nigel Peake, Foto: AP