Jahr für Jahr stürzen sich die besten Skifahrer der Welt die Streif hinunter, obwohl es weiß Gott gemütlichere Alternativen gibt, den 1712 Meter hohen Hahnenkamm kennenzulernen. Vor allem, wenn kein Schnee liegt. Erstens, die sportliche Variante, zu Fuß: Der Aufstieg dauert etwa zweieinhalb Stunden und beginnt im Zielschuss der Rennstrecke, auf dem die meiste Zeit des Jahres Kühe und Golfspieler grasen. Wer die direkte Linie sucht, muss Stacheldrähte und elektrische Zäune überwinden, die allerdings nur moderate Stromschläge verteilen. An der berühmten Hausbergkante trifft man erstmals auf ein Schild »Bitte aus ökologischen Gründen Wiesen und Felder zwischen 1. Mai und 1. November nicht betreten«. Es empfiehlt sich also, nicht die direkte Linie zu suchen, sondern den beschilderten Wanderweg, der neben der Talstation der Hahnenkammbahn beginnt. Das ist immer noch sportlich genug.
Zweitens, die Touristenvariante, mit der Seilbahn: Vom Ausstieg aus sind es hundert Meter zu Fuß zum Start der Streif-Abfahrt. Man kann sich in das Starthaus stellen, den Berg hinabschauen und sich wundern, was sich Menschen so antun. Im hinteren Teil des Starthauses gibt es am Wochenende bei schönem Wetter Weißbier und Wiener Würstl.
Drittens, die Wellness-Variante: Vom neu gebauten Dachpool des Hotels »Schwarzer Adler« aus überblickt man den gesamten unteren Teil der Strecke ab Lärchenschuss. Auf Wunsch wird frisch gepresster Orangensaft gereicht.
Höhe: 1712 m
Übernachten: Schwarzer Adler, Kitzbühel, Tel. 0034/ 5356/6911, DZ ab 200 Euro inkl. HP.
Essen: Brennesselcremesuppe und Schwammerlgulasch in der Seidlalm-Hütte.
Unbedingt: Modegeschäft »Frauenschuh« – schauen kostet ja nichts.