Guten Tag, Paris Hilton. Zum Interviewtermin sind Sie mit einem Hubschrauber geflogen. War das nicht laut und ungemütlich?
Es war ein großer Hubschrauber, die sind nicht so unbequem wie die kleinen. Außerdem dauerte der Flug nicht lange.
Wie fliegen Sie am liebsten?
Mit einem Privatjet. Aber First Class ist auch okay. Was auch immer, ist mir eigentlich egal.
Was bedeutet Luxus für Sie?
Mit Freunden zu feiern und dabei in den schönsten Hotels der Welt zu wohnen.
Ihr Lieblingshotel?
Das »Four Seasons« in Maui. Und das »Bellagio« in Las Vegas.
Mit wie vielen Koffern sind Sie gerade unterwegs?
Mit dreien. Ich gebe zu: drei sehr große. Das Packen dauert ewig, obwohl mir Stylisten beim Aussuchen der Kleider helfen.
Heute tragen Sie ein besonders hübsches Kleid.
Von dem habe ich vier Stück. Also, so ähnliche, in verschiedenen Farben.
Vier gleiche Kleider? Ist das ein Luxus für Sie?
Nein, eigentlich nicht.
Sie wuchsen im »Waldorf-Astoria« auf. Haben Sie dort das komplette Personal gekannt?
Ich war damals noch zu jung, um mir alle zu merken. Bestimmt kennen die mich aber noch alle als kleines Mädchen.
Haben Sie schon mal was aus einem Hotel mitgehen lassen?
Oh nein!
Noch nicht mal die Shampoo-Fläschchen?
Ich benutze nur Shampoo von Kérastase.
Sie gelten als Luxusgeschöpf. Mit Ihrem Namen werben Sie aber für Billigprodukte wie Dosendrinks. Wer ist Ihre Zielgruppe?
Alle, die Spaß haben wollen und cool sind.
Etwas genauer, bitte?
Alle ab drei Jahren. Und auch ab 80.
Ihre Schwester Nicky wird bald ein Hotel eröffnen. Und Sie?
Gerade habe ich zu viel zu tun, vielleicht steige ich später mit ein.
Aber wird dort immer ein Zimmer für Sie reserviert sein?
Klar.
Da macht Ihnen Nicky doch bestimmt einen guten Preis?
Ich bitte Sie. Ich muss natürlich gar nicht zahlen.
Interview: Kerstin Greiner, Alexandros Stefanidis
Nicky Hilton, große Erbin und kleine Schwester, wie Paris im »Waldorf-Astoria« aufgewachsen, will nun selbst ein Luxushotel gestalten: das »Nicky O South Beach«. »Ich erkenne ein gutes Hotel, wenn ich es sehe«, sagt sie. Bisher entwarf sie lieber Kleidung, Parfum und Handtaschen. Diese Sachen gefielen allerdings vor allem japanischen Schulmädchen.
Das Hotel will sie nun, laut einer Makler-Homepage, in einem »French Regency meets old Hollywood«-Stil gestalten. Die 94 Zimmer sollen befreundete Designer entwerfen. Roberto Cavalli will sich einer Penthousesuite annehmen. Die Lage des »Nicky O« ist perfekt: Der Ocean Drive im Art-déco-Viertel von Miami Beach war einst Flaniermeile für schöne Menschen. Nachdem hier am 15. Juli 1997 Gianni Versace erschossen wurde, fielen Touristen ein und die Schönheiten flüchteten. Nicky Hilton soll sie zurückholen.
Angeblich will sie Lobby, Zimmer, Bettwäsche, die Uniform der Angestellten und selbst die Streichholzschachteln des Hotels designen. Das »Nicky O« soll Ende November eröffnen, bis jetzt ist aber noch nicht viel zu sehen. In den Aufzügen soll ein Live-Ticker mit Prominenten-Nachrichten laufen. Eine gute erste Nachricht wäre: »Hotel der kleinen Hilton-Schwester sieht gar nicht so schlecht aus.«
Sebastian Glubrecht; Foto: dpa
»Nicky O South Beach«, 960 Ocean Drive, South Beach/Florida, 420 bis 4780 Euro/Nacht. Kontakt: Tel. 001/305/7260100.