Miley Cyrus,17: "Ich fühle mich stark, wenn ich mein Gesicht auf einem T-Shirt sehe. Ein Mädchen, das so ein T-Shirt trägt, muss zu mir aufsehen" (TV Guide, Juli 2008)
Berühmt, weil: … ein ganzes Imperium auf ihrer Hauptrolle in der Disney-Serie Hannah Montana aufgebaut ist, mit Miley-CDs, Miley-Filmen, Miley-Mode. Kann man alles auch in ihrer Biografie Miles To Go nachlesen, die sie mit gerade mal 16 schrieb (oder schreiben ließ).
Aufregendster Moment: Es gab falsche Todesmeldungen, randalierende Freunde und sogar eine Klage wegen angeblichen Rassismus – aber die größte Empörung löste ihr Halbnacktfoto in Vanity Fair aus.
Rätselhaft: Hat ihre Abmeldung bei Twitter damit erklärt, dass ihr Privat-
leben privat bleiben soll – und tat das mit einem Rapsong auf Youtube. Dunkles Geheimnis: Ihr Vater, der Countrymusiker Billy Ray Cyrus (Achy Breaky Heart), überwacht ihre Karriere, seit sie acht Jahre alt ist.
Miley Cyrus wird die nächste… Britney Spears.
Mein Kind ist Fan von Miley Cyrus. Ist das gut oder schlecht? Kommt drauf an. Schreibt Ihre Tochter noch »Miley« mit Herz über dem i auf ihre Schulordner? Unbedenklich. Überlegt sie, sich auch eine Tätowierung wie Miley (die Worte »Just Breathe«) machen zu lassen? Zeit für ein Gespräch.
Jonas Brothers: "Es reicht den Fans nicht mehr, wenn man ein paar Tanzschritte beherrscht. Sie streiten darüber, wer ihr Liebling in der Band ist. Ich liebe das!"(Guardian, Oktober 2009)
Berühmt durch: ganz ordentliche Pop-Platten. Noch bekannter aber wurden die Pfarrerssöhne Kevin (22), Joe (20) und Nick (17) dafür, dass sie purity rings tragen – ein Versprechen, vor der Ehe keinen Sex zu haben.
Aufregendster Moment: Die Hochzeit von Kevin im Dezember 2009 lenkte nur kurzfristig davon ab, dass seinen Brüdern wechselnde Affären mit Miley Cyrus, der Schauspielerin Selena Gomez und der Sängerin Taylor Swift nachgesagt wurden.
Rätselhaft: Trotz des Kein-Sex-vor-der-Ehe-Versprechens ihrer Söhne sagt ihre Mutter: »Ich denke nicht, dass sie darüber erhaben sind, verführt zu werden. Sie haben Bedürfnisse. Sie sind voller Testosteron. Ich bete für sie.«
Dunkles Geheimnis: Bis heute kann niemand erklären, warum Frankie (9), der »Bonus Jonas«, lieber seine eigene Band gründete.
Die Jonas Brothers sind die nächsten … Beatles (denken sie); Bee Gees (denkt der Rest der Welt).
Mein Kind ist Fan der Jonas Brothers. Ist das gut oder schlecht? Ihr Kind lernt aus den Jonas-Songs, dass es einem Jungen immer leid tut, wenn er einem Mädchen das Herz bricht. Das ist fast so gut wie ein wöchentlicher Kirchenbesuch.
Kristen Stewart, 19: "Wenn die Publicity-Leute zu mir sagen: Du solltest versuchen, ein bisschen lebhafter zu sein, sage ich ,Nö‘" (auf einer Promotiontour für Twilight, Dezember 2008)
Berühmt durch: ihre Rolle als liebeskranker Teenager in den Verfilmungen der Twilight-Romane von Stephenie Meyer.
Aufregendster Moment: Kristen Stewart guckt zwar oft verschlafen, aber die Paparazzi-Fotos von ihr mit einer Haschpfeife in der Hand waren doch eine Überraschung.
Rätselhaft: Warum sie sich mit Vampirfilmen abgibt, obwohl sie auch gute Rollen hatte (Panic Room, Into The Wild).
Dunkles Geheimnis: Sie liest lieber Kurt Vonnegut und John Steinbeck als die Romane von Stephenie Meyer.
Kristen Stewart wird die nächste… Jodie Foster.
Mein Kind ist Fan von Kristen Stewart. Ist das gut oder schlecht? Hervorragend: Sie können Ihrem Kind John Steinbecks Früchte des Zorns schenken und dabei auf Kristen Stewarts Lesegewohnheiten verweisen.
Obermädchenschwarm Robert Pattinson, Zac Efron, Vanessa Hudgens
Zac Efron, 22: "So lange ich langweilig wirke, werde ich keine Probleme haben" (Rolling Stone, August 2007)
Berühmt, weil: … er immer den Helden mit einem Herz für
Außenseiter spielt – in Musicals (High School Musical, Teil 1–3), Komödien (17 Again) und Musicalkomödien (Hairspray).
Aufregendster Moment: Als er sich seine Haare abschneiden ließ, weinten die Fans, als seien es ihre eigenen gewesen.
Rätselhaft: Er schließt nicht aus, eine gute Besetzung für einen Bond-Bösewicht zu sein.
Dunkles Geheimnis: Spielt in seiner Freizeit gern Golf.
Zac Efron ist der nächste … Hugh Jackman
Mein Kind ist Fan von Zac Efron. Ist das gut oder schlecht? Vor allem ist es harmlos. Glückwunsch!
Robert Pattinson, 23: "Ich warte auf den Tag, an dem ich aufwache und mich alle für ein Arschloch halten" (New Zealand Herald, Oktober 2009)
Berühmt, weil: …er einen liebeskranken Vampir in den Twilight-Filmen spielt.
Aufregendster Moment: Sind sie nun ein Paar oder nicht? Das fragen sich Klatschblogs, Presse und ein paar hundert Millionen Fans seit knapp zwei Jahren über Robert Pattinson und seine große Liebe im Film, Kristen Stewart. Und seit knapp zwei Jahren weigern sich beide, das zu beantworten.
Rätselhaft: Seine Fans lassen sich nicht davon abschrecken, dass er angeblich ein Jahr lang in einem »ehemaligen Crack-Loch« in London gelebt hat und in dieser Zeit »meistens betrunken« war.
Dunkles Geheimnis: Hat mal gesagt, er wäre lieber Sänger in einer Rockband.
Robert Pattinson wird der nächste… Leonardo DiCaprio
Mein Kind ist Fan von Robert Pattinson. Ist das gut oder schlecht? Prinzipiell in Ordnung (und lesen Sie nicht sowieso heimlich auch die Twilight-Bücher?)
Vanessa Hudgens, 21: "Ich hoffe, meine Fans können
aus meinen Fehlern lernen" (Seventeen Magazine, Februar 2008)
Berühmt, weil: … sie das schüchterne Mathe-Ass in High School Musical, Teil 1–3, spielte. Noch berühmter, weil Ende 2007 private Nacktfotos von ihr im Internet auftauchten.
Aufregendster Moment: Nacktfotos! Internet!
Rätselhaft: Bisher ist kein Sexvideo im Internet aufgetaucht.
Dunkles Geheimnis: Ist eigentlich ganz brav.
Vanessa Hudgens wird die nächste… Vanessa Williams.
Mein Kind ist Fan von Vanessa Hudgens. Ist das gut oder schlecht? Kommt darauf an – kennt Ihr Kind sie aus High School Musical oder wegen ihrer Nacktfotos?
Der nächste Tom Cruise und Selena Gomez
Taylor Lautner, 18: "Ich liebe Sport und Mädchen" (Vanity Fair, November 2008)
Berühmt durch: vier Szenen im ersten Twilight-Film; viele Szenen als Werwolf ohne T-Shirt im zweiten Twilight-Film.
Aufregendster Moment: Kann sich angeblich nicht entscheiden, wem er seine trainierten Bauchmuskeln lieber zeigt – Taylor Swift oder Selena Gomez (vgl. Jonas Brothers).
Rätselhaft: Ausgerechnet Schlüpfer mit seinem Namen sind ein besonders beliebtes Twilight-Werbeprodukt.
Dunkles Geheimnis: Wohnt noch bei seinen Eltern.
Taylor Lautner ist der nächste… Tom Cruise (bald wird Lautner übrigens einen wilden Piloten spielen. Der Film heißt nicht Top Gun, sondern Northern Lights und soll Lautner 7,5 Millionen Dollar Gage einbringen. Das macht ihn zu Hollywoods bestbezahltem Teenstar).
Mein Kind ist Fan von Taylor Lautner. Ist das gut oder schlecht?
Tom Cruise hat man auch lange für perfekt gehalten.
Selena Gomez, 17: "Ich hatte drei Freunde: einen mit 13,
einen mit 14 und einen mit 16. Einer davon war meine
erste Liebe"(Seventeen Magazine, September 2009)
Berühmt durch: eine eigene TV-Serie, Platten und mehrere Filme. Sie ist eines von Disneys erfolgreichsten Produkten.
Aufregendster Moment: Erst war Nick von den Jonas Brothers mit Miley Cyrus zusammen. Dann fand Nick aber Selena besser. Miley fand das doof und redete voll schlecht über Selena, die sich bei ihrer »besten Freundin für immer«, Demi Lovato, ausweinte, die total auf ihrer Seite war, obwohl sie Mileys Bruder Trace gut fand. Dann machte Nick Schluss und Selenas neue »beste Freundin für immer«, Taylor Swift, konnte ihren Liebeskummer total verstehen, weil ja Nicks Bruder Joe ihr Herz gebrochen hatte. Dass Taylor Swift dann mit Taylor Lautner zusammenkam, obwohl Selena ihn auch super fand, macht nichts, denn sie findet beide Taylors »so süß«. Und Miley eigentlich auch.
Rätselhaft: Keine Drogen. Kein Alkohol. Keine Skandale.
Dunkles Geheimnis: Hat Maurilia Meehans The Bad Seed im Bücherregal, die Geschichte einer jugendlichen Mörderin.
Selena Gomez wird die nächste … Jennifer Lopez.
Mein Kind ist Fan von Selena Gomez. Ist das gut oder schlecht?
Es ist nicht im eigentlichen Sinne schlecht – aber Ihr Kind könnte in der Schule als Langweiler gelten. Wollen Sie das?
Taylor Swift, Justin Bieberz
Taylor Swift, 20: "Wenn ich nach zwei Monaten im Tourbus in ein Auto steigen und fahren kann, wohin ich will – das ist für mich rebellisch" (Rolling Stone, März 2009)
Berühmt, weil: … sie als Country-Pop-Sensation gefeiert wird, die ihre Songs selbst schreibt, seitdem sie 13 Jahre alt ist, und deren Konzerte innerhalb von zwei Minuten ausverkauft sind.
Aufregendster Moment: die Offenbarung, dass ihr Freund Joe von den Jonas Brothers die Beziehung in einem 27-sekündigen Telefonat beendete.
Rätselhaft: In der Schule wurde sie nie auf Partys eingeladen
Dunkles Geheimnis: Kaut Fingernägel.
Taylor Swift ist die nächste … Shania Twain.
Mein Kind ist Fan von Taylor Swift. Ist das gut oder schlecht?
Eine Heldin, die nie auf Partys war und heute Cowboylieder singt? Bitte mogeln Sie sofort ein paar Hardrock-CDs ins Kinderzimmer!
Justin Bieber, 15: "Ich schätze, man kann sagen, dass ich mit Talent
gesegnet bin" (New Music Reviews, April 2009)
Berühmt durch: seine YouTube-Videos, in denen er Lieder des R&B-Sängers Usher sang – daraufhin bekam er einen Plattenvertrag. Von Usher.
Aufregendster Moment: Vor einem seiner Auftritte gerieten 3000 Fans so außer Kontrolle, dass das Konzert abgesagt werden musste.
Rätselhaft: Selbst die New York Times ist beeindruckt von seiner Wirkung auf 13-jährige Zahnspangenträgerinnen. Zitat: »Zerstörung, dein Name ist Bieber.«
Dunkles Geheimnis: Seine Mutter hatte sich eine andere Karriere für ihn vorgestellt: Pastor.
Justin Bieber wird der nächste… Justin Timberlake.
Mein Kind ist Fan von Justin Bieber. Ist das gut oder schlecht?
Ihr Kind mag immer noch Vanilleeis, Hundebabys und Stickeralben? Alles wunderbar (aber es ist schon noch jünger als 18, ja?).
(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Warum für Stars heute andere Zeitspannen gelten als vor dreißig, zwanzig oder auch nur zehn Jahren)
Warum für Stars heute andere Zeitspannen gelten als vor dreißig, zwanzig oder auch nur zehn Jahren
Sich neu erfinden. Das ist die Regel Nummer eins im Showgeschäft: Stars müssen sich ständig neu erfinden. Steht seit zwanzig Jahren in jedem Artikel über Madonna. Aber was ist davon zu halten, wenn die Schauspielerin und Sängerin Miley Cyrus in einem Interview sagt, es sei für sie an der Zeit, sich neu zu erfinden? Das Mädchen ist gerade mal 17 Jahre alt.
Man könnte das als Spruch abtun, den sie sich bei den Großen abgeschaut hat. Aber der Satz verrät eine ganze Menge über die Welt, aus der er kommt: Für Stars gelten heute andere Zeitspannen als vor dreißig, zwanzig oder auch nur zehn Jahren, sie sind nicht mehr für Jahrzehnte berühmt wie Elvis, nicht mal mehr für halbe wie Duran Duran oder die Backstreet Boys.
Alexander Gernandt, seit 20 Jahren bei Bravo für neue Talente zuständig, sagt: »Die Halbwertszeiten werden immer kürzer. Von einer Boygroup wie Take That haben wir früher fünf Jahre gelebt. Tokio Hotel hat kaum mehr zwei Jahre funktioniert, das ist jetzt schon vorbei. Bei Zac Efron oder Vanessa Hudgens könnte das noch kürzer werden.« Zac Efron, Hauptdarsteller der High School Musical-Filme, hat es bisher elfmal auf das Bravo-Cover geschafft, seine Kollegin Vanessa Hudgens 17 Mal, Miley Cyrus 22 Mal. Zum Vergleich: Michael Jackson schaffte es 41 Mal auf den Titel, Britney Spears 56 Mal.
Lange Zeit galt unter Lehrern die Rechnung: Alle sieben Jahre ist eine Generation von Schülern komplett ausgetauscht, dann gelten neue Moden, eine neue Sprache, es gibt neue Helden. Inzwischen sind daraus anderthalb Jahre geworden, sagt der Jugendforscher Klaus Farin, der in Berlin das Archiv der Jugendkulturen betreibt. Das hat zwei Gründe: der erste ist, natürlich, das Internet. Heute können Fans, sobald ein Sänger oder Schauspieler auf der Bildfläche erscheint, innerhalb von Minuten alles über ihn in Erfahrung bringen. Früher mussten Fans sich erst mal an den neuen Star herantasten, ihn langsam kennenlernen, neue Details und Informationen sammeln. Diese Phase der wachsenden Aufregung fällt jetzt weg.
Der zweite Grund ist der immer höhere Erfolgsdruck, den die Plattenfirmen und Unterhaltungskonzerne ausüben: Sowohl Zac Efron als auch Vanessa Hudgens verdanken ihren Ruhm der High School Musical-Serie von Disney, und wenn ein Unternehmen wie Disney heute eine junge Schauspielerin ins Rennen schickt, dann wird da nicht lang rumprobiert, da kommt gleich alles auf einmal, Film plus Platte plus Fernsehshow plus Bücher plus Fotokalender plus Bettwäsche, nicht nach und nach, sondern auf einen Schlag.
Die Fans wollen nicht lesen, dass Miley Cyrus fünf Luxuslimousinen besitzt, sie wollen wissen, ob sie in der Schule mal gedisst wurde oder eine schlechte Note hatte
Wenn alles gut läuft, schafft das für kurze Zeit optimale Rendite. Liefert aber nicht unbedingt immer langfristige Erfolge. Der Jugendforscher Klaus Farin sagt: »Junge Stars werden nicht mehr so groß wie früher, weil die Aufbauphase wegfällt. Deswegen zeigt eine Zeitschrift wie Bravo auf dem Cover auch jede Woche Wimmelbilder.« Da sind dann also Efron, Hudgens, Cyrus gleichzeitig zu sehen – und ein paar Sportler, Rapper und Fernsehschauspieler obendrein. »Kein Star allein hat ausreichend Zugkraft, also bringt man lieber alle auf einmal.«
Und jenseits der immer kürzeren Halbwertszeiten hat sich noch etwas anderes grundlegend geändert: Früher waren Stars überlebensgroß, mit ihrer Hilfe konnten sich Fans in andere Sphären träumen. Wenn man heute Jugendmagazine durchblättert, wird schnell klar: Stars sind Identifikationsfiguren, deren Leben möglichst viel mit dem Leben ihrer Fans zu tun haben soll. Durch die Internet-Informationsflut scheint der Star dem Fan sowieso näher zu rücken; und das letzte bisschen Showbiz-Geheimnis wird durch Castingshows ruiniert; jeder weiß, was für glanzlose Veranstaltungen Tanztraining und Gesangscoaching sind.
Die Rolle des Stars ist heute eher die des Freundes, der fast auch ein ganz normaler Teenager mit ganz normalen Teenagerproblemen sein könnte. Der Bravo-Redakteur Gernandt erklärt: »Die Fans wollen nicht lesen, dass Miley Cyrus fünf Luxuslimousinen besitzt, sie wollen wissen, ob sie in der Schule mal gedisst wurde oder eine schlechte Note hatte.«
Damit diese Art der Identifikation möglich ist, müssen die Teenager-Helden also vor allem eins sein: jung. Miley Cyrus ist 17, Kristen Stewart ist 19, Taylor Lautner ist 18. »Wenn ich heute einen Newcomer bringen will, der deutlich über zwanzig ist, habe ich ein Problem,« sagt Gernandt, »unsere Leser sind im Schnitt 13,7 Jahre alt. Der Star darf nicht allzu weit über ihrem eigenen Alter liegen.«
Kein Wunder, dass Eltern die Stars in der Regel nicht kennen. Miley wer? Zac wie? Es scheint, als sei die Welt der Teenagerhelden so hermetisch wie nie zuvor. Mit ihren Filmen und Liedern hat Miley Cyrus im Laufe ihrer Karriere schon eine Milliarde Dollar umgesetzt. Aber sie hatte in Deutschland noch nie auch nur einen Top-20-Hit. Weil Teenager keine CDs kaufen, sondern Mp3s aus dem Netz laden. Also wird Miley Cyrus auch nicht im Radio gespielt, wo auch ältere Hörer sie kennenlernen könnten.
Erwachsene Fans wird Miley Cyrus also nicht gewinnen; die meisten, die mit ihr die letzten zwei Jahre verbracht haben, werden langsam das Interesse verlieren; die nächste, nur 18 Monate jüngere Fan-Generation wird ihre eigenen Stars wollen; und die großen Konzerne arbeiten längst an den Masterplänen für neue Helden. Dass Miley Cyrus sich mit 17 schon neu erfinden muss, ist also kein dummes Gerede – sondern einfach die Wahrheit.
Aber es könnte sowieso sein, dass sich das System gerade überschlägt. Die jüngste Entdeckung in der Teenie-Welt ist der kanadische Sänger Justin Bieber. »Der ist 15 und sieht noch jünger aus«, sagt der Bravo-Redakteur Gernandt, »und das ist auch schwierig.« Die Leser wollen zu einem Star aufschauen können. Aber wie soll das gehen, wenn der kaum älter ist? Wahrscheinlich muss sich Justin Bieber eben auch bald neu erfinden. Als 16-Jähriger.
Als die Autoren sich an die Helden ihrer Teenager-Zeit erinnerten, geriet Marlene Sørensen, 30, sofort wieder ins Schwärmen: Ihre Jugend gehörte den New Kids On The Block. Max Fellmann, 39, war mit 13 Jahren begeistert von der britischen Band Madness. Zu Biebettes (so werden die Fans von Justin Bieber genannt) sind sie bei der Recherche beide nicht geworden.