SZ-Magazin: Frau Liefke, wenn Sie in den Sternenhimmel schauen, tun Sie das als Hobbyastronomin oder als Astrophysikerin?
Carolin Liefke: Eher als Hobbyastronomin. Man erkennt eine Person, die sich für praktische Astronomie interessiert, daran, dass ihr Blick nach oben geht, wann immer sie ein Gebäude verlässt. Insbesondere abends oder nachts schaut sie hinauf, weil sie immer guckt, ob der Himmel klar ist.
Seit wann geht Ihr Blick nach oben?
Mit 13 stieß ich in der Tageszeitung auf einen Artikel, in dem es um einen Kometen ging, der in mehrere Teile zerbrochen war. Ich erinnere mich genau, er hieß Shoemaker-Levy 9, und Teile von ihm fielen auf den Jupiter. Das fand ich irre faszinierend, und dann wurde in dem Bericht auch noch mein Mathelehrer als Leiter der örtlichen Sternwarte zitiert. Ich borgte mir noch am selben Tag ein ausziehbares Mini-Fernrohr von meinem Vater, weil ich das unbedingt auch sehen wollte.