»In jeder klaren Nacht sieht man drei, vier Sternschnuppen pro Stunde«

Eine Decke oder einen Campingstuhl – mehr braucht es nicht. Den Rest erledigt der Himmel, gerade jetzt im August. Die Astrophysikerin Carolin Liefke erklärt, wie man als Anfänger beim Sterneschauen eine Nacht erlebt, an die man sich lange erinnert.

Der August ist nicht der einzige Monat, in dem man besonders viele Sternschnuppen sehen kann.

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SZ-Magazin: Frau Liefke, wenn Sie in den Sternenhimmel schauen, tun Sie das als Hobbyastronomin oder als Astrophysikerin?
Carolin Liefke: Eher als Hobbyastronomin. Man erkennt eine Person, die sich für praktische Astronomie interessiert, daran, dass ihr Blick nach oben geht, wann immer sie ein Gebäude verlässt. Insbesondere abends oder nachts schaut sie hinauf, weil sie immer guckt, ob der Himmel klar ist.

Seit wann geht Ihr Blick nach oben?
Mit 13 stieß ich in der Tageszeitung auf einen Artikel, in dem es um einen Kometen ging, der in mehrere Teile zerbrochen war. Ich erinnere mich genau, er hieß Shoemaker-Levy 9, und Teile von ihm fielen auf den Jupiter. Das fand ich irre faszinierend, und dann wurde in dem Bericht auch noch mein Mathelehrer als Leiter der örtlichen Sternwarte zitiert. Ich borgte mir noch am selben Tag ein ausziehbares Mini-Fernrohr von meinem Vater, weil ich das unbedingt auch sehen wollte.