Was man an Grundaustattung in der Küche braucht

Töpfe, Geschirr und die drei Musketiere der Koch-Utensilien: Die Köchin Zora Klipp und die Ernährungswissenschafterin Daniela Krehl geben Tipps, was man von Beginn an zu Hause haben sollte.

Foto: Getty Images / wera Rodsawang

Die erste gemeinsame Wohnung, ein Job in einer neuen Stadt oder der Auszug aus dem Elternhaus: Ein Umzug ist fast immer der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. In Deutschland ziehen pro Jahr rund 8,5 Millionen Menschen um, etwa 23 000 Personen pro Tag. Jeder Umzug wirft die Sinnfrage auf: Was ist unerlässlich? Braucht man das wirklich? Wir haben zwei Expertinnen befragt, was sie zur Grundausstattung einer Küche raten würden. Hier geht's direkt zur Checkliste zum Ausdrucken.

Daniela Krehl ist Oecotrophologin und Ernährungswissenschafterin und bei der Verbraucherzentrale Bayern tätig. 

Foto: Verbraucherzentrale Bayern / Marcus Schlaf 

Die Köchin und Kochbuch-Autorin Zora Klipp betreibt gemeinsam mit ihren Geschwistern das Restaurant »Blattgold« und das Café »Weidenkante« in Hamburg, Sie hat bereits vier Kochbücher veröffentlicht und hat eine eigene Sendung »Zora kocht`s einfach« im NDR. 

Foto: Juli Schneegans

Geschirr

Meistgelesen diese Woche:

Das alte Familienporzellan, eines vom Flohmarkt mit Neunziger-Jahre-Leopardenmuster oder doch die gratis-Gläser und -Tassen, die beim letzten Fast-Food-Kettenbesuch mitgegangen sind: Über die Ästhetik Ihres Geschirrs entscheiden Sie, wichtig ist nur, dass Sie genügend haben, damit weder Sie noch Ihre Gäste direkt aus dem Topf essen müssen. Es empfehlen sich Hauptspeisenteller, Suppenteller, Dessertteller und Besteck (Messer, Gabel, Löffel, Dessertgabeln und Dessertlöffeln), kleine Schüsseln für Müsli, sowie Trinkgläser und Tassen für Kaffee und Tee, zu kaufen. Für Weinliebhaber würden sich auch Weißweingläser oder Rotweingläser anbieten. Korkenzieher nicht vergessen, der fehlt zum Anstoßen am ersten Abend immer.

Kochutensilien 

Kochtöpfe
Zwei sind für den Anfang ausreichend. Einen Kleinen und einen Großen, sodass man bei den Mengen variieren kann. Generell gebe es bei Töpfen nicht allzu viel zu bedenken. Wichtig sei nur, dass sie einen festen Boden besitzen und am besten aus Edelstahl sowie ohne Plastik oder Silikone sind. Dann könne man die Töpfe getrost auch in den Ofen stellen, sagt Zora Klipp. Deckel nicht vergessen! Diese schützen nicht nur vor Tomatensaucenspritzern, sondern minimieren auch die hohen Energiekosten, sagt Oecotrophologin Daniel Krehl. Bei genügend Stauraum, kann man über einen Stielkochtopf für Frühstückseier oder eine Auflaufform nachdenken.

Pfannen
Zwei sind für den Einstieg ebenfalls ausreichend. Und man muss auch nicht allzu tief in die Tasche greifen. Eine gute Einstiegspfanne beginne bei 25 Euro aufwärts. Solche gibt es etwa im Supermarkt oder bei Tchibo. Auch jene Pfannen, die bekannte Köche im Sortiment haben, kann man guten Gewissens kaufen, meint Klipp.

Was man sonst noch so braucht
Um Gemüse zu schnippeln, braucht es ein Schneidebrett sowie ein Kochmesser mit breiter Klinge. Bei den Schneidebrettern kann man sich zwei zulegen – eines für Obst und Gemüse, das andere für Fleisch und Geflügel. »Egal, für welches Material (Holz oder Kunststoff) Sie sich entscheiden, achten Sie auf die Qualität. Billige Produkte verformen sich meistens rasch und zerkratzen schnell«, erklärt Oecotrophologin Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.

Zudem sollten Sie sich eine Mehrzweckreibe kaufen. Damit können Sie nicht nur Käse, sondern auch verschiedene Gemüsesorten reiben. Apropos Gemüse: Ein Sparschäler ist ebenso sinnvoll wie ein Abtropfsieb. Ein Luxuskauf wäre eine Salatschleuder, aber »notfalls kann man auch ein Sieb zweckentfremden«, sagt Krehl.

Küchenzubehör 
Die drei Musketiere des Küchenzubehörs sind der Pfannenwender, der Kochlöffel sowie der Teigschaber. Der Teigschaber ist der unterschätzte Allrounder unter den Utensilien. Nicht nur, weil er ohne das Zutun des eigenen Fingers eine saubere Schüssel hinterlässt, sondern er in beschichteten Pfannen Gold wert ist, um Sauce oder Rühreier aus der Pfanne zu nehmen, ohne die Pfanne zu beschädigen. Pfannenwender und Kochlöffel können zudem auch »leicht zu Salatbesteck umfunktioniert werden«, sagt Zora Klipp. Ein Rührbesen kann ebenso in der Grundausstattung nicht schaden.

Kleinelektrogeräte

Haushaltselektrogeräte versprechen Zeitersparnis und Erleichterung. »Anfangs reicht ein Pürierstab und ein Handmixer. Wer weitergehen will, kann sich auch noch einen Multi-Zerkleinerer zulegen«, sagt Zora Klipp. Zudem sollte an eine Küchenwaage gedacht werden und vielleicht an einen Toaster, wenn gewünscht.

Putzzeugs

Um die Küche nach dem Kochen wieder in den Originalzustand zu versetzen, braucht es laut Daniela Krehl nicht viel: »Scheuerlappen, Scheuermilch, Spülmittel und ein bisschen Zitronensäure zum Entkalken. Aber auch mit Natron kann man umweltfreundlich saubermachen«, meint Daniela Krehl. Geschirrtücher und Müllbeutel werden gerne vergessen.

Lebensmittel 

Trockenwaren
Bei den Lebensmitteln hängt es sehr stark von den eigenen Vorlieben ab, sagt Krehl. Für die längere Aufbewahrung macht es Sinn, sich Nudeln, Reis, Mehl und Zucker zuzulegen, die sich gut über Jahre aufbewahren lassen. Zudem lassen sich auch gut Hülsenfrüchte aufbewahren, damit kann man etwa Bratlinge oder Curry zubereiten.

Konserven
Mit Konserven hat man oftmals Zutaten für schnelle Gerichte parat. Mit geschälten Tomaten lassen sich im Hand umdrehen eine Tomatensauce für Nudeln oder Pizzen kreieren. Zudem kann man auch noch Mais, Bohnen, Kichererbsen und Kokosmilch in Dosen aufbewahren.

Öle, Essig, Saucen
Bei den Ölen bevorzugt Zora Klipp Olivenöl und ein geschmackneutrales Öl, wie etwa Sonnenblumenöl. Beim Essig würde sie zu einem hellen Balsamico raten, da man diesen nicht nur für Dressings verwenden kann, sondern auch zum Saucen verfeinern, sagt die Köchin. Tomatenmark, Senf, Sojasauce und Instant-Brühe machen sich ebenfalls gut im Vorratsschrank.

Milchprodukte bzw. Milchersatzprodukte 
Zudem kann man immer ein Stück Butter oder ein veganes Streichfett zu Hause haben, sowie ein Stück Käse. Klipp empfiehlt ein Stück Parmesan oder Pecorino. »Den kann man auch einfrieren und dadurch hält er sich ewig«. Nebendies ist auch eine H-Milch oder eine Pflanzenmilch einfach aufzubewahren.

Gewürze
Gewürze sind wie auch alle anderen Lebensmitteln Geschmacksache. Salz und Pfeffer sollten jedoch in keinem Haushalt fehlen. Ansonsten: Paprikapulver, Zimt, Oregano und Curry, damit kann man nichts falsch machen. Zora Klipp erwähnt noch Chiliflocken, die jeden Gericht das Gewisse extra verleihen: Zudem kann man auch ein wenig experimentieren und Kreuzkümmel kaufen: »Das wird nicht so oft in der deutschen Küche verwendet, macht aber jedes Ragout, Schmorgericht oder Gericht auf Tomatenbasis mit Zucchini und Aubergine gleich besonderer«, sagt die Köchin.

Hier die Liste für die Grundausstattung einer Küche.