Wie beginnt man Kunst zu sammeln?
Lesen Sie Bücher über Kunst und führen Sie Gespräche mit Galeristen oder Sammlern. Und: Vergleichen Sie! Besuchen Sie Galerien, Kunstvereine, Museen, Ausstellungen. Die Sammlerin Ingvild Goetz sagte mal: »Mindestens ein Jahr lang gucken, gucken, gucken.«
Wo ist der beste Ort, um Kunst zu kaufen?
In der Galerie. Dort findet man einen Ansprechpartner, der berät und auch mal ein Werk zurücknimmt. Bei einer Auktion kann es teuer werden, deshalb sollte man das Aufgeld einkalkulieren. Es ist vergleichbar mit einer Provision, die bis zu 30 Prozent des Kaufwerts beträgt. Messen erschlagen einen oft mit ihrem Angebot. Woran lässt sich der Wert eines Bildes erkennen?
Durch Preisvergleiche. Dabei helfen die Datenbanken Artprice.com und Artnet.com.
Sollte die Sammlung unter einem Motto stehen?
Man wird schneller zum Spezialisten, wenn man sich auf ein Gebiet beschränkt. Die Museumsgründerin Marli Hoppe-Ritter zum Beispiel sammelt Quadrate, andere nur einen Künstler oder Werke aus dem Preußi-schen Klassizismus, der die überschaubare Zeitspanne von zwanzig Jahren umfasst.
Woran erkenne ich bei unbekannten Künstlern, ob sie etwas taugen?
Gerade wird so viel Kunst produziert und so schnell gekauft wie nie zuvor. Herumgeflüsterten Künstlernamen sollte man nicht unbedingt trauen. Besuchen Sie die Jahresausstellungen der Kunsthochschulen. Auch Jonathan Meese oder Daniel Richter wurden direkt von der Akademie weg entdeckt.
Die Kunstexpertin Claudia Herstatt ist Autorin des Ratgebers "Fit für den Kunstmarkt".