Der Dreitagebart ist fraglos ein modisches Statement, das bei Sportkommentatoren derzeit sehr verbreitet ist. Die Motive der Träger dürften jedoch recht unterschiedlich sein: Fehlende Zeit und Bequemlichkeit sind sicherlich die Gründe, die man einem überzeugten, regelmäßigen Dreitagebart-Träger wie Jürgen Klopp unterstellen darf. Modebewusstsein dürfte seinen Kollegen Urs Meyer zum gelegentlichen Dreitagebart bewegen. Reinhold Beckmann macht den Trend wahrscheinlich nur mit, weil alle mitmachen, während man seinem Co-Kommentator Mehmet Scholl abnimmt, ein natürlicher Dreitagebartträger zu sein, der sich noch nie groß Gedanken zum Thema gemacht hat. Wie zu erwarten verweigern sich Günter Netzer und Gerhard Delling noch beharrlich dem Trend, während sich der dritte im ZDF-Bund in Windeseile zum Trendsetter entwickelt hat: Johannes B. Kerner trägt seinen Dreitagebart jetzt auch zu Anzug und Krawatte - lässig und gestriegelt zu gleicher Zeit. Vielleicht versucht das ZDF so, sich als Fernsehsender für das Publikum unter 60 zu etablieren, ohne sein Stammpublikum zu vergraulen. Aufschlussreich dürfte jedenfalls sein, wie sich die bekennenden Dreitagebartträger Anfang August verhalten werden, wenn sie von den Olympischen Spielen aus Peking berichten werden. Mit oder ohne? Podolskis Fußballschuhe
Das Abseits-T-Shirt
Das Sommermärli
Der Frühflagger
Die Halbzeiteier
Die Halbzeitschnitte
Das offizielle EM-Bier
Der Mitgröl-Song
Alle Stilkritiken zur WM 2006
Der Sportreporter-Dreitagebart
Kerner, Klopp, Beckmann, Scholl: Warum lassen so viele TV-Kommentatoren zur EM die Barthaare sprießen?