Der erste Europameister, die Sowjetunion, erhielt 1960 den Henri-Delaunay-Pokal, einen recht schönen, wenn auch nicht besonders großen Pokal. Er war lediglich 42,5 Zentimeter hoch und wog zehn Kilogramm. Es war ein angenehm bescheidener Pokal, nicht so protzig wie manch anderes Gebilde, der Champions-League-Pokal zum Beispiel (oder man denke an den hässlichen deutschen Ligapokal). Die letzten, die diese schöne, kleine Trophäe in die Höhe stemmten, waren 2004 die Griechen. Bei dieser EM gibt es einen neuen Pokal; sein Name: Henri-Delaunay-Pokal. Er heißt nicht nur wie der alte, er sieht auch fast genauso aus wie der alte. Warum man dann überhaupt einen neuen braucht? Nun, dem Europäischen Fußballverband Uefa war der alte Pokal zu klein. Die Funktionäre wollten lieber einen großen Pokal haben, weil sie die Bedeutung des Turniers und vor allen Dingen ihre eigene Bedeutung mit der kleinen Trophäe nicht würdig repräsentiert sahen. Schließlich seien Uefa-Cup und Champions-League-Pokal auch größer, argumentierten sie (der WM-Pokal ist übrigens lediglich 36 Zentimeter hoch). Der neue Henri-Delaunay-Pokal misst mehr als 60 Zentimeter.
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