Wien, Basel, Genf oder Salzburg: Zwei Mannschaften betreten das Feld, und da erschallt schon wieder dieser Mitgröl-Song aus den Lautsprechern. Woher kommt diese Melodie? Der Song besteht nur aus einem einzigen Riff - was seine Stadion-Kompatibilität entscheidend erhöht: „Seven Nation Army" von den White Stripes, die damit 2004 einen Grammy gewannen.
Der Text besagt, dass ein gewisser Mensch jetzt zurückschlagen werde und dass selbst eine Armee aus sieben Nationen ihn nicht aufhalten könne. Sieben Nationen - sieben Gegner, die es während eines Turniers zu schlagen gilt. Der Song wurde zuerst bei Fans des FC Brügge populär, während der Champions League 2003/04. Rapid Wien und AS Rom spielten später gegen Brügge und klauten das Liedgut; während der WM 2006 adaptierten es dann gefühlte zehn Millionen Italiener - die intonierten seltsamerweise die Melodie so: „Pooo po ro po po pooo pooo". Naja, Geschmackssache.
Nun hat es der Song jedenfalls in die offizielle Stadion-Playlist der Euro 2008 geschafft - obwohl da ja nicht sieben, sondern höchstens sechs Teams zu schlagen sind. Macht nichts: Die Fans beweisen Gespür für Originalität. Ist doch „Seven Nation Army", wie der Kenner sofort bemerkt, eins der seltenen Beispiele der phrygischen Tonart in der Popmusik - wie auch etwa Pink Floyds „Set The Controls For The Heart Of The Sun".
Der Songtitel beruht auf einem Missverständnis: Band-Chef Jack White hat, wie er selbst sagte, als Kind den Begriff „Salvation Army" falsch ausgesprochen. Passt doch: Wenigstens die Heilsarmee werden alle Mannschaften schlagen können.
Podolskis Fußballschuhe
Das Abseits-T-Shirt
Das Sommermärli
Der Frühflagger
Die Halbzeiteier
Die Halbzeitschnitte
Das offizielle EM-Bier