Selbst die bayerische Regierung denkt darüber nach, die Kinderbetreuung im Freistaat zu verbessern, weil sich nur noch wenige Frauen bedingungslos an Haus und Herd ketten lassen. In unseren Speiseplänen hat der Verlust der allzeit verfügbaren häuslichen Küchenchefin dazu geführt, dass statische, von regional verfügbaren Lebensmitteln bestimmte Küchentraditionen fast verschwunden sind. Heute kochen wir alle im Alltag schnell und reduziert. Zu besonderen Gelegenheiten servieren wir aufwändigere Gerichte, mit Hingabe und Leidenschaft. Schnelle und leidenschaftliche Küche können aber zusammenfallen, wenn Sie eine besondere Zutat nach elegant reduzierten Rezepten zubereiten.Die Mango ist für mich die Königin der Früchte, bestens geeignet für schnelles Event-Cooking. Reif duftet die Mango, sie fühlt sich an wie ein etwas weicherer Pfirsich. Eine fast reife Mango reift bei Zimmertemperatur in wenigen Tagen ganz aus. Zusammen mit einem Apfel in eine Zeitung gewickelt, geht es noch schneller (der Apfel gibt Ethylen ab, ein Gas, das Wachstumsprozesse von Pflanzen anregt). In Geschäften, in denen alle Kunden die Früchte befühlen dürfen, sind Mangos aber oft steinhart – jede Druckstelle würde die Früchte binnen Tagen unverkäuflich machen. Ist die Mango nach einer Woche immer noch hart, so war sie bei der Ernte nicht pflückreif – Sie können sie dann noch in ein Curry schnippeln. Bei einer Bio-Mango brauchen Sie die Frucht dafür nicht einmal zu schälen. Ernte- und Transportbedingungen sind also viel entscheidender für unseren Mango-Genuss als die Unterschiede zwischen den mehr als tausend verschiedenen Mangosorten. Früchte, die ein sortentypisches, aber unangenehmes Terpentinaroma haben, kommen sowieso nicht zu uns, und sehr faserige Mangos können Sie in Europa höchstens von einem verwilderten Mangobaum auf La Gomera pflücken. Viele asiatische Mangos sind gelb oder gelbgrün und klein, sie haben die Form einer abgeplatteten Spindel – die besten finden Sie in guten Asienläden, die ihre Früchte direkt importieren. Indien ist ihre Heimat und seit 6000 Jahren der größte Produzent. Die Masse unserer Mango-Importe kommt jedoch aus Südamerika, ihre gedrungene Form scheint uns charakteristisch. Selten wagt ein Großhändler, vollreif gepflückte australische Flug-Mangos zu kaufen – sein Risiko, die teure Ware nicht schnell genug loszuwerden, ist hoch. Wenn Sie welche sehen, dann greifen Sie zu. MANGOSALAT1 Mango mit einem scharfen Messer schälen, das Fruchtfleisch vom Kern und dann in unregelmäßige Stücke schneiden. 1 Gurke schälen, längs vierteln, das Kernhaus entfernen und die Gurke in Stücke schneiden. 1 Chilischote grob hacken und mit den Gurkenkernen und 1 TL Limettensaft und 1 TL ZUCKER im Blitzhacker pürieren. 2 EL Fischsauce und 4 EL Rapsöl unterrühren, mit Salz abschmecken und mit Mango und Gurke mischen. Den Mangosalat mit 1 Bund grob gehacktem Dill, Koriander oder ThaiBasilikum bestreuen. Evtl. 4 kleine Steaks (je ca. 100 g) würzen und von beiden Seiten je 1–2 Min. braten oder grillen, zum Salat servieren.