Als Sabine L., 62, aus Hamburg am Silvestermorgen 2006 ihre Außenkabine verlässt, schläft ihr Ehemann noch. Die Queen Elizabeth 2, ein Schiff größer als die Titanic, ist zu diesem Zeitpunkt zwölf Tage auf See. Am Abend soll es eine große Silvestergala geben; zwei Tage später wird das Kreuzfahrtschiff im Heimathafen Southampton erwartet. Sabine L. geht dort aber nicht von Bord. Sie kehrt von dieser Kreuzfahrt überhaupt nicht zurück. Zunächst sucht sie ihr Mann auf dem Schiff, später die tausendköpfige Crew, dann lässt der Kapitän das Schiff wenden und zur Position vom Silvestermorgen zurückfahren. Seenotretter kreuzen auf der Stelle, die Polizei wird verständigt, Videokameras werden ausgewertet, und die Familie richtet eine Homepage für Hinweise ein. All das ändert nichts. Sabine L. ist an diesem Morgen, etwa 160 Seemeilen westlich der portugiesischen Stadt Figueira da Foz, verschwunden. Als die Suche nach ihr aufhört, beginnt die Suche nach Erklärungen. »Aus den persönlichen und familiären Lebensumständen ergeben sich keinerlei Anhaltspunkte, die für einen Freitod sprechen könnten. Die Familie hält einen Unfall wie auch ein Verbrechen für am wahrscheinlichsten«, sagt der Anwalt der Familie. Ist die sportliche Frau einfach über die Reling gestürzt? Wurde sie Opfer eines Verbrechens oder ging sich doch freiwillig in den Tod? Sohn Moritz L., erfolgreicher Medienmacher in München, kann diese Fragen auch ein Jahr nach dem Weggang seiner Mutter nicht beantworten. Er verweist resigniert auf immer noch laufende Ermittlungen.Foto: afp
Was ist mit der Passagierin geschehen, die auf der "Queen Elizabeth 2" verschwand?
Offene Fragen aus dem Jahr 2007.