In den Fünfzigerjahren leuchtet die Zukunft für Annette Burglar* hell. 1930 in einem beschaulichen Nest im Schwarzwald geboren, wo die Eltern ein Café führen, geht sie mit 21 Jahren nach Karls-ruhe und dann 1954 weiter ins große München. Dort lernt sie Karl Jacobi kennen, einen Speditionskaufmann, den sie am 11. August 1958 auf dem Standesamt IV heiratet. Gemeinsam ziehen sie nach Duisburg. Es ist die Zeit des Wirtschaftswunders, die Exporte steigen, im Ruhrpott gibt es viel zu tun, so viel, dass die ersten Gastarbeiter ins Land geholt werden. Speditionskaufmänner sind gefragt. Ein gutes Jahr nach der Heirat bringt Annette Jacobi am 22. August 1959, morgens um 9.30 Uhr, in der städtischen Frauen- und Kinder-klinik Essen den gemeinsamen Sohn zur Welt. Das junge Paar nennt den Beweis seines Glücks Martin, der Standesbeamte Müller beurkundet. Aber es wird nicht halten, das Glück.
Von dieser besten Zeit in ihrem Leben kann weder Annette Jacobi selbst berichten noch jemand anderes; sie ist aber dokumentiert in ihrer Wohnung: durch Geburtsurkunden, die Heiratsurkunde, Sozialversicherungsnachweise, Fotos und Briefe von Freundinnen. Eine Wohnung kann viel erzählen, ein ganzes Leben kann sie erzählen, wenn sonst keiner mehr da ist, der das könnte. Annette Jacobi ist einsam am Ende ihres Lebens, sie hat keinen Lebensgefährten, keine Verwandten, keine beste Freundin, keine Kaffeeklatschgesellschaft. Nur einen toten Ex-Mann und einen verschollenen Sohn. Auf Beamtendeutsch: »Es konnte kein anderer Erbe als der Staat ermittelt werden.« Diesen Erben, den Fiskus, interessiert nur eines: Geld. Deswegen wird alles, was sich nicht zu Geld machen lässt, in den nächsten Wochen auf dem Müll verschwinden. Die vielen, überall gestapelten Bücher, die Porzellanweihnachtsmänner und der Kratzbaum von Paula, der Katze. Und all die Briefe, Postkarten, Fotos und Dokumente. Alles, was von einem Leben bleibt. Alles, was daran erinnern kann. Fast ein Jahr nach Annette Jacobis Tod riecht ihre Mietwohnung nach alten Zeitschriften und Staub. Überall angebrochene Medikamentenschachteln, auf dem Wohnzimmertisch eine halb leer gerauchte Schachtel Marlboro, ein Telefon, ein paar Kugelschreiber, eine SPD-Tasse mit der Aufschrift »Für gute Inhalte« und zwei maschinell erstellte Glückwunschschreiben einer ortsansässigen Apotheke und der Sparkasse zum 75. Geburtstag, die Annette Jacobi nicht mehr öffnen konnte. Es war lange keiner mehr hier, die Wohnung war versiegelt. Hinter dem Glas der dunklen Schrankwand blickt ein junger Mann – wilde schwarze Locken, fein geschnittenes Gesicht – von einem vergilbten Foto aus ins Wohnzimmer. Auf die Rückseite schrieb Annette Jacobi mit blauem Stift, in großen, verschnörkelten Buchstaben: »Mein einzig geliebter Sohn«. Er, Martin Jacobi, war nicht auffindbar, als seine Mutter starb und beerdigt wurde.
»Annette Jacobi, Rezitatorin« hat sie auf ihre Visitenkarte drucken lassen, die zwischen Fotos und anderen Erinnerungsstücken in einer Schublade steckt. Darüber gefaltete Plakate und schlecht kopierte Handzettel ihrer Gedichtabende: »Liederliches und Lyrisches. Ein Abend mit Annette Jacobi« steht auf manchen Ankündigungen, »Annette Jacobi liest anständige und unanständige Texte« auf anderen. Als Diva schaut sie vom Papier, mit dunklen Locken, mondäner Sonnenbrille und Zigarette, deren Rauch sich vor ihrem geöffneten Mund kräuselt. Auch ein paar Zeitungsausschnitte der Lokalpresse hat sie dort aufgehoben; »mit Wohlgefallen« hätten die Zuschauer Jacobis Auftritt hingenommen, schreibt ein Reporter.
Auf dem Fensterbrett liegt ein DIN-A5-Matheheft, auf die Kästchen schrieb Annette Jacobi seltsam tönende Sätze: »Wüste Lücken, trübe Gründe, düstre grün geschmückte Schlünde«. Sprechübungen; kleine Haken auf den Vokalen helfen bei der Betonung. Neben dem Wohnzimmertisch steht, auf einer Art Servierwagen, ein Aufnahmegerät, in einem Schuhkarton stapeln sich unbeschriftete Kassetten. Annette Jacobi nahm sich selbst beim Lesen auf: Auf Knopfdruck rezitiert die dunkle Stimme der Toten Friedrich Rückert: Der Himmel hat eine Träne geweint, laut und pointiert, mit klarer Aussprache. Auf die Rückseite eines Schwarz-Weiß-Fotos von sich selbst – ein altes, mit gezacktem festem Rand, sie sitzt in einem eleganten schwarzen Kleid auf einem Stuhl, im Schoß ein Buch – schreibt sie: »Beim Rollenstudium«. Das Dasein auf der Bühne ist der Traum ihres Lebens. Abgesehen von einigen Auftritten in Bürgersälen, über die pensionierte Studienräte im Lokalblatt berichten, bleibt dieser Traum aber ungelebt.
Stattdessen zieht Annette Jacobi als ungelernte Hilfsarbeiterin von Stelle zu Stelle. In ihren Sozialversicherungsnachweisen, aufgehoben zwischen einer Menge anderer Dokumente in einem verstaubten roten Koffer hinter der Schlafzimmertür, sind als Arbeitgeber eingetragen, mit Stempel und Datum: Tchibo, Siemens, Horten, Schlecker, ein örtliches Elektrofachgeschäft, eine Münchner Konditorei und einige mehr. Glücklich ist Annette Jacobi wohl mit keinem dieser Jobs, nie bleibt sie lange, immer wieder ist sie arbeitslos. Die letzte Stelle als Imbisszubereiterin in der Kantine einer US-Kaserne, Nettolohn laut Arbeitsvertrag: 1137,70 D-Mark, verliert sie im September 1988, im Entlassungsschreiben heißt es: »Leider ist es uns nicht möglich, Frau Jacobi auf einen ihren gesundheitlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten gerecht werdenden Arbeitsplatz umzusetzen.« Zwischen den Unterlagen liegen ärztliche Atteste ihres Hausarztes und eines Neurologen aus dieser Zeit. Sie dürfe wegen eines Rückenleidens keine schweren Gegenstände mehr
heben, besagt das eine; dass sich ihre seit 17 Jahren andauernden Depressionen durch Probleme am Arbeitsplatz verschlimmert hätten, ein anderes. Das letzte Attest sichert ihr zu, dass sie trotz der Rückenschmerzen weiterhin Dichterlesungen durchführen könne. Nach drei weiteren Jahren Arbeitslosigkeit erhält Annette Jacobi ab Juli 1991 eine monatliche Rente von 634,48 D-Mark.
In die oberste Schublade im Wandschrank hat Annette Jacobi einen Karton voller Briefe und Ansichtskarten gestopft, ganz obenauf liegen ein paar Postkarten aus Thailand. Der Absender: Martin Jacobi. »Es geht mir gut«, schreibt er, »die Leute sind nett, mach Dir keine Sorgen.« Die Karten sind datiert auf die Jahre 2001 bis 2004. Dann reißt der Kontakt offenbar ab. Die Nachbarn sagen, er wird tot sein, der Sohn, wenn er sich so lange nicht meldet. Da, wo er gewesen sei, sei doch der Tsunami so schlimm gewesen.
Unter den Postkarten des Sohnes, ganz unten in dem Karton, bewahrte Annette Jacobi einen Brief auf, den sie selbst verfasst hat, auf einer Schreibmaschine. An ihren Schwiegervater, im Mai 1965. Darin schreibt sie, dass sie sich von Karl trennen wird, seinem Sohn, ihrem Mann. Der Grund: »Seit wir verheiratet sind, leben wir ständig in einer finanziellen Misere, weil Karl immer das ganze Geld für seine Autos ausgibt.« Etwa zeitgleich kündigt Annette Jacobi ihren Job in einem Kaufhaus der fränkischen Kleinstadt, in die sie mit ihrem Mann Anfang der Sechzigerjahre gezogen war. Im Dokumentenkoffer liegt das Entlassungszeugnis des Arbeitgebers, datiert auf den 30. Juni 1965, ein vom vielen Auseinanderfalten rissiges und von der Zeit dunkelbraun verfärbtes Blatt: »Wir verlieren Frau Jacobi recht ungern, haben jedoch Verständnis dafür, dass sie sich in Zukunft ihren häuslichen Aufgaben mehr als bisher widmen möchte.« Vielleicht ein letzter, verzweifelter Versuch, die Ehe zu retten. Etwa sechs Jahre lang arbeitet Annette Jacobi nicht. Als sie wieder damit anfängt, steht auf ihrer Lohnsteuerkarte im Feld »Familienstand« das Kürzel »GS«, für »geschieden«. Die Stelle, an der Kinderfreibeträge für im Haushalt
lebende Kinder unter 18 Jahren eingetragen werden, bleibt ab 1974 leer, obwohl Sohn Martin erst 16 Jahre ist: Er wurde dem Vater zugesprochen. In dieser Zeit stirbt, laut Todesurkunde im Dokumentenkoffer, auch Annette Jacobis Mutter: am 4. November 1971. 13 Jahre nach der Heirat ist Annette Jacobi ganz allein und ohne Arbeit. Sie geht zum ersten Mal wegen Depressionen zum Arzt.
Auch als Annette Jacobi am 3. Juli 1976 in die SPD eintritt – als Beruf gibt sie Hausfrau an –, ist sie arbeitslos: »Für Mitglieder ohne Einnahmen« steht auf den ersten Beitragsmarken, die sie in ihr blaues Parteibuch klebt. In ihrer Wohnung finden sich zahlreiche Insignien sozialdemokratischen Lebensgefühls: SPD-T-Shirt, die Urkunde zur 25-jährigen Parteimitgliedschaft, die Biografien der Ex-Kanzler Helmut Schmidt und Willy Brandt und die Werke der sozialdemokratisch engagierten Dichter Grass und Böll. Ihre Schrankwand zeigt Annette Jacobis kulturelles Interesse, sie fühlt sich auch ohne Studium und Ausbildung dem Bildungsbürgertum zugehörig: Brecht, Tucholsky und Kästner neben Goethe, Schiller und Lessing, die Bibel neben dem Talmud, dicke Kunstbände, vielbändige Lexika, Jazzplatten, Klassik, Ballettmusik und Schallplatten mit jüdischen Witzen.
Im Juli 1977 unterschreibt Annette Jacobi den Mietvertrag für eine neue Wohnung, diese Wohnung: dritter Stock, zwei weitere Parteien auf der Etage, zwei Zimmer, Bad, kleine Küche, Balkon, im Neubaugebiet einer fränkischen Kleinstadt. Es wird ihre letzte Wohnung sein. Annette Jacobi ist erst 47, aber in ihrem Leben wird sich nicht mehr viel tun. Sie wird sich kaum noch Bücher anschaffen, den Job in der Kantine der US-Kaserne noch ein paar Jahre ertragen, in den Achtzigern immer wieder einmal Lesungen veranstalten, in den Neunzigern dann schon kaum noch. 1996 wird ihr Ex-Mann sterben, ein Schreiben des Deutschen Rings mit der Bitte um die Sterbeurkunde und die Bankverbindung legt nahe, dass zumindest ein Teil seiner Lebensversicherung an Annette Jacobi geht. Nach der Jahrtausendwende wird sie von ihrem Sohn nur noch ab und zu eine Postkarte aus dessen neuer Wahlheimat Thailand bekommen. Die Rückenprobleme und die Depressionen werden bleiben, gegen beide Krankheiten wird sie weiterhin Medikamente bekommen. Sie hat kaum mehr Kontakt zur Außenwelt: Sie bekommt keine Briefe mehr, hat eine lächerlich niedrige Telefonrechnung und einen fast leeren Kalender.
Auf dem Fensterbrett liegt, von den nikotingelben Vorhängen halb verdeckt, ein kleiner Block, auf einen der hinteren Zettel hat Annette Jacobi die Adresse einer Ferienanlage in Thailand notiert: Sun-and-moon Bungalows, in krakeliger Schrift. Es ist die Schrift einer zitternden Hand, die immer wieder neu ansetzt, um die paar Buchstaben zu Papier zu bringen. Die Bungalow-Vermietung hat eine Internetseite und eine E-Mailadresse. Wir schreiben eine Mail dorthin: »Does anybody know Martin Jacobi?« – »Kennt jemand Martin Jacobi?«
Irgendwann bekam Annette Jacobi ihr Leben selbst nicht mehr auf die Reihe, und das wusste sie. Unter dem Telefon liegt noch immer die Broschüre einer Sabine Brendel: »Hilfe zur Alltagsbewältigung in allen Lebenslagen«. Seit Mai 2005 war Sabine Brendel Haushaltshilfe bei Annette Jacobi, erst nur dienstags, bald täglich. Kauft für sie ein, Tomaten, Leberwurst und die Bild-Zeitung bei Edeka (Wein und Schnaps liefert tagsüber der Getränkemarkt, abends kommt der Pizzaservice), putzt, kocht und wäscht. Und: redet mit ihr, hört ihr zu. Eine stolze Frau sei Annette Jacobi gewesen, sagt Brendel, aber: der viele Alkohol. Überall seien die leeren Flaschen gestanden, sie, Sa-bine Brendel, habe die aber alle weggeräumt. Annette Jacobi habe oft den ganzen Tag am Wohnzimmertisch gesessen und in den Fernseher gestarrt. Nie habe sie Besuch bekommen, sie habe nicht mal von irgendwelchen Freunden erzählt. Mitte Oktober ruft Sabine Brendel den Notarzt. Im Krankenhaus ist Annette Jacobi kaum noch ansprechbar. Wenn Brendel sie dort besucht, weint die alte Dame. Sie will nicht ins Heim. Am 23. Oktober 2005 versagen Annette Jacobis Organe, nur eine halbe Stunde nach ihrem 75. Geburtstag. Ein paar Tage später wird sie auf dem evangelischen Friedhof begraben. Ihr Grab pflegt seitdem der SPD-Ortsverein.
Die Wohnung erzählt nicht alles über Annette Jacobis Leben. Aber mehr als die Menschen in ihrer Umgebung. Ihre Parteifreunde wussten nicht einmal, dass sie krank war. Die Nachbarn, zehn Jahre Wand an Wand mit Annette Jacobi, sagen nur, sie habe laut ferngesehen, jedes Wort habe man verstanden. Im Supermarkt gegen-über kennt man Annette Jacobi, zweimal am Tag sei sie gekommen, meint der Besitzer, meistens zum Reden. Und einen Bocksbeutel Wein hätte sie immer mitgenommen, ab und zu noch Schnaps. Später hätte wohl jemand für sie eingekauft. Und dann, ja dann sei eines Tages der Krankenwagen gekommen.
Am Tag nach Annette Jacobis Tod geht Sabine Brendel noch einmal in die Wohnung, gemeinsam mit einem Herrn von der Gemeinde. Sie nimmt die Katze mit, er versiegelt die Wohnung – immerhin hängen dort Bilder, die der Gemeinde zustehen. Zur Beerdigung geht Brendel nicht, sie will nicht Menschen hinter Annette Jacobis Sarg herlaufen sehen, die nie den Weg in Jacobis Wohnung, aber wohl den zum Friedhof gefunden haben. Dann sagt Sabine Brendel, dass die Frau Jacobi ihr fehle.
Über ein Jahr nach ihrem Tod bezahlt Annette Jacobi noch immer ihre Miete. Pünktlich geht das Geld jeden Monat vom Konto der Verstorbenen ab. Bei den Behörden wird geschlampt: Die Nachlassakten gelten beim Nachlassgericht zwischendurch als ebenso verschwunden wie der Sohn. Martin Jacobi wird nicht einmal gesucht, es sei ja kein Vermögen vorhanden, meint der Rechtspfleger am Nachlassgericht fälschlicherweise. Dabei hat sich die Gemeinde längst die Kosten für Jacobis Beerdigung von deren Konto erstatten lassen, auf dem ein fünfstelliger Betrag ruht, der wohl aus der Versicherungssumme des Ex-Mannes stammt. Lediglich ein dafür gar nicht zuständiger Gemeindemitarbeiter fahndet nach dem Sohn: Er schreibt dem Honorarkonsul in Thailand und fragt, ob ein Martin Jacobi dort gemeldet sei. Ein paar Tage später die Antwort: nein. Im April 2006 ergeht der Bescheid: Ein anderer Erbe als der Fiskus ist nicht vorhanden.
»Ich bin Martin Jacobi. Was gibt es denn?«, antwortet Martin Jacobi nach wenigen Tagen per E-Mail. Der tot geglaubte Sohn lebt und war nicht einmal besonders schwer zu finden. Ein Anruf wird vereinbart. »Es geht um Ihre Mutter, Herr Jacobi.« – »Wieso, was ist denn mit meiner Mutter?« – »Sie ist vor etwa einem Jahr verstorben.«
Zuerst räuspert sich Martin Jacobi. »Na ja«, sagt er dann, »ein bisschen hab ich das schon vermutet.« Das Verhältnis zu seiner Mutter sei schwierig gewesen, nach seiner Auswanderung habe sie noch ein halbes Jahr auf seine Postkarten aus Thailand geantwortet, danach sei der Kontakt abgebrochen. Häufig habe sie einfach den Hörer aufgeknallt, wenn er angerufen habe. Sie hätten sich noch nie gut verstanden, nach der Trennung seiner Eltern sei er erst aufs Internat gekommen, dann zum Vater. Im Übrigen sei die Mutter damals schuldig geschieden worden, weil sie seinen Vater betrogen habe. Selbstverständlich werde er sein Erbe antreten, »aber muss ich dafür wirklich extra nach Deutschland?«
Zwei Jahre nachdem er seine Mutter das letzte Mal gesehen hat, steht Martin Jacobi kurz vor Weihnachten 2006 wieder in ihrer Wohnung, mit einer Mitarbeiterin der Nachlassverwaltung und einem Räumungsunternehmer. Der Termin war schon behördlich angesetzt, als der Staat noch als Erbe galt. Das Nachlassgericht wird nun seinen vorherigen Bescheid widerrufen und Jacobi als Erben einsetzen. Martin Jacobi füllt am Wohnzimmertisch seiner Mutter die nötigen Dokumente aus, dann geht er wieder. Er will nichts außer ihrem Sparbuch. Nicht die Hochzeitsringe seiner Großeltern, kein Foto seiner Mutter, kein Buch und kein Bild. Annette Jacobis Wohnung wird komplett geräumt, ihr Eigentum wird auf ihre Kosten entsorgt. Was von ihrem Vermögen bleibt, bekommt Martin Jacobi. Was von ihrem Leben bleibt, ist diese Geschichte.