Geht es Ihnen auch so, dass manchmal den ganzen Tag Ruhe ist, und dann muss man mal, sagen wir, am späten Nachmittag, aufs Klo. Und: Kaum, dass man die Klotür hinter sich zugezogen hat, klingelt das Telefon!? (Rainhard Gretz)
Ja, bestimmte Leute rufen mich grundsätzlich nur an, wenn ich mich auf der Toilette befinde, es gibt wissenschaftlich ungeklärte und auch unklärbare Zusammenhänge zwischen meiner Verdauung und den Anrufen. Ich glaube übrigens, ich habe schon mal eine Kolumne darüber geschrieben. Und, Herr Gretz, warum kommt das Essen im Restaurant immer, wenn ein ganz bestimmtes Familienmitglied zur Toilette gegangen ist?
Wie groß ist Axel Hacke? (Jonathan Seel)
1,84 Meter.
Wer war / ist sein Vorbild? (Jonathan Seel)
Was das Schreiben angeht? Ich bin 55 Jahre alt. In dem Alter sollte man keine Vorbilder mehr haben. Früher: Alfred Polgar. Auch Tucholsky natürlich, in seiner Vielseitigkeit und seinem Ton. Und Erich Kästner.
Welches Buch und welchen Film haben Sie in den letzten Monaten am liebsten gelesen / gesehen? (Monika Meier)
Ich komme kaum ins Kino, weil ich abends viele Lesungen habe. Die Feuerzangenbowle mit Heinz Rühmann? Letztes Buch, das ich großartig fand: Don Winslows Tage der Toten. Und Philip Roths Nemesis.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gerne dabei gewesen? (Adalbert Scheidinger)
Der Tod Ludwigs II. im Starnberger See? Na ja, gerne ist nicht das richtige Wort. Aber stellen Sie sich die Schlagzeile vor: »Hacke, der einzige Augenzeuge – endlich spricht er! Die ganze Wahrheit.« (Pause, Hacke denkt lange nach.) Nein, vergessen Sie’s! Ich möchte nicht dabei gewesen sein, es wäre ja zu schrecklich gewesen.
Was ist Ihre Lieblingsschlacht? (Georg Meyer)
Das Eishockeyspiel USA–UdSSR bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid 1980. Eine junge US-Collegemannschaft gegen die bisherigen Dauersieger aus der Sow-jetunion. Die Amerikaner gewannen. Ich stand auf dem Sofa in meiner Studentenbude und schrie wie ein Irrer.
Aldi oder Lidl? (Ngoc-Phuong Tran)
Weder noch. Ich mag keine Sparsamkeit beim Essen. Ich habe meinen zweiten Wohnsitz auf einem Bauernhof. Auf dem Land kann jeder sehen, wohin der Geiz führt, wenn es ums Essen geht. Bauern kämpfen ums Überleben, nur weil die Leute zehn Cent weniger für den Liter Milch zahlen wollen. Billig essen? Ohne mich.
Haben Sie schon mal jemanden beleidigt? (Florian Englich)
Ja, aber ich bin nicht gut im Beleidigen. Eine stilvolle Beleidigung ist eine Kunst. Meine Beleidigungen waren immer unsubtil. Ich habe aufgehört damit. Übrigens mache ich mich in der Kolumne ungern über andere lustig. Ich schlafe dann schlecht. Aber es geht manchmal nicht anders.
Was ist, abgesehen von Italien, Ihr Lieblingsurlaubsland? (Petra Görtz)
Der Chiemgau.
Haben Sie einen Garten? (Ursula Breitenhuber)
Ja, im Chiemgau.
Wie sieht Ihr perfektes Wochenende aus? (Jörg Hiecke)
Im Garten im Chiemgau. Freitags ist eine Kolumne erschienen, mit der ich zufrieden war, das ist selten. Gutes Wetter, nicht zu heiß, kein Regen. Bisschen graben, Blätter zupfen. Boot fahren auf dem See, Renkensemmeln beim Fischer Lex. Solche Sachen. Abends auf der Terrasse essen mit der ganzen Familie, noch ein Bier auf der Hausbank. Den Sonnenuntergang betrachten. Ruhe.
Würden Sie sich im Zweifel für oder gegen den Zweifel entscheiden? (Jörg Hiecke)
Im Zweifel muss man sich immer für den Zweifel entscheiden. Zweifeln zu können und zu dürfen gehört zu den größten kulturellen Errungenschaften der Menschheit.
Was ist das Peinlichste, das Sie je getan haben? (Elke Czychowski)
Ich habe am siebzigsten Geburtstag meiner Mutter eine Rede gehalten, ohne mich im Geringsten vorzubereiten. Ich dachte, ich könnte das aus dem Stegreif. Ich konnte es nicht. Es war entsetzlich. Ich habe den Anzug durchgeschwitzt. Meine Mutter saß neben mir, während ich stand, sie reichte von unten Papiertücher. Könnte ich es doch vergessen!
Verraten Sie bitte etwas, was Sie noch niemandem erzählt haben! (Horst Becker)
Würde ich tun. Aber es gibt nichts.
Foto: Sorin Morar, Illustration: Dirk Schmidt