»Es war Winter und Fasching, ich hatte eine harte Zeit hinter mir, war betrunken, wusste nicht, wo ich war. Rief ihn an, weinend, meine Wegbeschreibung: ›Hier ist ein Haus mit Dach, frag doch nicht so blöd, komm her!‹ Eine Viertelstunde später stand er vor mir, mit Decke und Tee, trug mich ins Auto und fuhr mich nach Hause, zog mir seine wärmsten Sachen an und strich mir durch die nassen Haare.«
Jana A.
»Bei meiner Weisheitszahn-OP blieb er im Raum, weil ich solche Angst hatte. Er sah sich die ganze Tortur mit an und hielt meine Hand. Eineinhalb Stunden lang.«
Marie S.
»Erstes Treffen an der Elbe. Christoph legte mir seine Lederjacke um, grinste mich breit an, biss in sein Fischbrötchen und küsste mich. Jedem anderen hätte ich eine geknallt, in ihn habe ich mich genau in diesem Moment verliebt. Wer, wenn nicht wir, wann, wenn nicht jetzt.«
Anna L.
»Er lud mich zu sich zum Essen ein, es gab Pasta mit einer leckeren Sauce - und er sah wirklich selbstsicher beim Kochen aus. Danach habe ich erfahren, dass er in der Woche vor dem Date jeden Tag Pasta mit dieser Sauce gekocht hat, um bloß nichts falsch zu machen, wenn ich da bin.«
Sandra T.
»Ich habe meine Fingernägel lackiert und dabei den Tisch angepatzt. Daraufhin hat er mit seinen riesigen Händen (er ist 2,05 Meter groß) wortlos den Nagellack genommen und sich sehr unbeholfen auch die Nägel lackiert.«
Claudia K.
»Er lebte in Kairo, wir wollten uns am Roten Meer treffen. Aber er kam nicht. Ich versuchte jeden Tag, ihn zu erreichen; am letzten Tag meines Urlaubs sah ich ihn bei Facebook online. Ich fragte, wo er war, er schrieb, er konnte nicht, wegen eines Bandscheibenvorfalls. Wir kannten uns erst seit drei Monaten, ich war wütend und schrieb: ›Ja klar, vergiss es einfach!‹ Morgens um 4, zwölf Stunden vor meinem Abflug, klingelte dann mein Handy – er hatte sich sechs Stunden lang in den Bus gesetzt, mit Bandscheibenvorfall, um mich doch noch kurz zu sehen.«
Carmen W.
»Mein Römer und ich hatten ein Jahr Fernbeziehung hinter uns, als mir ein Tumor im Lymphgewebe diagnostiziert wurde. Es folgten sechs Monate Chemotherapie und Bestrahlung. Als er mich das erste Mal aus Rom besuchen kommen konnte, war ich ausgemergelt und hatte kein Haar mehr am Körper. Da sagte er zum ersten Mal: ›Ti amo‹.«
Claudia G.
»Nach der Trennung meiner Eltern besuchten wir meine Mama. Sie war völlig aufgelöst, und ich war wie gelähmt, meine Mutter so zu sehen. Da nahm er sie in den Arm und sagte: ›Komm, wir gehen eine Runde spazieren.‹«
Ann-Brit S.
»Wr hatten noch nicht wirklich geklärt, in was für einer Beziehung wir zueinander standen, als meine Tante starb, die ich sehr mochte. Er fragte per SMS, ob es mir gut geht. Ich antwortete ›Ja‹ und ging zur Arbeit, im Abenddienst eines Theaters. Ich musste immer wieder weinen und gleichzeitig die Besucher anlächeln, es war die anstrengendste Schicht meines Lebens. Spätnachts klingelte es an der Tür: Er wollte sehen, ob es mir wirklich gut geht – und war dafür dreieinhalb Stunden von Kiel nach Berlin gefahren. Am nächsten Morgen musste er um halb fünf aufstehen und zurückfahren, um pünktlich bei der Arbeit zu sein.«
Anna-Lena M.
»Wir waren gemeinsam auf einer Hochzeit, er hatte stark einen über den Durst getrunken und konnte kaum noch alleine stehen. Ich war ihm ein bisschen böse deshalb. Am nächsten Tag brachte ich seinen Anzug in die Reinigung - und fand in einer Tasche das herzförmige Tischkärtchen mit meinem Namen.«
Gina L.
»Nachdem wir die erste Nacht miteinander verbracht hatten, lagen wir den ganzen nächsten Tag Arm in Arm im Bett. Plötzlich sagte er zu mir: ›Mit dir fühlt es sich an wie Sommer.‹«
Franziska L.
»Mein Freund war schon in der Arbeit, ich wollte mir ein Frühstücksbrot machen – und merkte, dass er mir extra das Randstück überlassen hat, das ich so liebe. In der Brottüte lag auch noch ein Brief: ›...weil du immer so heiß aufs Randstückchen bist.‹ Ich hätte am liebsten geweint vor Freude.«
Yasmin P.
»Am Nachmittag vor unserem Date schrieb er mir, dass wir unser Treffen um eine Stunde verschieben müssten: Er saß in der Notaufnahme. Vor Aufregung war er über seinen Couchtisch gestolpert, hatte dabei den Inhalt einer Dose Reißzwecken im Zimmer verteilt - und sich beim Versuch, nicht hineinzufallen, den Arm verletzt. Unser Treffen fand trotz Schmerzen statt, und er bereitete mit ein bisschen Hilfe eine hervorragende Lasagne zu.«
Steffi B.
»Ich rief ihn an, um ihm ›Gute Nacht‹ zu sagen und zu beteuern, dass ich viel besser schlafe, wenn er bei mir ist. Er sagte auch ›Gute Nacht‹ und legte auf. Um halb vier klingelte es, er war eineinhalb Stunden mit dem Fahrrad durch strömenden Regen gefahren, nur damit ich besser schlafen kann.«
Annika F.
»Unser erster Ausflug: Eine Pferdeschlittenfahrt rund um Neuschwanstein und Hohenschwangau. Schon für den Hinweg brauchten wir vier Stunden statt einer mit dem Auto, weil es so stark schneite. Dann stiegen wir in die Kutsche, es hatte minus 15 Grad. Nach fünf Minuten waren wir völlig eingeschneit, nach 30 Minuten waren unsere Füße ein einziger brennender Schmerz. Aber der Kutscher wollte uns die Romantik nicht vorenthalten und fuhr weitere zweieinhalb Stunden durch den Schnee. Danach wieder vier Stunden Autofahrt. Sie hatte nicht einmal gejammert und sich nicht einmal beschwert, an der Haustür lächelte sie mich an und sagte: ›Bitte versprich mir, das Du nie, nie, nie wieder etwas Romantisches planst‹. Ulrich M.
»Nach ungefähr einem Jahr Beziehung kam uns im Urlaub ein altes Ehepaar entgegen: der Mann schob seine Frau im Rollstuhl über die Strandpromenade. Ich hatte mich erst vor kurzem getraut ihm zu sagen, dass ich MS habe und vielleicht irgendwann nicht mehr laufen kann. Er sagte, als er das Ehepaar sah: ›So schieb ich dich dann später auch irgendwann.‹« Kim L.
»Ich war Studentin, er Dozent. Bei unserem ersten heimlichen ›Wir wollen beide eigentlich nur Sex‹-Date liefen wir nachts angetrunken aus einer Kneipe und zu meiner Wohnung - ich wusste, dass er bei mir und wohl auch mit mir schlafen würde. Wir waren beide nervös und redeten kaum. Plötzlich nahm er meine Hand, wir blieben stehen und schauten uns lange an - noch bevor wir uns überhaupt geküsst hatten. Heute sind wir ein Paar.« Daniela R.
»Wir waren zehn Tage zusammen, als ich meinen Job verlor. Ich erzählte ihm davon, er nahm mich in den Arm, küsste mich auf die Stirn und sagte nur: ›Wir schaffen das schon.‹« Iris W.
»Wenn ich sonntags verkatert bei meinem Freund im Bett lag, spielte er oft ›Tears in Heaven‹ auf der Gitarre. Eines Tages saß ich in seinem Wohnungsflur, er wollte mich nach Hause fahren. Dann nahm er seine Ukulele, setzte sich zu mir in den dunklen Flur und fing an zu spielen. Wir saßen da bestimmt eine halbe Stunde.« Anni B.
»Nach anderthalb Monaten Versteckspiel im Büro stand er auf einmal vor meinem Schreibtisch und küsste mich. Einfach so.« Anna F.
»Ich hatte Geburtstag und erzählte ihr, dass mir niemand einen Geburtstagskuchen geschenkt hat. Zwei Stunden später stand sie mit einem selbstgebackenen Kuchen vor meiner Haustür.« Thomas E.
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