Die Expressionisten

Ideen und Interpretationen zu Mode und Gesellschaft

Bild: Timur Celikdag

Hier finden Sie Ideen und Interpretationen zu Mode und Gesellschaft, Teil 2.

So geschehen: Zwei Menschen finden sich an einem verlassenen Ort. Noch ist unklar, woher sie kommen. Ob sie sich schon einmal begegnet sind. Gab es eine Verabredung? Ist das eine Umarmung? Wärmen sie sich? Sie wirken erschöpft und atemlos...

(Zu sehen: Pailletten-Trenchcoat von Max Mara, Tank-Top von Schiesser, Jeans von Levi’s.)

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»Ich darf selbst verantwortlich für mich und meine Lust sein«

Wer unzufrieden mit seinem Sexleben ist, sucht die Schuld meistens beim Partner oder der Partnerin. Die Psychotherapeutin und Sexologin Dania Schiftan sagt, dass wir uns selbst mehr um unsere Lust kümmern müssen – und dass man Erregung trainieren kann wie eine Sprache oder ein Instrument. Hier erklärt sie, wie das geht.

An dem Abend vor der Nacht, in der die Zukunft unsicher wurde, passierte etwas bislang Unbekanntes. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Menschen halten sich umschlungen. Noch weiß niemand, ob sie weinen oder lachen. Sie irren umher und tanzen, sie schreien – die Welt ist in Ekstase und es gibt kein Entkommen. Ein Sog reißt alle mit...

Kleid von Jean Paul Gaultier.

Überall ein Wälzen und Schütteln, ein Jubeln und Zittern – als ob ein noch unbekannter Plan dahintersteckt. Die Wahrnehmung, das Aussehen, sie haben sich verändert. Als gäbe es kein Warm und kein Kalt, man sieht Ärmelloses in rauer Umgebung, nackte Füße zu Paillettenmänteln. Alles scheint zu passen.

Lederhose von Camilla Staerk.

Etwas längst vergessen Geglaubtes bewegt die Menschen: Liebe, die Ewigkeit sucht. Geborgenheit, die Respekt verlangt, Mut – von Zuversicht genährt. Was zählt noch und wie soll es weitergehen? Kann dieser Zauber anhalten? Vielleicht ist das die Wirklichkeit – und kein Traum …

Oberhemd und Hose von Jil Sander.

Hintergrund:
Nach drei Wochen Casting wurden mit 35 Kartons voller Kleider, 18 Modellen und einem Team von insgesamt 20 Personen an fünf Tagen und vier verschiedenen Orten die Fotos für dieses Heft produziert. Nicht ohne Schwierigkeiten: Die feine Kreide aus dem Steinbruch vor London war schwer aus den Utensilien des Fotografen zu entfernen. Das Licht der Sonne reflektierte stark, blendete die Kamera – alle hatten Angst, schneeblind zu werden. Im Kew Bridge Steam Museum war der Boden so ölig, dass die Modelle aufpassen mussten, nicht zu rutschen oder die Kleider zu beschmutzen. Weil die Schauspieler und Tänzer vorspielten, tanzten und schrien, um den Ausdruck zu verstärken, erkundigte sich der Besitzer eines Fotostudios, ob es zu einer Schlägerei gekommen war.

Weste von Boss Orange, Leggins von American Apparel, Unterhose von Dolce & Gabbana, Schmuck: privat.