»Eigentlich sind die friedlichen Zeiten vorbei«

Wir haben Politiker der sechs größten Parteien Fragen stellen und Erstwähler darauf antworten lassen. Heraus kam ein Stimmungsbild der jungen Generation in Deutschland, die so vielfältig wie engagiert ist.


»Was möchten Sie von Deutschlands Erstwählern wissen?« Diese Frage stellte das SZ-Magazin den Spitzenkandidaten der sechs Parteien Deutschlands, die voraussichtlich nach der Wahl am 24. September im Bundestag vertreten sein werden. Die Idee zu diesem Beitrag entstand in den Wochen nach dem Wahlsieg von Donald Trump; nur die Hälfte der Millenials in den USA hatten am 9. November 2016 ihre Stimme abgegeben (in der Gesamtbevölkerung lag die Beteiligung bei 65 Prozent). Auch beim Brexit-Referendum wenige Monate zuvor waren überdurchschnittlich viele junge Briten zuhause geblieben. Ein ähnliches Bild in Deutschland bei den vergangenen Bundes- und Landtagswahlen: Weniger Lust als die 18-bis-21-Jährigen, wählen zu gehen, hatten zuletzt nur die 21-bis-30-Jährigen. Laut einer Studie des deutschen Harvard-Forschers Yascha Mounk schwindet weltweit das Vertrauen der jungen Generation in die Demokratie.

Was ist da los bei den Jungen?

Um dem nachzuspüren, haben wir ein beliebtes Spiel vieler Wahlkampfsendungen – Bürger fragen, Politiker antworten – umgedreht: Wir haben die Spitzenkandidaten der Parteien aufgefordert, Fragen an Deutschlands Erstwähler aufzuschreiben – und junge Menschen beantworteten sie. Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt von den Grünen schickten ihre Fragen um Wochen früher ein als alle anderen; der Sprecher der Linkspartei fragte, ob man die Erstwähler lieber duzen oder siezen solle; Alexander Gauland von der AfD drückte sich und schickte Parteikollegin Alice Weidel vor. Als einzige Partei ist die CDU nicht in diesem Beitrag vertreten: Angela Merkel ließ trotz mehrerer Wochen Vorlauf ausrichten, sie habe ein zu »enges Termingerüst« und keine Zeit, Fragen zu formulieren.

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Auf die Fragen der anderen Spitzenkandidaten antworteten Erstwähler aus ganz Deutschland, darunter der Popsänger Lukas Rieger, die Schauspielerin Mercedes Müller und Nina, die im neunten Monat schwanger ist.

Lesen Sie die Fragen der Politiker und die Antworten der Erstwähler hier mit SZ Plus.

Erste Stimmen zur Wahl

Das SZ-Magazin hat die Spitzen­kandidaten der wichtigsten Parteien gebeten, aufzuschreiben, was sie von Erst­wählern wissen wollen - und junge Menschen antworten lassen. Nur Angela Merkel ließ ausrichten, sie habe dafür leider, leider keine Zeit

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Foto: privat