Bruch mit Traditionen
Als erster Präsident seit 152 Jahren blieb Donald Trump freiwillig der Amtseinführung eines Nachfolgers fern. Wie man mit Würde sein Amt übergibt, zeigte Joe Biden im Januar 2017, als er Mike Pence begrüßte – und tapfer Trumps wüste Antrittsrede ertrug.
Klimawandel
Könnte man mit Narzissmus Strom erzeugen, wäre Trump die sauberste Energiequelle der Welt und alle anderen Kraftwerke könnten vom Netz genommen werden. So aber setzte er als Präsident auf Fracking und Kohle. Joe Biden hatte es gestern so eilig den Wiedereintritt der USA ins Pariser Klimaschutzabkommen zu verkünden, dass er dabei vermutlich noch den Mantel der Amtseinführung anhatte.
Erscheinung: Greenpeace-Aktivisten projizieren 2017 einen Kommentar zu Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen auf die US-Botschaft in Berlin.
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Verwüstung: Joe Biden (Mitte) besichtigt 2013 Zerstörungen nach einem Hurrikan.
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Umgang mit der Corona-Pandemie
Mehr als 400.000 Corona-Tote gab es in den USA zu Donald Trumps Amstzeit. Er sprach aber lieber über angeblichen Wahlbetrug. Als Ex-Präsident wird Trump nun wieder über die Pandemie reden – und Joe Biden dafür verantwortlich machen.
Donald Trump, frisch genesen. (Nach seiner Cornonainfektion auf dem Balkon des Weißen Hauses.)
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Joe Biden, frisch geimpft. (Bei seiner zweiten Corona-Impfung im ChristianaCare-Krankenhaus in Delaware.)
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Beziehung zu Deutschland
Donald Trump (1,90 Meter) hat auf Angela Merkel (1,65 Meter) immer herabgesehen, nicht nur wegen seiner Körpergröße. Wie Trump in einer zweiten Amtszeit wohl einem Kanzler Armin Laschet (1,70 Meter), Olaf Scholz (1,70 Meter) oder Markus Söder (1,94 Meter) begegnet wäre? Joe Biden (1,83 Meter) dürfte Deutschland wieder auf bilateraler Augenhöhe begegnen.
Angela Merkel 2017 im Weißen Haus, wo Donald Trump ihr den Handschlag verweigerte.
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Angela Merkel und Joe Biden 2013 in Berlin, händeschüttelnd.
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Anhängerschaft
Der randalierende Mann mit den Büffelhörnern ist verhaftet, es ist Zeit, dass wieder friedlich auf den Straßen getanzt wird.
Feuerlaune: Anhänger von Donald Trump erstürmen am 6. Januar das Capitol.
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Feierlaune: Anhängerinnen der Demokraten feiern in einem Brunnen in New York am Tag von Bidens Wahlsieg.
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Verhältnis zu Mexiko
Dass man seinen Nachbarn besser zuprostet, statt ihnen mit höheren Zäunen zu drohen, weiß schon jeder Reihenhausbesitzer.
Donald Trump vor einer Mauer, für die Mexiko nicht zahlen musste.
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Joe Biden mit Sekt, für den Mexiko nicht zahlen musste
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Beziehungen zum Rest der Welt
Unvergessen, wie Donald Trump Montenegros Premierminister Duško Marković vor einem Nato-Gruppenfoto einfach aus dem Weg stieß. Joe Biden würde sich nie so benehmen. Beim Schubsen ist man mit 78 Jahren ohnehin keine Weltmacht mehr.
Donald Trump beim G7-Gipfel.
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Joe Biden bei den Vereinten Nationen.
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First Ladies
Von Melania Trump bleiben trotz ihrer Charity-Arbeit, etwa gegen Cybermobbing, vor allem knallrote Tannenbäume und öffentliche Abwesenheit im Gedächtnis. Mit Jill Biden könnte wieder eine Ehefrau ins Weiße Haus einziehen, die ihre Bühne nutzt.
Donald Trump, daneben küssend.
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Joe Biden, nicht daneben küssend.
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Blick in die Sonne
Ludwig XIV. war der Sonnenkönig, Donald Trump ist der Sonnenfinsterniskönig. Joe Biden zeigt dagegen keine absolutistischen Herrschaftsfantasien.
Donald Trump sieht bei einer Sonnenfinsternis entgegen ärztlichem Rat direkt in die Sonne.
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Joe Biden trägt so gerne Ray-Ban-Sonnenbrillen, dass die Washington Post dem Thema einen eigenen Artikel widmete.
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Soziale Netzwerke
Auf Twitter, dem ruppigsten aller sozialen Netzwerke, Hausverbot zu kriegen, MUSS MAN AUCH ERSTMAL SCHAFFEN!!!!!!
Joe Bidens Tweets versprechen dagegen nervenschonende Langeweile.
Donald Trump, wütend.
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Joe Biden, mahnend.
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Öffentliche Auftritte
Donald Trumps politischer Stil waren wie eine nie endende Bierzeltrede: aggressiv, aufbrausend und unsachlich. Joe Bidens Art erinnert dagegen an die Pausenaufsicht einer Grundschule – sanft zum friedlichen Miteinander ermahnend.
Donald Trump, Gottesgeschenk.
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Joe Biden, Erfinder des Autowahlkampfs.
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Sport
Der als zu alt verspottete Joe Biden »joggte« bei Wahlkampfauftritten gerne demonstrativ die letzten Meter zum Mikrofon, Trump gab beim Golf keine gute Figur ab. Immerhin hat es Donald Trump geschafft, aus verwöhnten Profisportlern politische Aktivisten zu machen – die ihn bei Black-Lives-Matter-Solidaritätsbekundungen kniend zur Weißglut brachten. Joe Biden könnte die Stadien und Umkleidekabinen beruhigen.
Donald Trump, Golfspieler.
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Joe Biden, Baseballfan.
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Eingesperrt
Donald Trump ließ es zu, dass die Kinder von illegalen Einwanderern den Eltern weggenommen und eingesperrt wurden (bevor er nach großen Protesten diese Praxis beendete). Joe Biden ist gegen jegliches Wegsperren, auch das von Trump.
Demonstranten fordern die Freilassung von Kindern illegaler Einwanderer, die von ihren Eltern getrennt wurden.
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Demonstrantinnen fordern die Inhaftierung Trumps.
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Flagge zeigen
»Wenn die Menschen stolz ihre Konföderiertenflagge zeigen, geht es ihnen nicht um Rassismus. Sie lieben ihre Fahne«, sagte Donald Trump auf Fox News. Joe Biden kündigte an, die unter Trump in Militäreinrichtungen verbannte Regenbogenfahne als Präsident dort wieder zu erlauben.
Ein Trump-Anhänger mit Konföderiertenflagge im erstürmten Kapitol.
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Eine Biden-Anhängerin mit »Joe«-Flagge vor dem Weißen Haus.
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Tierliebe
Donald Trump war der erste Präsident seit 200 Jahren, der ohne Haustier im Amtssitz lebte. Joe Biden ist der erste Präsident, der einen Hund aus dem Tierheim mit ins Weiße Haus bringt.
Der Vater begnadigte als Präsident an Thanksgiving Truthähne, die Söhne Eric und Donald Jr. erschießen gerne Wildtiere.
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Joe Biden hat zwei Hunde namens Champ und Major (hier im Bild).
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