Ort Cu Chi, ein 200 Kilometer weit verzweigtes, mehrstöckiges Tunnelsystem unter der Erde, vor Ho-Chi-Minh-Stadt.
Umgebung Möchtegernrambos dürfen auf einem Schießplatz Kalaschnikows abfeuern.
Geschichte »Gibt es Amerikaner unter Ihnen?« fragt der Tunnelführer als Erstes. Bei Touren ohne Amerikaner lässt er kein brutales Detail in seinen Kriegserzählungen aus: Zur Sicherung des mehrstöckigen Tunnelsystems hatte sich der Vietcong viele Fallen ausgedacht – mit Laub abgedeckte Gruben etwa, in denen in Schlangengift getauchte Bambusspeere steckten; Sprengfallen; versteckte Speere, die sich den »Tunnelratten« in die Augen rammten – so nannte man die amerikanischen Spezialeinheiten für Einsätze in den Tunnels von Cu Chi. In dem Labyrinth gab es Schlafräume, Lazarette, Waffenwerkstätten, Schulen, Küchen, Belüftungssysteme. Die Tunnel erlaubten dem Vietcong, wie aus dem Nichts aufzutauchen und wieder zu verschwinden. Die Kämpfer blieben lang unentdeckt, die Amerikaner errichteten in der Nähe sogar ihr Hauptquartier. Da ahnten sie noch nicht, dass der Feind ganz nah war – direkt unter ihnen.
Übernachten »Hotel Rex«, Ho-Chi-Minh-Stadt, www.rexhotelvietnam.com, DZ ab 80 Euro. Während des Vietnamkrieges fanden hier US-Pressekonferenzen statt, auch »Märchenstunde« genannt.
Bloß nicht in einen Tunnel kriechen, wenn man nicht garantiert frei von Klaustrophobie ist.
Unbedingt Maniok probieren – damals die Nahrung im Tunnel.
Illustration: Nigel Peake, Foto: dpa