»Na, auch auf der Suche nach einer Frau?«, fragte ein deutscher Rentner den SZ-Magazin-Reporter Christoph Cadenbach, als sich die beiden am Strand von Pattaya begegneten. Mehrere tausend deutsche Senioren leben dauerhaft in der thailändischen Küstenstadt - wegen des schönen Wetters und der niedrigen Lebenshaltungskosten, vor allem aber wegen der thailändischen »Miet-Frauen«. So werden Prostituierte genannt, die mit ihren Freiern zusammenziehen und diese ständig begleiten, so wie echte Partnerinnen. Der momentane Tarif: Zwölf Euro am Tag plus Spesen (Schuhe, Kleider, Motorrad).
Cadenbach war aber nicht nach Pattaya gereist, um über die »Miet-Frauen« zu berichten, sondern über Bualoi Sasai, eine beeindruckende Thailänderin, die zum Einsatz kommt, wenn die deutschen Männer am Ende sind. Denn gar nicht so selten kommt es vor, dass den Deutschen das Geld ausgeht, dass sie krank werden oder einfach nicht mehr mit dem Leben klar kommen. Und was dann? Ein soziales Netz gibt es nicht. »Viele deutsche Männer sind zu schwach für Thailand«, sagt Sasai, die 23 Jahre lang im Bad Salzuflen lebte und fließend deutsch spricht. Für jene Gestrandeten ist sie oft die letzte Hoffnung.
Mehrere Tage war Cadenbach im Milieu der Sex-Rentner von Pattaya unterwegs. Er traf einen ehemaligen Schweizer Schmuckhändler, der Neu-Ankömmlingen verrät, wie das Prostitutionsgeschäft läuft, traf die beiden deutschen Rentner, die Bualoi Sasai pflegt, und war auch dabei, als sie wegen eines dramatischen Notfalls ins Krankenhaus von Pattaya gerufen wurde.
»Die Männer müssten eigentlich wissen, wann ihre Zeit hier zu Ende ist«, sagt Bualoi Sasai. »Wo sie hingehören. Hier vertrocknen sie doch. Ich kann das nicht mit ansehen.« Von einigen der Männer, um die sie sich kümmert, wird Sasai bezahlt, von vielen anderen bekommt sie aber allenfalls ein Dankeschön. Was treibt diese ungewöhnliche Frau an?
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Fotos: Giulio Di Sturco