Bisher grüßten wir Deutschen uns mit vier Standards: „Grüß Gott”, „Guten Tag”, „Moinmoin” und „Was geht denn, Alter?”. Zur Weltmeisterschaft aber haben wir uns mit den Freunden der Welt auf einen multikulturellen Gruß geeinigt: „Oöeiiihh!”. Diese gut grölbaren Vokale eignen sich ebenso für vollbusige Brasilianerinnen wie für englische Hooligans. Gegnerische Fanhorden brauchen endlich nicht mehr im Sprachführer zu wühlen, sondern rufen sich einfach im Vorbeigehen ein munteres „Oöeiiihh!” zu. Damit haben sie sich Respekt verschafft, höflich gegrüßt und ihren Standpunkt in gebotener Länge dargelegt. In seiner Vielschichtigkeit eignet sich „Oöeiiihh!” auch als erstes Wort nach dem Ausgleichstreffer, die Aufforderung zur La Ola oder als Begleitlaut beim Übergeben nach der Siegesfeier. Mit seiner kunstvollen Melodie hätte der Fußballergruß auch früher manchen Klassiker der Literatur veredelt; stellen Sie sich vor: Mit „Oöeiiihh!“ freut sich Nero über das brennende Rom, mit „Oöeiiihh!“ stürzt sich Ophelia in die Fluten. Und falls dieses Land der Dichter aus dem Turnier fliegen sollte, eignet sich „Oöeiiihh!“ auch hervorragend für Männer, die ihre Gefühle nicht ausdrücken können. Foto: dpa
Bisher bereits erschienen:
Folge 1: Der Fußball-Bierkrug
Folge 2: Claudia Schiffer
Folge 3: WM-Slips
Folge 4: Das deutsche Trikot
Folge 5: Horst Köhler
Folge 6: Die Hawaii-Blumenkette
Folge 7: Die Brasilianerin
Folge 8: Schweinsteiger
Folge 9: Die VIP-Badges
Folge 10: Beckenbauer
Folge 11: Sönke Wortmann
Folge 13: Die Perücke
Folge 14: der Panama-Hut
Folge 15: Die Doc-Leibchen
Folge 16: der Deutschlanddaumen
Folge 17: Maradona
Folge 19: der Daumenlutscher
Folge 20: das Budweiser
Folge 21: der Fuchsschwanz
Folge 22: Klinsmanns Outfit
Folge 23: Menschen vor dem Fernseher
Folge 24: Die ZDF-Jubelnudel
Folge 25: Cristianos süßer Ohrring
Folge 26: Der Opportunist
Folge 27: Weiterfeiern
Folge 28: der Pokal