EM 2004: Italien gewinnt gegen Bulgarien 2:1 und scheidet erstaunlicherweise trotzdem aus. Was macht Antonio Cassano nach dem Schlusspfiff? Zieht wie ein Irrer seine Shorts nach oben, so dass man beim Zuschauen fast körperliche Schmerzen empfindet. EM 2008: Italien gewinnt 2:0 gegen Frankreich und scheidet erstaunlicherweise nicht aus. Was macht Antonio Cassano nach dem Schlusspfiff? Zieht sein Trikot und seine Shorts aus und rennt wie ein Irrer auf dem Rasen herum, bekleidet nur noch mit weißer Unterhose, weißen Stutzen und Fußballschuhen.2004 wollte Cassano mit seiner herben Hosenzerrung vielleicht sagen: Aua, das tut weh, das geht einem an die, äh, Nieren! Aber was wollte er mit seiner Freistil-Darbietung am Dienstagabend sagen? War er von Gennaro Gattuso inspiriert, der nach dem Sieg im WM-Finale 2006, ebenfalls gegen Frankreich, seine Shorts in die Fankurve geworfen hatte und fast nackt feierte, bekleidet nur mit Bart, U-Hose und Socken? Auf sensible Fernsehzuschauer und mögliche Viertelfinal-Gegner wirkt der Anblick eines verschwitzten, brüllenden, nackten, tätowierten Italieners verstörend. Und das ist auch der Sinn der modischen Abschreckungs-Taktik: Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirr' sie.
Podolskis Fußballschuhe
Das Abseits-T-Shirt
Das Sommermärli
Der Frühflagger
Die Halbzeiteier
Die Halbzeitschnitte
Das offizielle EM-Bier
Der Mitgröl-Song
Alle Stilkritiken zur WM 2006
(Foto: dpa)