Über Blondinen gibt es so viele Sexmythen, Vorurteile und Witze. Über Männer mit blonden Haaren nicht. Doch muss ich feststellen, dass mich blonde Männer noch nie richtig gereizt haben. Es ist nicht so, dass ich sie generell unattraktiv finde. Wenn ein Surfer mit sonnengebleichten Haaren und gebräunter Haut an mir vorbeispaziert, schaue ich ihm nach und frage mich, warum ich noch nie mit einem blonden Mann zusammen war.
Und dann träume ich davon, dass ich einen blonden Schweden mit blauen Augen heirate und lauter Kinder mit strohfarbenen Haaren bekomme. Niedlich und bubihaft – wie ihr Vater. Der Mann ist zuverlässig, immer freundlich – und langweilig. Und spätestens an dieser Stelle reißt es mich aus dem Traum. Mir fällt ein, warum ich mich nie ernsthaft für einen Mann mit hellen Haaren interessiert habe: Auf mich wirken sie langweilig und brav. Zum Beispiel Daniel Craig, der aktuelle Bond-Schauspieler. Auch wenn Pierce Brosnan insgesamt schleimiger wirkte, war er als Frauenverführer überzeugender, souveräner und leidenschaftlicher. Wenn Daniel Craig mit seinem Huskyblick und dem fast durchsichtigen Flaum auf dem Kopf auf Bondgirl-Jagd geht, gerate ich nicht ins Schwärmen. Und ich glaube, dass er im wahren Leben um zehn ins Bett geht und einen Flanellpyjama trägt. Genauso Johannes B. Kerner. Er langweilt mich so, dass ich lieber keinen Gedanken an ihn verschwenden möchte.
Noch weniger überzeugend finde ich blond gefärbte Männerhaare: H.P. Baxxter von Scooter ist der Prototyp, dicht gefolgt von Heino. Vielleicht hat das auch einen Grund: Was hat jemand zu verbergen, der nach außen brav wirken möchte?