Warum Singles eindeutig das aufregendere Sexleben haben, beschrieb der amerikanische Komiker Jeff Foxworthy vor Jahren so: Kommt man Montagmorgen ins Büro, stehen dort schon Grüppchen von Single-Männern herum, die sich ihre Wochenend-Sexabenteuer erzählen: "…da lieg ich also ans Bett gefesselt, von Kopf bis Fuß mit Motoröl beschmiert, und sie kommt mit ’nem Sattel und ’nem Starterkabel ins Zimmer..."
Wie soll ein Ehemann da mithalten? "Also, gestern hat meine Gertrud ausnahmsweise mal in ihrem guten Jogginganzug geputzt, dabei hat sie sich unters Sofa gebückt, und da dachte ich mir, was soll’s, Bonanza kannst du dir auch ein andermal anschauen…"

Wir halten also fest: Sex zwischen Ehepartnern ist eine fade Angelegenheit. Ein Satz, wie in Zement gegossen, stichfest belegt in immer neuen Witzen, Anekdoten und Bonmots, untermauert durch unzählige Hollywood-Filme, deren Höhe- und Schlusspunkt die Hochzeit des Liebespaars ist, nach dem Motto: Was jetzt noch folgt, ist nur der Abspann. Zu allem Überfluss ist die Sache auch noch wissenschaftlich bewiesen: Zusammenleben dämpft die sexuelle Anziehungskraft, der Hormonhaushalt stellt ungefragt von "Erregung" auf "Bindung" um. Was einmal heiß, scharf und prickelnd war, verkommt zur Sättigungsbeilage. Da hilft es auch nichts, dass das britische Ärztejournal "The Lancet" vor Kurzem herausgefunden hat, dass Verheiratete deutlich mehr Sex haben als Singles – wer freut sich schon über eine Extraportion Langeweile? Zum Glück gibt es Wege aus der Misere: Wer sich nicht damit abfinden will, dass ihm zwischen Alltag, Kindern und Karriere die Lust vergeht, greift beherzt zur Fachliteratur. Ratgeber mit Titeln wie "Wege aus der verkehrsberuhigten Zone", oder, aus den USA, "Die Psychologie der sexuellen Leidenschaft" von (ausgerechnet!) Dr. David Schnarch geben auf kompakten 500 Seiten Anleitungen zu kurzweiligem Beischlaf und erfüllter Erotik.

Die Quintessenz: Finden Sie heraus, was Sie im Bett wollen, und bringen Sie sich das gegenseitig mehr oder weniger schonend bei. Und wenn es nun mal Gruppensex, Rollenspiele oder Crossdressing sind, was Sie in Wallung bringt: Glückwunsch. Das Problem mit der Langeweile hat sich bald. Dann sind Sie nämlich geschieden.