Architekt sein allein ist nicht genug. Diesem Umstand verdanken wir die Literatur von Max Frisch, die Mode von Gianfranco Ferré und nun auch die Badeserie von Clare Croft namens »Abahna« (oben: Badeset, um 65 Euro), deren minimalistisch gestaltete Produktwelt mit ihrer pflanzlich-molekularen Emblematik bereits das Auge beglückt. Die Duftnoten erledigen dann ein Übriges. In detektivischer Reisearbeit aus entlegenen Gegenden zusammengepflückt, finden sich die chinesische Waldfrucht May Chang, das Frankincense-Harz aus Somalia und die Himalayan Cedar mit Petigrain aus Paraguay als drei Grundnoten, aus denen man sich mit dem kleinen Löffel aus Holz und Perlmutt mit dem neutralen Badeschaum aus feinem Biohonig und Kamille seine Mischung de rigueur in der Schale bereitet. Da das Bad der heilige Ort des Rückzugs vom in steter Störfrequenz dahinrauschenden Leben ist, kommt so die Welt schön gefiltert in die Wanne zurück, der man beim Einlassen des Wassers abhandengekommen ist. Wer genau hinriecht, entdeckt in May Chang das vergessene beste Zitronenbonbon der Kindheit. Das ist olfaktorische Architektur.