Ich bin ein Anhänger Europas. Dieses Komplizierte, Vielstimmige, die Gremien, das Aushandeln – ich mag das. Ich bin auch ein Freund des Euro, ich reise nach Italien, ich fahre nach Frankreich, ich könnte nach Malta fliegen: überall dasselbe Geld. Was ich aber nie verstanden habe: Warum man nicht neben dem Euro die alten Währungen behalten hat, für die Freunde des Franc, die Liebhaber der Lira, die Propagandisten der – wie hieß noch mal das spanische Geld? Peseta, genau. Wir sprechen mehrere europäische Sprachen nebeneinander, Englisch die meisten, daneben ihre Heimatsprache, warum also nicht auch eine Ober- und ein paar Unterwährungen?
Apropos: Wäre es nicht schön, wir würden auch eine Zentralsprache einführen? Europäisch? Ich habe ein Experiment gemacht, damit wir da weiterkommen. Ich habe den ersten genuin europäischen Satz geschaffen. Heuer im Januar hat sich Angela Merkel zur europäischen Frage geäußert. Sie sagte: »In dem europäischen Orchester, das mir vorschwebt, ist kein Volk nur für die zarten Töne und keines nur für die Posaunen zuständig, sondern jedes Volk ist in jeder Stimmgruppe vertreten.«
Diesen Satz habe ich in alle Sprachen der 17 Länder des Euro übersetzen lassen, von zwei Übersetzungsmaschinen im Internet. Merkel wurde vom Deutschen ins Niederländische übertragen, dann wieder ins Deutsche, das Ergebnis ging ins Französische, zurück ins Deutsche, danach in Estnische und so weiter. Weil manche Länder mehrere Sprachen haben (Belgien zum Beispiel) und weil Griechisch sowohl in Griechenland als auch auf Zypern gesprochen wird, wanderte der Satz dreimal durchs Französische und zweimal durchs Griechische.
Jedes Mal hat die fremde Sprache den Satz ein wenig verändert und sich anverwandelt. Jedes Mal wurden die Worte und ihr Zusammenhang ein wenig europäischer. Hat der Satz Belgien verlassen, klingt er so: »Das Europäische Orchester ist, dass ich glaube, dass keine Personen nur für den empfindlichen guter und verantwortungsvoller, nicht nur für die Posaunen, aber jedes Land in jeder Stimme Gruppe vertreten sind.«
Danach ging’s durch Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland. Nun las ich: »Meine Ansicht ist aus dem Orchester nach jedem pro Land und die Posaunen sind nicht nur eine guten und verantwortungsvolle Menschen und nicht nur Sie, sondern der Stimmen des Vertreters einer gefährdeten Gruppe.« Dass im Griechischen der »Vertreter einer gefährdeten Gruppe« dazu kam! Kaum sind Merkels Worte aus Italien zurück, lauten sie: »Meiner Meinung nach von dem Orchester, nachdem alle je nach Land und Trompeten nicht nur gute Leute in kostenlos und nicht nur Sie, sondern die Stimmen der Vertreter sind drohte die Gruppe.«
Aha! Die Gruppe ist nicht mehr gefährdet, sie droht. Sie hat sich aufgerafft, in Luxemburg wird sie laut, nur Anfangs-Großbuchstaben: »Meiner Meinung Nach von Dem Orchester, Nachdem Alle ich Land Und Trompeten Nicht Nur Gute Leute Nach in Kostenlos Und Nicht Nur Sie, Sondern sterben Stimmen der Vertreter Sind die Gruppe Drohte.«
Nun das Maltesische: »Skond l-opinjoni tieghi ta ’l-orkestra, wara kollox trumbetti art I U Mhux Just nies Tajba Wara b’mod hieles u mhux biss You, Imma die voti tal-grupp huma mhedda.« Darauf: »Meiner Meinung nach des Orchesters, nach aller Kunst Trompeten IU nicht nur gute Menschen frei und nicht erst nach dir, aber Druckguss Gruppe bedroht.« Die Druckguss-Gruppe! Europa: zusammengeschweißt! In Malta. Es warten die Niederlande, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern mit ihren Sprachen, schon lesen wir, was Europa aus Merkels Worten machte: »Natürlich Gruppe Menschen aller Art, verursacht nicht nur das Orchester mit Trompeten nur nach Ihnen, aber auch ein Risiko der UI-Berufe.«
Klingt das nicht entspannt? Risiko? Ja, bei UI-Berufen … Dies ins Chinesische, Arabische, Englische, Japanische, Koreanische, damit man uns überall versteht – und: »Winkel führt natürlich zu einem Benutzer mit dem Orchester, alle Arten von Menschen in der Gruppen-Schnittstelle.«
Mir ist nicht bange um Europa.
Illustration: Dirk Schmidt