Die Hollerkücherl sind zwar mächtig und lassen sich auch als Mehlspeise solo servieren, sie können aber als Dessert ein Menü wunderbar abrunden. Der vielseitige Hollerstrauch ist heute in den wenigsten Gärten zu finden, meistens nur noch in Parks, am Straßen- oder Waldrand. Zu schade, denn alles vom Holler kann man nutzen: die Blätter, die Beeren und die Blüten. Diese warten jetzt mit ihren großen duftenden Blütenschirmen darauf, gepflückt zu werden. Erdbeeren gibt es bei uns zwar das ganze Jahr über, aber erst im Juni fängt die Erntezeit in Deutschland an. Auch der Rhabarber mit seinem angenehm säuerlichen Geschmack hat jetzt Hochsaison. Ein ideales Frühsommertrio also, das – so serviert – viele an Omas Küche erinnern wird.
Hollerkücherl mit Rhabarber-Erdbeer-Ragout (für 6 Personen):
Für die Kücherl:
140 g Mehl,
250 ml Bier,
2 Eier,
Zucker,
20 g Butter,
Salz,
12 Hollerblütendolden,
700 g Butterschmalz,
Zimt. Fürs Ragout:
300 g reifer Rhabarber,
80 g Zucker,
Saft von 1 Zitrone,
300 ml Weißwein,
1 Vanilleschote,
200 g reife Erdbeeren,
10 g Puddingpulver oder Stärke
Das gesiebte Mehl mit dem Bier glattrühren. Die Eier trennen, die Eigelbe und 1 Prise Zucker dazugeben. Die Butter zerlassen und unterrühren. Das Eiweiß mit 1 Prise Salz steif schlagen und unter den Teig heben. Die Blüten säubern, durch den Teig ziehen und im heißen Butterschmalz goldbraun ausbacken. Herausnehmen, im Sieb abtropfen lassen und mit Zimtzucker bestreuen. Fürs Ragout den Rhabarber waschen, schälen und in 1 cm große Stücke schneiden. Den Zucker karamellisieren und mit Zitronensaft ablöschen. Weißwein und ausgekratztes Vanillemark zugeben, Puddingpulver oder Stärke einrühren. Den Rhabarber einlegen und bissfest dünsten (nicht kochen!), dann abkühlen lassen. Erdbeeren entkelchen, vierteln und zum Rhabarber geben. Die Hollerkücherl auf eine Papiermanschette legen und das Ragout gesondert dazu reichen.
Foodfoto: Reinhard Hunger, Schwarz-Weiß-Foto: Jo Jankowski