Im Mai startet die Saison der lauen Nächte. Eine dieser Nächte ist bei uns seit jeher reserviert für die tollste Bedienung der Welt, unsere Helga. Ihr Geburtstagsfest im Wonnemonat ist eine Konstante in unserem Jahresrhythmus, und der prickelndste Gast auf ihrer Party ist Helgas sensationelle Maibowle.
Frischer Waldmeister ist die wichtigste Zutat, ansonsten kann man nach Belieben variieren. Helga bevorzugt die ersten Beeren, Lillet und Cognac. Trocknen Sie den Waldmeister am besten einen Tag zuvor an, damit er seinen Geschmack voll entfalten kann.
Maibowle mit Waldmeister und Lillet Blanc
Für 10 Personen:
Zutaten:
- 1 Zitrone
- 100 g brauner Zucker Zucker
- 0,75 l Lillet Blanc
- 50 ml Cognac
- 0,75 l trockenen deutschen Riesling Weißwein
- optional: Erdbeeren und Apfelwürfel nach Belieben Erdbeeren, Apfel
- 3 Bund Waldmeister
- 0,75 l trockenen Rieslingsekt Sekt
- Eiswürfel
1. Zitrone waschen und in Scheiben schneiden, in das Bowlegefäß geben und den braunen Zucker darüberstreuen. Dann Lillet, Cognac und Wein zusammen mit den Früchten zugeben – falls Früchte in der Bowle gewünscht sind, sie schmeckt auch ohne. Eine Stunde ziehen lassen.
2. Den (am besten angetrockneten) Waldmeister an den Stielen zusammenbinden und an einem Kochlöffel befestigen, den Waldmeister daran dann etwa 20 Minuten in die vorbereitete Bowle hängen lassen. Nicht zu lange, sonst wird es etwas bitter.
3. Den Waldmeister herausnehmen und die Bowle mit Sekt auffüllen. Zusammen mit einem Blatt Waldmeister und Eiswürfeln in einem Bowleglas servieren.
Tipp:
Waldmeister können Sie von Mitte April bis Ende Mai selbst sammeln. Er ist eine typische Waldpflanze, die bevorzugt an schattigen Standorten unter Bäumen und Sträuchern wächst. Aber Achtung: Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, ob es sich um Waldmeister handelt, kaufen Sie ihn lieber auf dem Wochenmarkt.
ANNA SCHWARZMANN kocht im »Gasthof Widmann« in Überacker bei München und schrieb neben Maria Luisa Scolastra, Christian Jürgens und Tim Raue für unser Kochquartett.
Foodfoto: Reinhard Hunger; Styling: Volker Hobl; Porträt: Frank Bauer