Wenn mein Freund und ich einen guten Lauf haben und er mir eine Freude machen will, dann verspricht er mir am Morgen, dass wir am Abend Möbel rücken. Falls Sie denken, das Möbelrücken sei eine Metapher für irgendwas, muss ich Sie enttäuschen. Möbelrücken ist Möbelrücken. Es ist nämlich so: Ich liebe es umzuräumen. Sessel aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer zu schieben, Bilder umzuhängen, alle Schmuckschalen, Kerzenständer und Tierfiguren aus Bronze zusammenzusuchen und eine neue bronzefarbene Ecke zu etablieren. Mal läuft es gut, mal schlecht. Es gibt Phasen, da meide ich ganze Räume, weil ich mit ihrem Farbkonzept unzufrieden bin. Alle meine Räume haben mich schon unglücklich gemacht. Nur die Küche nicht. Sie interessiert mich nicht. Ich habe keinen Ehrgeiz, sie einzurichten. Die lange Einbauküchenfront, die wir von den Vormietern übernehmen mussten, der Herd, der Kühlschrank: Es stand von Beginn an zu viel drin, als dass ich die Küche als Projekt angenommen hätte. Das Ergebnis: Ich trug einfach all das in die Küche, was ich dort brauche. Einen Polstersessel, weil ich beim Essen gern bequem sitze, ein Ikea-Regal, das für jedes andere Zimmer zu hässlich ist, einen Bauernschrank, der so groß ist, dass er sonst nirgends hinpasst, einen geerbten Teppich, den ich nicht wegwerfen kann. Inzwischen finde ich, die Küche ist mir am besten gelungen. So gemütlich.
Endlich mal ein Zeiger, der nicht in der Kurve liegt: Wanduhr »Times Maze« von Daniel Liebeskind. store.alessi.com
Schillernd: Edelstahlbesteck mit farbigem Finish. zarahome.com
Lässt Blumen sprechen: Bank aus der Serie »Användbar«, mit Blumenkasten auf der Rückseite. ikea.de
Der Designer Lex Pott hat mit seinem luxuriösen »Château 150« einen Herd-Klassiker der Jahrhundertwende modernisiert. lacornue.com
Am extralangen Massivholztisch »Delta« finden bis zu acht Personen Platz. cor.de
Atemtechnik: mundgeblasene Gläser der Serie »Ais Sense« mit Dekantierkugel am Glasboden. shop.zwiesel-kristallglas.com
Fotos: Ida Magntorn, Christian Wolf Geyr, StephanGeiger.de