1. Den ganzen Abend rumgegammelt, dann plötzliche Hungerattacke
Eissalat mit Musik
Für 1-2 Portionen
4 Eier etwa 8 Minuten fast hart kochen, abschrecken, pellen. 6 EL Mayonnaise mit 1 EL scharfem, körnigem Senf und etwas Joghurt verrühren. Joghurt macht den Dip leichter und frischer - die Menge ungefähr so bestimmen, wie die Martinidosis für einen guten Martini-Cocktail. Senfmayo in eine Schüssel geben. Etwas BBQ- oder Chilisauce in eine zweite Schüssel geben. Eine Handvoll Käse in mundgerechte Stücke schneiden. Gürkchen, Oliven, Sardellen, Artischocken oder ähnliche kleine salzig-saure Delikatessen aus dem Kühlschrank suchen. Weißbrot in dicke Scheiben schneiden und im Toaster oder unter dem Ofengrill rösten.
Währenddessen welke, äußere Blätter von einem Kopf Eissalat abziehen, das angetrocknete Strunkende dünn abschneiden. Den Salat - mit dem restlichen Strunk - in Sechstel oder Achtel schneiden, auf Teller legen. Salat mit Essig und Öl beträufeln, salzen und pfeffern. Die Eier halbieren und mit allen anderen Zutaten zum Salat servieren. Aus der Hand essen, dippen, Ferkelei veranstalten.
2. Das Buch ist so spannend, keine Zeit zum Essen, aber irgendwann muss es sein
Doppeldecker-Cracker mit Hummus Für 1-2 Portionen
Zuerst das Hummus vorbereiten. Eine kleine (400 g brutto) Dose Kichererbsen öffnen, abgiessen, dabei die Kochflüssigkeit aus der Dose auffangen. Kichererbsen mit 3 EL gerösteter Sesampaste - Tahin, nicht die ungeröstete Bioladen-Variante - 4-5 EL der Kochflüssigkeit, 4-5 EL Olivenöl und 1 EL Zitronensaft so fein wie möglich pürieren. Dabei mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Chili würzen. Am besten geht das in einem Smoothiemixer, ein Pürierstab tut es aber auch. Hummus hält sich sehr gut im Kühlschrank.
Gemüse, wie Möhren, Rote Bete, Gurke oder Mairübchen, schälen. Oder Staudensellerie, Zucchini, Fenchel oder Tomaten nicht schälen, nur waschen. Das Gemüse dünn schneiden oder hobeln. Leicht salzen. Schinken - auch ein guter Kochschinken passt wunderbar - Räucherfisch oder Weichkäse aus dem Kühlschrank suchen, in Stücke zupfen oder schneiden.
Cracker mit Hummus bestreichen, mit den anderen Zutaten belegen, jeweils einen mit Hummus bestrichenen Deckel auflegen, sofafertig auf kleine Tabletts anrichten.
3. Kühlschrankalarm nach der Party
Geröstete Brotkrümel Grilled-Cheese-StyleFür 1-2 Portionen
Ein paar Scheiben Brotreste oder Brot grob zerkrümeln, so dass es etwa zwei Frauenhände sehr grobe Brotkrümel und kleine Stückchen ergibt. Das geht sehr schnell in einem Universalzerkleinerer oder etwas langsamer, aber immer noch schnell mit der Hand. Etwa 1 Handvoll Käse aus dem Kühlschrank nehmen und irgendwie grob zerkleinern - es eignet sich jede Käsesorte, die schmelzen kann, also praktisch alles außer Frischkäse. Extreme Hartkäse wie Parmesan schmecken am besten in Mischungen mit etwas weicheren und milderen Käsesorten. 1 EL Zitronensaft mit 3 EL Olivenöl verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen.
3-4 EL Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen, eine leicht gequetschte Knoblauchzehe und das Brot zugeben, unter ständigem Rühren hellbraun rösten. Den Käse über die Brösel streuen, die Pfanne vom Herd nehmen und den Käse auf den heißen Bröseln schmelzen lassen. Zitronen-Olivenöl-Vinaigrette auf den Bröseln verteilen. Wer hat und will, kann frische gehackte Kräuter darüber streuen, zum Beispiel Schnittlauch oder Oregano. Heiß essen.
Dazu passen: Gurken oder Salzgurken, Radieschen oder feste Salatblätter von Romana oder Chicoree.
4. Unterzucker nach dem Kino mit Anti-Nahrungsmittelmulti-Food-Doku mit Überlänge
Würschtel-BurgerFür 2 Burger
1 Packung Würstchen trocken tupfen und in einer Pfanne mit 1-2 EL Öl knusprig braun braten. Nicht nur Bratwürstchen, auch Wiener o.ä. lassen sich gut braten - auch die von der Tankstelle. Währenddessen eine (rote) Zwiebel schälen und in dünne Ringe schneiden, leicht salzen und mit ein paar Tropfen Zitronensaft oder Essig beträufeln. 1 Tomate und 2 Gewürzgurken in Scheiben schneiden. 2 EL Oliven ohne Stein hacken und mit 3 EL Mayonnaise und 1 TL Harissa oder Chilisauce verrühren. 2 Burger- oder Sandwichbrötchen halbieren. Würstchen aus der Pfanne nehmen, die Brötchen darin mit der Schnittfläche nach unten im Bratfett der Würstchen hell rösten.
Brötchen aus der Pfanne nehmen, mit scharfer Oliven-Mayonnaise bestreichen, Zwiebeln auf den Unterseiten verteilen. Würstchen auflegen, mit jeweils 2 Scheiben Bergkäse o.ä. belegen. Tomaten und Gewürzgurken auflegen, ein Salatblatt schadet auch nicht. Deckel auflegen und heiß geniessen.
5. Nach viel zu langem langem Arbeitstag müde im Risotto rühren und sich langsam entspannen
Risotto mit SalbeiFür 3-4 Portionen
Damit es Spaß macht im Topf zu Rühren, muss er auch halbwegs gefüllt sein. Reste kann man aber sehr gut am folgenden Tag anbraten, als Risottopflanzerl, oder auch einfach wild durcheinander, wie für asiatische Brat-Reis-Gerichte.
1,2 l Brühe (Gemüse, Huhn oder Rind) aufkochen und warm halten. Eine üppige Handvoll Salbeiblätter zwei- oder dreimal durchschneiden und mit 4 EL Olivenöl im Risottotopf knusprig braten. Salbei mit einem Sieblöffel o.ä. aus dem Topf fischen und auf Küchenpapier abtropfen. 300 g Risottoreis im Salbeiöl 2 Minuten unter Rühren rösten. Den heißen Reis mit einem Schuss (etwa 4 EL) Weißwein ablöschen, vollständig einkochen. Die Hälfte der Brühe gleich zugeben, den Rest nach und nach. Während der Kochzeit ohne viele Pausen sanft umrühren. Nach 18 bis 20 Minuten ist der Reis fertig. Risotto vom Herd nehmen, 3 EL erstklassiges Olivenöl und eine Handvoll geriebenen Parmesan unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, zugedeckt noch so lange stehen lassen, wie es braucht um einen guten Rotwein zu entkorken. Salbei leicht salzen, Risotto servieren und mit Salbei bestreuen.
Risotto lässt sich unendlich variieren. Zusammen mit dem Reis schwitze ich zum Beispiel oft eine klein gewürfelte Knolle Fenchel an. Ein paar Löffel heißer Bratensauce auf dem fertig angerichteten Reis sind auch fein. Für den Klassiker Risotto Milanese zuerst 125 ml Weißwein um die Hälfte einkochen, 1-2 Döschen Safran(-fäden) zugeben und stehen lassen, bis der Reis fast fertig ist. Dann erst den Safranwein zugeben, dafür am Anfang mit Brühe statt Wein ablöschen. Der Salbei muss nicht sein passt aber auch zum Safranreis.
6. Mitternachtssuppe auf der Party
Kaniwa-Chili mit Kichererbsen(ohne Carne, ohne fiese Soja-Ersatzprodukte, ohne Bohnen)
Für 10 Personen (für mehr die Mengen einfach vervielfältigen)
400 g Kaniwa (oder Amaranth oder Quinoa), 50 g Gojibeeren, 500 g Zwiebeln, 300 g Staudensellerie, 750 g rote (Spitz-)Paprika, 200 g Jalapeno-Chilies, 8 EL Oliven- oder Rapsöl, 3 l Gemüsebrühe, Salz, 2 große Dosen Kichererbsen (je 800 g, oder 4 kleine je 400 g), 100 g helles Miso z.b. Shiro-Miso, Kreuzkümmel, Piment, 2 Limetten, 3 reife Avocados, 2 Bund Koriander, 400 g Schafskäse, 300 g geräucherte Entenbrust
Kaniwa 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, dann in einem feinen Sieb kurz waschen, abtropfen lassen. Wer kein Kaniwa bekommt, kann auch Amaranth oder Quinoa auf die gleiche Art verwenden, Kaniwa schmeckt nussig und bleibt etwas knackiger. Gojibeeren mit lauwarmem Wasser knapp bedecken, quellen lassen.
Zwiebeln schälen halbieren und würfeln. Staudensellerie quer in Stücke schneiden. Paprika putzen, entkernen und würfeln. Jalapeno-Chilies längs halbieren, entkernen und quer in Streifen schneiden, die Hälfte davon in eine Schüssel geben, leicht salzen, wie Krautsalat leicht drücken und mit wenig Öl knapp bedecken, beiseite stellen. Gemüsebrühe aufkochen. Das Gemüse mit einem kräftigen Schluck Oliven- oder Rapsöl in einem großen Topf bei großer, aber nicht größter, Hitze 6-7 Minuten mehr dünsten als braten. Gleich zu Beginn leicht salzen. Kaniwa zugeben, mit Brühe aufgiessen, aufkochen und 20 Minuten kochen lassen - wenn das Chili für eine Party vorbereitet wird, nur 10 Min. kochen lassen, dann abkühlen und die letzten paar Minuten erst kochen, kurz bevor das Chili serviert wird. 2 große Dosen Kichererbsen öffnen, abgiessen. Kichererbsen unter das Chili rühren, noch ein paar Minuten kochen bis alles schön sämig wird. Mit Miso, Kreuzkümmel und Piment würzen und abschmecken.
Während das Chili kocht, die Garnitur vorbereiten: 2 Limetten achteln. Avocados halbieren, die Steine entfernen, das Fruchtfleisch herauslöffeln, mit etwas Limettensaft beträufeln (für eine Party, diesen Schritt erst kurz vor dem Servieren erledigen). Koriander mit den Stielen grob schneiden. Für die Vegetarier den Schafskäse zerbröseln, für die Carnivoren geräucherte Entenbrust in dünne Scheiben schneiden. Alle Zutaten separat in Schüsselchen anrichten und mit den eingelegten Jalapenos und den Gojibeeren zum Chili servieren, so dass sich jeder Gast seine Portion selber vollenden kann.
7. Kohlenhydratalarm nach der Party
Bratkartoffeln mit Harissa(Aus rohen Kartoffeln: Geht spontan und schmeckt sehr gut)
Für 1-2 Portionen
Ca. 800 g Kartoffeln gründlich waschen, so dass man die Schale später mitessen kann. Etwa 2 cm groß würfeln. Eine große beschichtete Pfanne mit Deckel aussuchen. Einen kräftigen Schluck Olivenöl darin erhitzen. Sobald ein Kartoffelstückchen darin gleich anfängt zu brutzeln auch die restlichen Kartoffelwürfel zugeben, salzen. Zuerst mit Deckel etwa 5 Minuten mehr dünsten als braten. Dann den Deckel einen fingerbreiten Spalt öffnen, etwa 10 Minuten halb dünsten, halb braten. Zuletzt den Deckel abnehmen, 5 Minuten fertig braten. Die Herdplatte dabei nicht auf höchste aber auf hohe Stufe stellen (Auf einer Skala von 1-9 wäre das Stufe 7). Während der ganzen Zeit immer wieder mal wenden oder schwenken. Wer will, gibt gleich zu Anfang ein paar mit Schale leicht gequetschte Knoblauchzehen dazu, und etwas später grob gezupfte Rosmarinnadeln.
1-3 EL Harissa (Chilisauce geht auch) mit 3 EL passierten Tomaten oder Wasser verrühren. Zu den fertigen Bratkartoffeln geben und noch einmal umrühren und aufkochen. Abschmecken, fertig.
Falls zufällig welche da sind eine Handvoll Kräuter, wie Petersilie, Koriander oder Basilikum grob hacken und auf die Kartoffeln geben.
Foto: Fabian Unternährer / 13 Photo