Seine Hand liegt auf meiner Schulter, schwer und weich, als würde er mich gleichzeitig von sich drücken und festhalten. Sein Gesicht gegenüber meinem liegt halb im Schatten, die andere Seite strahlt in der Sonne. Ich kann jeden seiner Atemzüge hören, jeder eine kleine Ewigkeit. Alles an ihm ist richtig. Als er aufwacht, denke ich: In diesen Augen liegt die ganze Welt.
Ich bin 17 und zum ersten Mal richtig verliebt. Ich habe mich nie so jung und so frei gefühlt wie jetzt mit ihm, mit seinem Arm um meine Schulter. Er hat mich geküsst wie ein Kunstwerk, schreibe ich in mein Tagebuch.
Er ist zwei Jahre älter, und alles, was er tut, ist unglaublich beeindruckend. Seine Arbeit, seine WG, seine Witze, seine Fragen und Gedanken, jeder Zentimeter seines Körpers. Ich will ertrinken in ihm. Wir tanzen die Nächte durch, gehen im Sonnenaufgang nach Hause und setzen gleich den Kaffee auf. Wir schlafen nicht, wir leben. Wir sind unbesiegbar. Immer leicht, immer wild, immer, wer wir sein wollen.
Fünf Jahre später fühlt sich das wie eine Lüge an. Es ist Februar 2020, und plötzlich spät geworden. Meine Lippen schmecken nach Rotwein. Vor mir steht ein halb leeres Glas. Ich schaue meine Hände verständnislos an, mein Körper gehört nicht zu mir. Ich fühle nichts. Nur das: Ich möchte laut schreien. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin.
Zehn Minuten davor ahne ich davon nichts. Ich sitze mit einer Freundin in der Küche und sage ihr, dass sie ein Recht hat auf ihre Gefühle. Iris (Name geändert) wurde von ihrem Mitbewohner, einem guten Freund, an den Brüsten angefasst. In ihrem Zimmer, ihrem Bett. Sie wollte das nicht. Er habe nicht gefragt. Sie sagt, dass er betrunken gewesen sei und dass es ihm leidtue. Dass sie nichts gemacht habe, nicht reagiert habe, dass er sich zuerst nicht habe erinnern können, dass es jetzt unangenehm sei zwischen ihnen. Sie sagt, dass sie nicht schlecht über ihn sprechen wolle, dass sie nicht möchte, dass die anderen denken, er sei ein schlechter Mensch. Sie sagt, dass er nicht wisse, was er machen solle, und dass sie es auch nicht wisse.
Ich werde wütend. Genau das sind die Gründe, warum man über solche Dinge nicht spricht, noch immer nicht spricht. Ich verstehe, warum so wenige Übergriffe angezeigt werden. So funktioniert das. So funktioniert Gewalt.
Iris sitzt in meiner Küche, ich weiß noch, ihre Finger liegen sehr eng um eine Teetasse, vor ihr ein leeres Weinglas. Sie sieht wahnsinnig zerbrechlich aus. Und unglaublich stark. Wir sprechen lange darüber, was ihr passiert ist, in was für einer Gesellschaft wir leben.
Ich nehme einen Schluck aus meinem Glas, der Wein schmeckt herb, ich erinnere mich noch Monate später genau an den Geschmack. Ich erzähle, was mir bisher passiert ist, von grauslichen Zurufen und ungefragten Berührungen. Ich scanne meine Vergangenheit durch, denke: Ich hatte Glück, mir ist noch nichts Schlimmes passiert.
Dann, ich erinnere mich nicht, wann, warum, weiß ich es: Ich wurde vergewaltigt. Es ist eine Lawine, ohne Vorwarnung, dieser Gedanke reißt alles mit.
Er hat mich vergewaltigt. Meine erste Liebe hat mich vergewaltigt.
Alles zerbricht. Alles ist falsch, ich komme mir falsch vor. Nichts, was ich gelernt habe, hilft. Alles, was ich bin, scheint zunichtegemacht, untergraben von diesem Satz. Ein Mensch, den ich geliebt habe, hat so etwas mit mir gemacht. Ich habe das zugelassen.
Wir wurden zu stolzen Feministinnen erzogen. Wir wissen, dass wir Nein sagen dürfen. Warum ist es trotzdem so schwer?
Ich verliere die Kontrolle darüber, was ich sage und tue. Ich sehe von oben zu, wie ich Iris bruchstückhaft erzähle, was passiert ist. Dass er so lange gefragt hat, bis ich aufgehört habe, Nein zu sagen. Dass ich Nein gesagt habe und er trotzdem weitergemacht hat. Dass ich das Gefühl hatte, mit mir stimmt etwas nicht, weil ich nicht wollte, was er tat. Dass ich mich geschämt habe.
Die Details erzähle ich Iris erst drei Tage später auf dem Boden meines Zimmers. Aber eigentlich ist nicht wichtig, was genau geschah oder wie weit er zu weit gegangen ist. Wichtig ist: Es war Gewalt.
Eine Vergewaltigung ist das »nicht einverständliche, sexuell bestimmte vaginale, anale oder orale Eindringen in den Körper einer anderen Person mit einem Körperteil oder Gegenstand«, besagt die Istanbul-Konvention, ein Abkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Seit 2011 schafft das Abkommen in den meisten Ländern Europas eine verbindliche Definition für Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt.
Diese Definition erklärt, was eine Vergewaltigung ist. Aber sie sagt nichts darüber, was sie bedeutet. Ich wurde verwendet. Jemandem, den ich geliebt habe, war egal, was ich wollte. Das ist es, was am meisten wehtut.
Seit 2016 ist eine Vergewaltigung in Deutschland strafbar, wenn »gegen den erkennbaren Willen« einer Person gehandelt wird. Als ich vergewaltigt wurde, war das noch nicht so. Nach deutschem Recht hätte physische Gewalt angedroht oder angewendet werden müssen, damit der Tatbestand erfüllt ist. In vielen europäischen Ländern ist das immer noch so, auch in dem Land, in dem ich lebe, Österreich. Meine Vergewaltigung war kein solcher Fall. Ich habe keine physische Gewalt erlebt. Ich habe mich nicht gewehrt.
Ich habe ihn geliebt. Er war der tollste Mensch auf der Welt. Ich wollte versinken in ihm. Ich wollte ihm nah sein, ich wollte geliebt sein. Ich wollte es so gerne wollen. Aber nicht so, noch nicht. Er hat mir das Gefühl gegeben, etwas stimmt nicht mit mir, dass ich komisch und verklemmt bin.
Ein Teil von mir hat ihm geglaubt. Er war ja alles, er war jeder. Trotzdem: Ich habe Nein gesagt, aber leise. Nicht leise. Eigentlich habe ich laut genug Nein gesagt. Weil jedes Nein gehört werden muss. Er hat nicht zugehört. Er hat mich nicht ernst genommen. Ein paar Wochen später hat er Schluss gemacht. Ich war am Boden zerstört.
Erst jetzt begreife ich, was damals passiert ist. Meine erste Liebe war nicht nur schön. Ich war Opfer.
Was mir passiert ist, passiert fast jeder dritten Frau, stellte 2011 eine Studie des österreichischen Ministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend fest. Die Studie untersuchte die Prävalenz, also die Häufigkeit von sexualisierter Gewalt, wie man es bei Krankheiten tut. Die Studie spricht noch von »sexueller Gewalt« und definiert: »intime Berührungen, obwohl gezeigt bzw. gesagt wurde, dass dies nicht erwünscht ist; Nötigung zu sexuellen Handlungen; versuchter Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen; vollzogener Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen«.
2004 kam eine Studie des deutschen Bundesfamilienministeriums, die mit leicht anderen Methoden und Definitionen arbeitete, zu einer anderen Zahl: Jede siebte Frau war demnach Opfer sexualisierter Gewalt. Frauen in marginalisierten Gruppen erleben besonders oft Gewalt: geflüchtete Frauen, Inhaftierte und osteuropäische Migrantinnen.
Wir sind viele, zu viele. Wie bei mir sind die meisten Täter Menschen, die man kennt, denen man vertraut, die man liebt. Zwei Drittel aller Übergriffe passieren laut der österreichischen Studie im Bekannten- oder Familienkreis.
Bis vor ein paar Monaten hätte auch ich gesagt: Ich wurde nie vergewaltigt, ich habe Glück. Aber wir haben kein Glück, wir lügen.
In den folgenden Tagen, Wochen, Monaten werde ich mehr und mehr darüber sprechen, was ich erlebt habe, und ich werde mehr und mehr Geschichten wie meine hören. Im Juni kann ich mehr als zehn Menschen in meinem Umfeld aufzählen, die einen Übergriff erleben mussten. Sie erzählen von ungefragten Berührungen in Clubs, von Männern, die sich beim Vorbeigehen im Bus unangenehm lange an Körpern reiben, guten Freunden, die Grenzen überschreiten, von Zurufen, »Komplimenten«, auf der Straße. Am Telefon sagt eine Freundin zu Iris, dass sie vergewaltigt wurde. Was Iris und ich auslösen, können wir kaum fassen, nicht halten, nicht abfangen. Es fühlt sich an, als würden wir alle still nebeneinander leben mit den gleichen Gefühlen und Gedanken, plötzlich bricht alles hervor, und wir sagen endlich, was wir schon lange hätten sagen sollen.
Dabei haben wir etwas anderes gelernt. Wir waren im Selbstverteidigungskurs, wir haben #MeToo erlebt, wir wurden zu stolzen Feministinnen erzogen. Wir wissen, dass wir Nein sagen dürfen. Wir wissen das alles. Warum ist es trotzdem so schwer? Warum hat er nicht aufgehört? Warum habe ich mich nicht mehr gewehrt?
Diese Fragen werden mich die folgenden Monate nicht loslassen, vermutlich nie mehr. Obwohl ich die Antworten kenne.
Vergewaltigungen sind keine Verbrechen einzelner Monster, sie sind keine logische Konsequenz männlicher Sexualität, sondern von unserer Gesellschaft begünstigte Gewaltverbrechen.
Je egalitärer und partizipativer eine Gesellschaft ist, desto weniger Vergewaltigungen ereignen sich, sagt die Anthropologin Peggy Reeves Sanday. Der Kampf gegen Vergewaltigungen ist auch ein Kampf für eine Demokratisierung. Wir führen ihn nicht. Wir sehen weg, und wir reden klein.
Ich weiß das und will es nicht glauben. Weil auch meine Freunde Täter sind. Weil auch ich Teil einer Kultur bin, die systematisch vergewaltigt. Ich kichere und sage: »Schnapp sie dir«, wenn einer meiner Freunde sich nicht traut, jemanden anzusprechen. Ich habe zu lange nicht zugehört, wenn Mädchen, Frauen, aber auch meine männlichen Freunde von Übergriffen erzählen. Ich habe zu oft kleingeredet, wenn ich ungefragt berührt oder unpassend angesprochen wurde. In einem Club nahm ein Mann, mit dem ich tanzte, meine Hand und steckte sie in seine Hose. Ich hatte mitten auf einer vollen Tanzfläche einen fremden Penis in meiner Hand. Ich war 16. Ich habe ihm gesagt, er sei ein Idiot und er solle verschwinden, und habe weitergetanzt. Nachher habe ich gesagt, dass es ein lustiger Abend war, die Geschichte manchmal sogar mit einem Lachen erzählt. Ich habe mir gedacht, es ist nichts, es geht mir ja gut, alles okay. Aber es ist nicht okay. Es ist Gewalt, systematische Gewalt. Rape Culture.
Ich habe Nein gesagt. Ich dachte, dass ich geliebt werde.
Aber es geht nicht um Liebe. Auch nicht um Sex. Eine Vergewaltigung ist kein Sex. Dabei passiert nichts vom dem, was Sex ausmacht, es entsteht keine Intimität. Es ist Gewalt, es geht um Macht. Es geht darum, was man mit jemandem machen kann. Was er mit mir machen konnte.
Es ist zwei Uhr, als Iris und ich in der Nacht schlafen gehen, in der ich verstehe, dass er mich vergewaltigt hat. Wir liegen nebeneinander im Bett und können nicht weinen. Es tut gut, jemanden neben sich atmen zu hören. Am nächsten Tag wache ich mit einem tauben Gefühl im ganzen Körper auf. Es ist, als wäre mir das alles gerade erst passiert, nicht, als wäre es Jahre her.
Fast eine Woche lang werde ich an nichts anderes denken als an das: Ich wurde vergewaltigt. Er hat mich vergewaltigt. Ich werde zuerst nichts fühlen, dann weinen, nur noch schlafen wollen. Ich werde immer wieder das Gefühl haben, dass etwas in mir zerbricht. Ich werde ein graues Gesicht im Spiegel sehen und meinen Gedanken zuhören: Ich entgleite mir. Was heißt das überhaupt?
Der Schmerz macht mich taub. Ich habe das Gefühl, nichts sagen zu können, und möchte nichts lieber als darüber zu sprechen. Ich frage einen Freund, ob er Zeit hat, Alexander (Name geändert), mit dem ich früher besonders eng befreundet war. Ich muss über etwas Wichtiges mit dir sprechen, schreibe ich. Er sagt, sicher. Wir treffen uns in einem Café.
Ich habe immer wieder Angst, dass die anderen Menschen in dem Café etwas hören und es schrecklich finden. Dann sage ich mir, dass es hier um mich geht. Dass ich so viel Ungerechtigkeit ertragen muss. Da muss es okay sein, dass jemand eine schlimme Geschichte am Nebentisch mithört. Es hilft nicht. Aber es ist der Anfang der großen Revolution der nächsten Wochen: Ich nehme endlich meine Bedürfnisse ernst.
Ich brauche lange, bis ich zu erzählen beginne. Er denkt, es geht vielleicht um mein Studium. Ich lache ein bisschen.
Ich weiß nicht mehr, was genau ich sage. Aber ich erinnere mich genau daran, was er sagt. Sein Gesicht, seine Hände, die er langsam auf den Tisch senkt, während ich spreche. Am Ende liegen sie dort wie tot, und Alexander sieht mich einige Momente an. Dann beginnt er zu sprechen. Er ist es, der zum ersten Mal zu mir sagt: Er hat dich vergewaltigt. Das von jemand anderem zu hören, tut weh und tut gut. Seine Stimme macht es echter. Ich selbst werde mir immer wieder absprechen, was ich erlebt habe. War das wirklich so schlimm?, werde ich denken. Und dann Alexanders Stimme hören. Ja, es ist so schlimm.
Alexander sagt, dass es ihm leidtut. Er sagt, dass ich daran denken muss, was mir jetzt guttut. Er sagt, dass ich stark bin und toll. Er sagt, dass er wütend ist.
Ich habe nur verschwommene Erinnerungen an die nächsten Tage. Ich erzähle es zwei meiner besten Freundinnen, Anna und Laura. Alexander fragt, wie es mir geht, Iris sitzt mit mir auf meinem Teppich, Anna und Laura kochen Tee, umarmen und halten mich. Trotzdem: Ich bin unendlich allein. Obwohl und weil es meine Freunde wissen. Obwohl und weil sie wirklich da sind.
Ich kann nicht mehr U-Bahn fahren, ich bekomme plötzlich Angst. Ich kann nicht arbeiten und nicht mit Freunden sprechen. Ich fürchte mich vor Hunden und erschrecke, wenn jemand anderes im Badezimmer steht. Ich kann meine Familie nicht sehen. Ich ertrage meinen Freund nicht. Ich bekomme Panik, wenn jemand anderer im Raum ist. Ich kann nicht allein sein. Ich zerbreche an der Frage, wie es mir geht. Ich habe plötzlich Atemnot im Supermarkt. Ich kann nicht fühlen. Ich kann nicht weinen. Ich kann nur denken: Ich wurde vergewaltigt. Ich halte meine Tagespläne ein, ich mache irgendwie weiter, mechanisch, als wäre das nicht ich. Ich funktioniere.
Als Nächstes spreche ich mit meinem Freund. Es ist Freitag, seit vier Tagen weiß ich es. Irgendwie fühlt es sich so an, als gäbe es Schritte in der Sache. Alles ist ein Kampf. Jeder Kampf gibt Kraft für den nächsten: Iris, die neben mir nicht weinen konnte, hat mir die Kraft gegeben, es Alexander, Anna und Laura zu sagen. Die beiden, die mich halten und mir Essen kochen und Bilder für mich malen, und Alexander, der mir zugehört hat und mich auf der Straße vor dem Café sehr fest gehalten hat, haben mir die Kraft gegeben, mit meinem jetzigen Freund zu sprechen.
Es ist schwer, gerade mit ihm ist es schwer.
Ich weiß, dass ihm das wehtut. Ich kann seinen Blick nicht deuten. Er sagt nicht viel, weil er nie viel sagt. Ich weine auf seinem Parkettboden. Später in der Küche umarmt er mich und sagt: »Ich möchte dich vor der ganzen Welt beschützen.« Ich kann nicht mehr stehen, die Kraft ist plötzlich aus meinem Körper gewichen. Er macht mir einen Tee und hält mich fest, als ich einschlafe. Am nächsten Morgen ist das Polster nass von meinen Tränen. Ich habe geweint, endlich wieder richtig geweint.
Ein paar Tage lang weine ich fast immer. Ich erzähle es Freundinnen und weine. Ich sage nichts und weine auf einer Feier. Ich breche in der S-Bahn zusammen. Fremde schenken mir Taschentücher. »Das wird schon wieder«, sagt eine Frau. Nein, denke ich, nicke und lächle und weine. Ich setze mich auf den Gehsteig und sehe zu, wie meine Tränen auf den Asphalt fallen. Ich zittere, egal, was ich mache. Nichts scheint mich mehr halten zu können.
Nichts bleibt. Es ist eine Lawine. Ich habe Angst, die Menschen, die mir wichtig sind, zu verlieren. So viele reagieren falsch, gar nicht. So viele enttäuschen mich. Fast alle sind überfordert. Das verstehe ich. Aber ich kann es nicht tolerieren, ich kann es kaum verzeihen. Ich habe das Gefühl, mir bleibt nichts von dem, was mir wichtig ist.
Ich kann keine Ungerechtigkeit ertragen, aber sie ist überall. Ich bin Teil dieses Systems, das tut am meisten weh. Ich kann das alles nicht mehr nicht sehen. Die Gewalt ist überall, und ich bin machtlos.
Die vergangenen Jahre ist ein Teil von mir klein und still geworden. Jetzt wacht er auf. Ich begreife langsam, dass ich fünf Jahre mit einem Trauma gelebt habe. Ich habe mich oft gefragt, warum mir Nähe so schwerfällt. Warum ich an manchen Tagen keine Berührungen ertrage. Warum ich plötzlich allein sein will. Warum ich Angst bekomme, wenn mir jemand sagt, dass er mich liebt. Jetzt ergibt es einen Sinn: Weil ich gelernt habe, geliebt zu werden bedeutet, dass man jemandem gehört. Ich hatte das Gefühl, ich bin falsch. Jetzt weiß ich, dass das nicht stimmt. Das ist die eine, die große Erleichterung. Ich vergebe mir so viel, vergebe mir endlich alles, die Fehler, die ich an mir gefunden habe. Ich denke nicht mehr: Ich habe viel falsch gemacht. Ich denke: Ich bin stark.
Ich werde es ihm sagen. Ich weiß, dass das helfen muss. Helfen kann, zumindest. Ich bin verzweifelt genug, alles zu versuchen.
Ich treffe ihn am Montag, fast eine Woche nach dem Abend in meiner Küche mit Iris. Nichts, was er sagt oder tut, kann es besser oder schlechter machen, sage ich mir immer wieder. Spätestens in der U-Bahn auf dem Weg zu ihm weiß ich, dass das eine Lüge ist. Wenn er sagt: Es tut mir so leid, dass ich das getan habe. Ich werde so etwas nie wieder tun. Das würde helfen.
Ich laufe nicht mehr weg, ich erlaube mir den Schmerz, ich bin stark genug. Ich weine jeden Abend
Wir treffen uns vor einem Café. Ich bin zuerst da. Ich sehe ihn über die Straße gehen. Er trägt einen grünen Pullover. Ich finde seine dunklen Haare immer noch schön, seine Augen, den klaren Blick.
Ich habe keine Angst. Wir gehen im Nieselregen spazieren. Ein Orkan fegt an diesem Nachmittag über die Stadt. Der Wind hilft irgendwie. Wir sitzen auf einer Bank in einem trostlosen Park. Ich komme mir nicht klein vor. Nicht mehr, nie wieder bei ihm. Ich war Opfer, ich bin es nicht mehr. Es fällt mir leichter, als ich dachte.
»Ich habe gesagt, ich will das nicht, und du hast mich ausgezogen. Ich habe gesagt, bitte hör auf, und du hast weitergemacht. Ich habe Nein gesagt. Du hast so lange weitergefragt, bis ich aufgehört habe, Nein zu sagen. Das war sexualisierte Gewalt«, sage ich. Ich hole Luft. Er schaut nach vorne, auf den halbnassen Beton. »Ich habe Nein gesagt«, sage ich, und ich sage seinen Namen und mache eine Pause und sage dann: »Du hast mich quasi vergewaltigt. Nein, scheiße, du hast mich vergewaltigt.«
Wir sitzen nebeneinander. Ich sehe auf den grauen Stein des Weges. Ich möchte sein Gesicht nicht sehen. Dann könnte ich vielleicht nicht sprechen.
»Ich glaube nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Aber das, was du da getan hast, war fürchterlich. Ich möchte, dass du das weißt, und ich möchte, dass du es nie wieder tust. Ich möchte, dass du herausfindest, warum du das gemacht hast, und ich möchte, dass du dich entschuldigst.«
Ich hasse ihn nicht. Er wollte das nicht. Schuld ist er trotzdem. Seine Finger sind kalt. Ich biete ihm meine Handschuhe an. Er lehnt ab.
Er sitzt und sagt nichts. Ich habe nicht erwartet, so weit zu kommen. Ich dachte, er würde mich anschreien und verrückt nennen.
»Ich muss nachdenken«, sagt er. Irgendwann auch: »Es tut mir leid.«
Ein leerer Plastiksack weht vor uns im Wind. Ich folge ihm mit den Augen, vielleicht um ihn nicht ansehen zu müssen. Ich entschuldige nichts. Aber es hilft.
»Ich hatte halt so meine Vorstellung, und ich wusste schon, dass ich dich gedrängt habe, und ich wusste auch, dass das irgendwie dumm war im Nachhinein, aber ich dachte nicht, dass dich das so betrifft, so nachhaltig beeinflusst. Dass das so schlimm ist«, sagt er.
Er wusste es, er hat es schon davor gewusst. Zuerst freut mich das, weil ich recht habe, ein paar Wochen später denke ich dann: Er hat das all die Jahre gewusst und nichts gemacht.
Es war so schlimm, möchte ich sagen. Du hast so viel in mir kaputtgemacht, möchte ich sagen. Ich sage: »Du hast nur an dich gedacht. Daran, was du wolltest. Was ich wollte, wer ich bin, war dir egal.«
Er sagt irgendetwas, aber er widerspricht mir nicht.
Ich halte es nicht aus, seine Perspektive zu hören. Ich sage, dass ich gehen werde.
Er sagt, dass er nicht weiß …, dass er nachdenken muss und sich melden wird. Vielleicht. Ich sage, okay. Er meldet sich nicht.
Wir umarmen uns zum Abschied. Ich hasse ihn nicht. Ich weiß nicht, was ich fühle. Meine Unterschenkel scheinen mich nicht mehr tragen zu können. Ich muss mich setzen. In der U-Bahn fühle ich keinen Boden, alles dreht sich, ich fürchte, in Ohnmacht zu fallen. Ich rufe Iris an und sage lange nichts. Sie versteht. Ich schaffe es nach Hause. Im Treppenhaus mache ich nach jedem halben Stockwerk eine Pause. Meine Beine geben an der Wohnungstür nach, ich halte mich gerade noch fest. Anna und Laura warten auf mich. Ich kann nichts zu ihnen sagen. Ich lege mich ins Bett und schaue zwei Folgen Gilmore Girls. Ich weine nicht.
Mit diesem Gespräch ist nichts vorbei.
Es geht mir nicht gut danach. Ich kann wieder etwas anderes tun, denken, fühlen. Aber gut ist nichts, vielleicht besser. Ich war selten so stolz auf mich. Ich war fair zu ihm, aber ich war wütend. Wütend genug.
Es gibt noch keine guten Tage, aber gute Momente. Ich verliere mich in meiner Arbeit, in Texten für die Uni. Ich bin wirklich da, wenn ich mit einer Freundin Kaffee trinken gehe, ich bemerke, ob mir kalt ist, ob ich müde bin. Ich kann wieder lesen, ich kann denken. Ich kann einkaufen, Menschen, die ich liebe, zu mir lassen. Alles kostet Kraft, so viel Kraft, aber es geht. Es geht wieder.
Ich wünsche mir sehr, dass er noch irgendetwas tut, weil es ihm leidtut. Dass er mir schreibt, dass er komplett fertig ist.
Dass sein Leben auseinanderbricht, wie meines ständig bricht. Diese Nachricht kommt nicht.
Einmal frage ich per WhatsApp, wie es ihm geht. Er antwortet, nicht so gut. Dass ihn das und sein Stress mit der Uni ein bisschen mitgenommen haben. Ein bisschen, denke ich. Ein bisschen. Und bei mir bricht alles. Dabei ist es seine verdammte Schuld. Arschloch.
Ich hätte nicht fragen sollen.
Die Wut kommt in Wellen. Ich spiele mit dem Gedanken, ihn anzuzeigen. Ich glaube, ihm verziehen zu haben. Ich plane am Küchentisch, verfaulte Eier auf seine Wohnung zu werfen oder ihm die Fahrradreifen systematisch jeden Morgen aufzustechen. Ich finde Ruhe darin, morgens aus dem Fenster zu sehen, bemerke, dass der Himmel jeden Tag eine andere Farbe hat. Ich rufe bei einer Frauenberatungsstelle an. Ich erzähle alles und hole dabei nur einmal Luft. »Sie haben also Ihre Selbsttätigkeit wiedergefunden«, sagt eine Frauenberaterin am Telefon. »Vielleicht«, sage ich. Sie meint, das ist gut und das ist groß. Sie hat recht, aber es ist auch beschissen, wie alles beschissen ist, weil ich nicht aufhöre zu zerbrechen. Dabei habe ich doch schon alles gemacht, was man machen kann. Was, außer meinen verdammten Vergewaltiger zu konfrontieren, soll ich denn noch tun?
Ich komme nicht über meine Vergewaltigung hinweg, ich lerne langsam, damit zu leben
Auch die Verzweiflung kommt in Wellen. Die ersten Tage waren schlimm, aber die Wochen, die Monate danach sind hart, vielleicht härter als der Anfang. Ich möchte weitermachen. Aber der Ausnahmezustand vergeht irgendwie nicht.
»Ich wusste, dass es schwer wird, aber ich dachte nicht, dass ich so oft denken würde, ich kann das nicht«, schreibt meine Freundin Iris in ihr Tagebuch. Mir geht es wie ihr. Ich schäme mich so. Ich kann nicht aufhören, mich zu schämen. Ich entkomme mir nirgendwo.
Ich will mein Leben von früher zurück. Ich will nicht mehr das Gefühl haben, dass mir ständig jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Ich will aufhören zu zerbrechen.
Das passiert nicht. Ich komme nicht über meine Vergewaltigung hinweg, ich lerne langsam, damit zu leben. Ich atme auf, aber in merkwürdigen Momenten kommen die Schmerzen zurück. Wenn ich stillsitze. Wenn ich einschlafen möchte. Wenn ich einen Disney-Film sehe. Als ich mich endlich wieder frei fühle, die Hand aus dem Autofenster gestreckt, den Wind in den Haaren. Oft kommt der Schmerz morgens, wenn ich los und raus in die Welt will, dann hält er mich grau und hart zurück.
Ich entscheide mich dafür, darüber zu sprechen. Ich erzähle es erst Freunden, dann meiner Familie, dann jedem, der fragt. Das hilft und ist schwierig. Jedes Gespräch ist fürchterlich. Entweder die Menschen reagieren scheiße, oder sie sind getroffen. Beschissen ist beides.
Meinen Eltern schreibe ich einen Brief, ich kann sie nicht ansehen, ich kann keine Menschen mehr sehen, denen mein Schmerz wehtut. Natürlich sehe ich sie. Ich verzweifle jedes Mal, wenn jemand fragt, wie es mir geht, ich kann nicht mehr antworten, weil ich nicht mehr »fürchterlich« sagen will. Ich will einfach »gut« sagen. Aber nichts ist gut.
Ich kann nicht erzählen, wie es ist, jemanden zu lieben und sich zu fühlen wie ich. Ich brauche so dringend Nähe, aber sie macht mir Angst und sie tut weh. Die Menschen, die ich am meisten liebe, verletzen mich, weil sie ihre Leben weiterführen. Weil sie bleiben, wer sie sind. Für mich ist nichts geblieben.
Das kann man nicht teilen, da kann niemand helfen. Meine Freunde und Freundinnen können mich nicht halten. Meine Familie kann mir diesen Schmerz nicht nehmen. Mein Freund kann nicht verstehen, was mir passiert ist. Wenn ich plötzlich Angst bekomme, wenn ich ihn nicht sehen kann, wenn eine Umarmung zu viel ist und ich sie am nächsten Tag dringend brauche, wie soll man das verstehen?
Es ergibt ja keinen Sinn.
Ich lerne, dass es keinen Sinn ergeben muss. Dass es okay ist. Ich lerne, den Schmerz zu spüren, wie er von einem dumpfen Gefühl in meiner Brust in den ganzen Körper fließt, wie er ihn schwer macht und müde. Ich kämpfe nicht mehr gegen ihn. Ich gebe auf und ich lasse zu. Ich sage: Es tut weh, das ist okay.
Die Dinge, die helfen, überraschen mich: Dumme Serien sehen und Mango-Eis im Bett essen, Work Song von Hozier laut aufdrehen, allein sein und weinen, sich von jemandem halten lassen, der nicht weiß, warum. Neue Dinge tun, neue Orte sehen. Plötzlich schreien. Wild tanzen. Ich weigere mich zu zerbrechen.
Jeden Montag gehe ich in Therapie, ich erzähle, was passiert ist, was jetzt passiert, womit ich kämpfe. Ich erzähle der Therapeutin jedes Detail, auch die, die ich sonst verschweige, weil ich mich schäme oder fürchte. Sie erklärt mir, dass ich eine Posttraumatische Belastungsstörung habe, und ich bin irgendwie erleichtert. Deshalb erschrecke ich ständig. Deshalb habe ich plötzlich Angst und erlebe alte Gefühle immer wieder neu. Wenn ich Situationen, die wehtun, wieder und wieder erlebe, heißt das Flashback. Es ergibt einen Sinn, wie es mir geht, denke ich. Das immer gleiche Zimmer, ihre ruhige Stimme und das Gefühl, dass ich loslassen kann, was passiert ist, dass ich weitermachen kann, das hält mich.
Ich beginne zu verstehen: Ich bekomme mein Leben nicht zurück, weil es die Person, die ich früher war, nicht mehr gibt. Langsam finde ich das okay. Ich schreibe »No feeling is final« an die Wand neben meinem Schreibtisch. Ich laufe nicht mehr weg, ich erlaube mir den Schmerz, ich bin stark genug. Ich weine jeden Abend. Ich kaufe mir einen neuen Bikini. Ich fühle mich schön. Ich lese Iris aus Undine geht vor und halte mich an Worten fest, ohne zu verstehen, warum: »Ordnungslos, hingerissen und von höchster Vernunft«. Ich bin viel allein. Ich stehe im Wald und schreie in die Stille. Ich spüre meine Stimme auf der Haut, alles vibriert.
Ich mache weiter. Es gibt wieder gute Tage. Ich führe tiefere, ehrlichere Beziehungen. Ich nehme mich sehr ernst. Ich male viel. Ich mache eine Playlist, die hilft. Immer wieder Lieder von Hozier. Ich liebe die Farbe Blau. Kaffee. Traurige, schöne Bilder.
Ich frage, welche Farbe der Schmerz hat. Ich lerne, er ist jetzt Teil von mir, eigentlich war er das schon die vergangenen fünf Jahre. Jetzt lasse ich ihn in mein Leben und lasse ihn los, und es fühlt sich nach Freiheit an. Ich tue nur, worauf ich Lust habe. Ich höre auf, ständig allen anderen zu vergeben, und vergebe dafür mir selbst. Ich bin gut, wie ich bin, sage ich mir. Ich werde laut und wütend. Ich lasse mir nicht von ihm mein Leben zerstören. Ich hatte die vergangenen fünf Jahre ein gutes Leben, auch mit dieser Erfahrung. Ich werde wieder ein gutes Leben haben.
Fast niemand versteht wirklich, wie es mir geht, aber das ist jetzt okay, ich komme mir nicht mehr so einsam vor, sondern ich bin dankbar, dass ich sein kann, wer ich bin. Ich lerne, dass man nicht immer verstanden werden muss, dass es manchmal reicht, akzeptiert, angenommen zu werden.
Ich höre langsam auf, mich zu schämen. Ich werde wütend auf eine Gesellschaft, wegen der ich mir die Schuld gebe. Ich sage mir immer wieder: Ich werde mich nicht mehr dafür schämen, was mir passiert ist. Ich werde mich nicht mehr dafür schämen, wer ich bin. Ich habe das zu lange zugelassen. Ich bin nicht schuld daran, was mir passiert ist. Das wird mein Mantra, ich sage es wieder und wieder: Es war nicht meine Schuld. Ich bin okay. Auf dem Fahrrad und beim Laufen, immer wieder wiederhole ich diese beiden Sätze. Wenn ich mir nicht glaube, schlage ich mir im Rhythmus der Worte auf die Brust. Ich bin okay.
An manchen Tagen ist die Leichtigkeit zurück, und ich habe wieder das Gefühl, frei und unbesiegbar zu sein, wie damals mit 17. Ich sitze mit Freunden am Wasser, wir reden, bis es dunkel wird, und ich vergesse, wie spät es ist. Ich lese länger, als ich wollte, verliere mich in einer Geschichte. Ich spüre den Fahrtwind auf dem Fahrrad, und es gibt nur noch das Gefühl von fliegenden Haaren, ich stehe im Wald und bemerke, dass der Schmerz sich klein und fern anfühlt. Ich werde nass im Sommerregen. Ich stehe mit einem Rotweinglas in einer WG-Küche und höre mir beim Lachen zu. Zu verstehen, was mir passiert ist, hat viele Wunden aufgerissen, die schon da waren, hat neue gebracht, beginnt alte zu heilen. Es geht nicht mehr nur darum, dass ich vergewaltigt wurde. Es geht darum, wer ich war, wer ich bin, wer ich sein will. Das wird nicht aufhören, das bin jetzt ich. Ich will kein Leben ohne Schmerzen mehr. Ich will alles fühlen.
An einem Nachmittag im Mai stehen Iris und ich in ihrem Zimmer, neben dem Bett, in dem es passiert ist, und schreien uns abwechselnd an. Iris war aus der WG ausgezogen, sie konnte nicht mehr neben jemandem wohnen, der sie so respektlos behandelt hat. Sie konnte sich nicht mit ihm das Badezimmer teilen, sich sicher fühlen, wenn er nebenan schläft. Sie kann nicht mehr seine Freundin sein.
Heute kommt sie zurück. Der Mann, der all das begonnen hat, wohnt nicht mehr im Zimmer nebenan. Wir schreien in die Leere, die die vergangenen Monate in unseren Leben hinterlassen haben.
Wir haben so viel verloren, denke ich in der U-Bahn auf dem Weg nach Hause. Heute habe ich keine Angst vor den Menschen im Waggon. Ich komme mir stark vor. Als bräuchte ich gar nichts, das mich hält.
Ich bin ein anderer Mensch geworden. Eine traurige, wütende, mutige Frau.
Das »SZ-Magazin« hat mit Einverständnis der Autorin Kontakt zu allen Personen aufgenommen, die in diesem Text vorkommen. Der Mann, den die Autorin in diesem Text der sexualisierten Gewalt beschuldigt und den sie anonymisiert hat, bestätigt, dass er mit der Autorin über einige Wochen zusammen war und dass es im Februar 2020 zu einem Wiedersehen kam. Die genannten Zitate bestreitet er nicht.
In seiner Stellungnahme schreibt er, dass er zu keiner Zeit das Gefühl gehabt habe, ihr etwas anzutun oder dass sie grundsätzlich nicht von ihm berührt werden wollte. An ein »klares Nein« könne er sich nicht erinnern, es könne sein, dass sie »Nein, lassen wir’s einfach« oder Ähnliches gesagt habe. Aus seiner Sicht hätten sie keinen Sex gehabt. Er betont zudem, dass er nie physische oder psychische Gewalt angewendet habe, dass er weder gedroht noch erpresst habe.
Der Autorin ist seine Stellungnahme bekannt.