Der Forscher Nick Drydakis hat 7500 Haushalte im Jahr 2013 zu Sex und Gehalt befragt, weil er wissen wollte, ob es zwischen diesen beiden Faktoren einen Zusammenhang gibt. Und siehe da: gibt es. Wer häufig Sex hat, verdient auch mehr Geld. Die Erklärung dafür sei, so der Forscher, dass Menschen, die häufig Sex haben, auch glücklicher seien. Und dadurch selbstbewusster. Und dadurch erfolgreicher. Und wer erfolgreich ist, verdient eben mehr Geld.
Heißt für uns: Kinder ins Bett, Fernseher aus, Flasche Wein auf. Schließlich war Geld verdienen nie so einfach und angenehm!
Die Frage ist nur: Wie macht man dem Chef klar, dass man sich die Gehaltserhöhung auch verdient hat? Nehmen wir mal an, Sie gehörten bislang zu den »einmal die Woche-Typen«, geben sich jetzt aber viel Mühe und haben sich zu den »einmal am Wochentag-Typen« hochgeschlafen. Ihnen steht also mehr Geld zu. Marschiert man dann ins Chefbüro und sagt: Lieber Herr C., ich habe inzwischen viel mehr Sex als noch vor einem Jahr. Deswegen möchte ich, dass Sie mein Gehalt angleichen? Zu gerne wäre man bei so einem Gespräch dabei.
Vielleicht müsste es einfach eine Orgasmus-App geben, die mit Hilfe eines am Körper angebrachten Geräts unsere gesteigerten Frohsinnswerte aufzeichnet und in eine Tabelle überträgt. Die könnte man dann ausgedruckt zum Monatsende im Sekretariat abgeben.
Aber was wäre, wenn zu Hause nichts mehr läuft? Die Flaute würde sich auch sofort bemerkbar machen – auf dem Konto. Wenn einer der beiden Partner mal keine Lust hat, bekäme er gleich Sätze um die Ohren gehauen wie »Na toll, wegen dir können wir jetzt nicht in den Urlaub fahren«.
Mehr Gehalt bei mehr Sex würde in deutschen Betten zwar ganz schön viel Druck aufbauen. Aber andererseits könnte dies im Jahr 2015 auch bedeuten: Endlich verdienen Frauen und Männer im gleichen Job und bei gleicher Leistung auch mal gleich viel.
Illustration: Eugenia Loli